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Warum Irak und nicht Norkorea?

kl4Uz 05.03.2003 - 09:46 3389 66
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kl4Uz

ambestenwisser
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Diese Frage stellt sich einem unweigerlich, angesichts der Tatsache, dass Nordkorea ja nachweislich Massenvernichtungswaffen hat. Der Irak hingegen mit seiner kaum mehr existenten Armee (nur mehr 60.000 Mann stark) und einigen veralteten Waffen wird jedoch wahrscheinlich in Kürze von den USA angegriffen um > zukünftige < potentielle Bedrohungen von vornherein auszuschließen.
Da stellt sich mir die Frage, warum der Irak scheinbar das akutere Problem sein soll als Nordkorea?
Versteht mich nicht falsch, ich bin weder für einen Krieg USA vs. irak noch USA vs. Nordkorea.
Nur die Amerikanische "Logik" verschließt sich mir irgendwie...

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*) irak = öl
*) irak = schwächerer feind
*) irak = "böser staat" = mehr verbündete (zumindest haben sie das gedacht)

kl4Uz

ambestenwisser
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Zitat von rettich
*) irak = öl

Die irakischen Ölfelder haben eine zu geringe Fördermenge um so einen Krieg rentabel zu führen. Die Kosten für den Krieg sind viel höher als die zu erzielenden Gewinne.
Außerdem hätte das Öl auch wie z.B. in Kuwait oder Saudi Arabien gewonnen werden können ---> durch hohe Zahlungen

nitschi

miau!
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Zitat von kl4Uz
Die irakischen Ölfelder haben eine zu geringe Fördermenge um so einen Krieg rentabel zu führen.
Wie bitte? Der Irak hat die vermutlich zweitgrößten Erdölvorkommen weltweit. Das ist nicht so wenig würde ich mal behaupten.

Weiters: ein Irak-Krieg dürfte für die USA relativ leicht zu gewinnen sein angesichts der desolaten Armee Saddam Husseins. Allein im Städte- und Ortskampf kann sich auch eine HighTech-Armee schwer tun, aber sehr lange wird Saddam Husseins "Garde" nicht standhalten können.

Ergo: für die USA ein Krieg, der wahrscheinlich einfacher zu gewinnen ist als ein Nordkorea-Konflikt. Die US-Armee hat in der Irak- und Golfregion schon einiges an Erfahrung. Ein (mehr oder weniger) erfolgreicher Krieg ist für die Führungsriege der USA sicher von großem Vorteil, besonders in Anbetracht der baldigen Wahlen.

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es heißt nicht zwangsläufig "im irak ist so viel öl, dass man ihn besetzen muss" - es geht auch um eine vormachtstellung im arabischen raum; um eine operationsbasis für geschäfte, eine vergrößerung des einflusses.

die meisten anderen arabischen länder können es sich "leisten", die amerikaner NICHT in ihr land zu lassen...

nitschi

miau!
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Zitat von rettich
es heißt nicht zwangsläufig "im irak ist so viel öl, dass man ihn besetzen muss" - es geht auch um eine vormachtstellung im arabischen raum; um eine operationsbasis für geschäfte, eine vergrößerung des einflusses.

die meisten anderen arabischen länder können es sich "leisten", die amerikaner NICHT in ihr land zu lassen...
Stimmt. Kann mich erinnern, in letzter Zeit auch einige interessante Artikel (Presse, Standard, Spiegel) zu dem Thema gelesen zu haben. Unter anderem ging es da um die US-Pläne für den Nahen Osten in den nächsten Jahren/Jahrzehnten.

Mal sehen ob ich die online noch finde.

daff

I hate your life
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Bin mir gar nicht sicher ob die Amis im Irak wirklich gewinnen könnten...gegen Partisanen in ihrem eigenen Territorium ist noch keine Armee wirklich siegreich gewesen. Vietnam, Afghanistan, Tschetschenien, Balkan (Bosnien, Yugoslavien, Kosovo). Alles Dschungel, Gebirge und sonstiges Gelände das auhc die beste High-Tech Armee nicht ohne weiteres kontrollieren kann...

