Was ist die Sozialpartnerschaft und der Kollektivvertrag noch wert?
WONDERMIKE 30.11.2024 - 02:41 788 11
WONDERMIKE
Administratorkenough
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INDUSTRIEMAGAZIN | sterreichische Zulieferer-Industrie: TCG Unitech in der Krise - Massenmeldung ans AMSBeim obersterreichischen Automobilzulieferer TCG Unitech stehen die Zeichen auf Krise: 882 Mitarbeiter wurden beim AMS-Frhwarnsystem gemeldet, whrend Link: industriemagazin.at Das 2018 von einer italienischen Firma gekaufte Unternehmen meldet 882 von 960 Mitarbeiterinnen beim AMS Frühwarnsystem zur Kündigung an. Wer einen neuen Vertrag unterschreibt und auf die kollektivvertraglich vereinbarte Lohnerhöhung von 4,8% verzichtet darf bleiben. Dies findet in Einzelgesprächen statt. noch ein paar Detailinformationen: https://www.kleinezeitung.at/wirtsc...ng-nicht-zahlenIch finde leider keine Wortmeldungen der Arbeitgebervertreter. Wenn die das wortlos so hinnehmen und damit auch ihre offenbare Bedeutungslosigkeit akzeptieren, dann Prostmahlzeit. Lediglich Betriebsrat, Gewerkschaft und rote Bürgermeister der Region scheinen vor so einem Vorgehen zu warnen.
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voyager
kühler versilberer :)
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Die könnten theoretisch den Betrag Nachfordern, Unterschrift hin oder her, da eine Bezahlung unter KV verboten ist.
Man ist dann halt trotzdem seinen Job los imho, nur etwas später.
Das Thema ist nur, ist der Lohn davor schon über dem KV-betrag, der nach der Erhöhung rauskommen würde, hat man pech (ist-Lohn)
Abgesehen davon, „vor dem vorgehen zu warnen“ ist halt nix , hier müssten die AN Vertreter Seite entsprechend tätig werden (Klage,…)
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daisho
SHODAN
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Auch IST Löhne werden idR erhöht und die komplette Firma kannst nicht ausnehmen (zumindest wenn es mehr als eine Hand voll Leute sind). Nachher raunzens wieder wegen Fachkräftemangel.
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voyager
kühler versilberer :)
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Auch IST Löhne werden idR erhöht. Ja, nur rechtlich schauts da anders aus. Das meinte ich damit.
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daisho
SHODAN
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Inwiefern? Kommt halt auf den Kollektivvertrag drauf an. Dass Firmen mit Kündigungen drohen wenn man ein Erpresser-Angebot nicht annimmt ist halt was anderes. Aber will man dann dort überhaupt arbeiten?
Das beste was man machen kann ist sich nicht abhängig machen von einer Firma. Weiterbildung (wenn man bei der aktuellen Firma nix bekommt dahingehend) selbst in die Hand nehmen bzw. sich nicht gehen lassen. Dann ist man in einer besseren Position. Hilft natürlich dann nichts mehr wenn nirgendwo mehr Leute gesucht werden aber da sind wir dann sowieso in Weltwirtschaftskrisen die im Weltkrieg enden ...
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WONDERMIKE
Administratorkenough
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Das beste was man machen kann ist sich nicht abhängig machen von einer Firma. Ja aber genau deswegen gibt es doch den Kollektivvertrag. Weil eben nur ein kleinerer Teil der Arbeitnehmer sich individuell gegenüber Unternehmen behaupten kann.
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HaBa
LegendDr. Funkenstein
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Problematisch sehe ich da vor allem was große Konzerne machen, aktuell siehe VW oder Teile der voest => bei den Metallern wohl vom KV gedeckt ausgehandelte Erhöhungen zu verkürzen usw., bzw. Lohnkürzungen einzufordern.
Wenn sowas in großen Firmen durchgeht wollen das die kleinen Koksziaga-Management-Darsteller in ihren Firmen auch machen.
Ich weiß jetzt nur vom KV der Metaller dass das gedeckt ist, mit Bedingungen, womit der KV nicht bedeutungslos wird.
Die große Frage zur "Sozialpartnerschaft" und ihrem Wert bleibt dennoch, ja.
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WONDERMIKE
Administratorkenough
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Bei VW reden immerhin die übergeordneten Parteien miteinander. Das finde ich dann ja auch ok, wenn dort den Betriebsrat/Gewerkschaft die Chance hat zu verhandeln, damit die Maßnahmen möglichst ausgewogen sind.
Aber man stelle sich vor der Herr Blume schickt dort dem Dirk am Band ein friss oder stirb Angebot mit angedrohter Kündigung.
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COLOSSUS
AdministratorGNUltra
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Die große Frage zur "Sozialpartnerschaft" und ihrem Wert bleibt dennoch, ja. Wenn es hart auf hart kommt ist die Sozialpartnerschaft wohl in etwa so viel (bzw. wenig) wert wie die Solidaritaet innerhalb der arbeitenden Klasse im Land stark ist. Viel scheint mir das leider nicht mehr
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Viper780
Er ist tot, Jim!
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Die Arbeitgeber haben halt erkannt das die Arbeitnehmer sich selbst am nächsten sind und da nichts mehr von Sozial oder Partnerschaft übrig ist.
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schizo
Produkt der Gesellschaft
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Die Sozialpartnerschaft ist schon vor längerer Zeit zu Grabe getragen worden und wird von Industriellenseite nur noch in Krisensituationen genutzt um den Zorn der Angestellten zu zügeln. Hätte es Corona nicht gegeben hätte die ÖVP in dem Jahrhundert noch nicht versucht Probleme sozialpartnerschaftlich zu Regeln.
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HaBa
LegendDr. Funkenstein
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https://x.com/OliverPicek/status/18...NdvLSw&s=19Ein paar interessante Zahlen zu den neuen tollen Pensionsplänen z.b. Ein durchschnittlicher Mann aus dem Fünftel mit den niedrigsten Einkommen verliert 13 Prozent seines lebenslangen Pensionseinkommens, wenn auf 67 erhöht wird. Ein Besserverdiener aus dem einkommenstärksten Fünftel verliert 6 Prozent. Der Herr Minister möge bitte bei dem bleiben was er kann = bei Licht ins Dunkel Ärsche zu fotographieren.
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