Wie das in der Wüste aussieht weiß ich nicht genau, kann mir aber vorstellen, dass das ähnlcih abläuft. Vor allem weil genau die USA und ihre Militärs besonders von sich und ihren High-Tech-Soldaten viel zu überzeugt sind...Beispiel Vietnam: Die Air Force war so begeistern von der damals neuen Raketentechnik, dass sie ihre Flugzeuge sogar schon ohne Maschinengewehr bauen und verwenden ließen, und das bei Trümmern die einen Wendekreis so groß wie St. Pölten haben. Und das hat sie ihr Abschussverhältnis gekostet (von 1:12 auf 1:3). Naja wer weiß..

Aber der global erwiesenermaßen weitaus gefährlichere Gegner Nord Korea (drittgrößte Armee der Welt, alle möglichen Arten von Waffen: ICBMs, Atomwaffen, Flieger, Bomben, Soldaten, etc) wird vor allem aufgrund von politischen Gründen gemieden und "nach einer diplomatischen Lösung gesucht", auch nach den Provokationen von gestern (Aufklärungsflugzeug von MiGs abgedrängt, in "internationalem Luftraum"). Hätte der Irak sowas gemacht....na gute Nacht.

Soviel dazu von mir :)

kl4Uz

ambestenwisser
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Zum Thema Öl lest bitte den Artikel "Schranken für den Hegemon" im FALTER vom 25. Februar

Es ist einfältig zu glauben Öl wäre die einzige Ursache!

dazu noch ein Zitat: "Antiamerikanismus ist das was vom Antikapitalismus übrig geblieben ist"

The Red Guy

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Warum Irak ?

Warum nicht Nord Korea ?

Warum überhaupt ?

Frei nach Bryan Adams:"Make tea, not war !"

Phobos

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Zitat von kl4Uz
Die irakischen Ölfelder haben eine zu geringe Fördermenge um so einen Krieg rentabel zu führen. Die Kosten für den Krieg sind viel höher als die zu erzielenden Gewinne.
Außerdem hätte das Öl auch wie z.B. in Kuwait oder Saudi Arabien gewonnen werden können ---> durch hohe Zahlungen

des stimmt net ganz.

abgesehen von dem öl direkt im irak.
nicht zu vergessen ist das der irak mit führendem beispiel in den naheost-ländern vorangeht, und das der irak mit seinem regim eine negative wirkung auf die umliegenden länder haben könnte.

ein weiterer faktor der zu beachten sei.

wieso nicht nordkorea? weil die _WIRKLICH_ gefährlich sind und weil die _WIRKLICH_ atomwaffen haben, und das wissen die amerikaner.
hast du schon mal bilder von den soldaten gesehen? allein die sind schon erschreckend...

so long :cool:

Tosca

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auf derstandard.at gabs heute einen Artikel, in dem wwi wer meinte, dass die ölquellen im irak vor allem der strategischen Absicherung dienen. Saudi-Arabien ist doch eher instabil und wenn die mal kein öl mehr liefern wirds problematisch!

BigJuri

Reservoir Dog
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Es geht 100 %ig ums Erdöl. Ein netter Nebeneffekt ist, das der kleine Georgy drüben in den USA seinen Minderwertigkeitskomplex bekämpfen kann. Wir hatten vor ca. 2 Wochen einen Vortrag an unserer Schule, den ein ehemaliger Generalsekretär oder was auch immer gehalten hatte, der lange Zeit im arabischen Raum tätig war. Der hat gesagt, dass schon jetzt Pipelines bis an die irakische Grenze gebaut werden, die nur darauf warten nach dem Irak-Krieg weitergebaut zu werden, um so schnell wie möglich das Erdöl abzupumpen.
Ein weiteres interessantes Detail am Rande: Die Amis haben Saddam vor wenigen Wochen ein Angebot unterbreitet, dass er 3 Milliarden (!) Dollar bekommt und dafür nach Syrien abgeschoben wird.

radio

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es geht nicht 100% um erdöl.
es geht zum teil auch darum, von den inneren problemen, in den USA, abzulenken...


cya

DKCH

...
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in der "zeit" war vor kurzem ein interessanter artikel zum thema "das märchen vom erdöl-krieg" (genauer titel fällt mir auf die schnelle nicht ein).
mal sehen, ob der noch wo zu finden ist...

BigJuri

Reservoir Dog
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@radio: Stimmt auch wieder.
1. Lenkt es wie du schon gesagt hast von den eigenen Problemen ab.
2. Kurbelt es auf pervese Weise die Wirtschaft der USA an.
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