"Christmas - the time to fix the computers of your loved ones" « Lord Wyrm

Wirtschaftskrise: Seid ihr betroffen?

mat 17.02.2009 - 20:12 91044 655
Seid ihr von der Wirtschaftskrise betroffen?
Betroffener im IT-Sektor
anderweitig betroffen
Sowas kenn ich nur aus dem Fernsehen!
Posts

Burschi1620

24/7 Santa Claus
Avatar
Registered: Apr 2004
Location: Drüber da Donau
Posts: 6792
Wie FrankEdwinWrigh sagte, beginnt die Diskussion sich langsam im Kreis zu drehen, was auch irgendwo verständlich ist, wenn man seinen Standpunkt hat welcher auf Prinzpien und eigenen Ideologien beruht.

Das interessante an dieser Diskussion ist nur, dass man sich hier über Steuern streitet, die zu 99,95% die Diskutanten nicht betreffen wird, während die Regierung laufend Massensteuern erhöht (Auto, Tabak, Sekt zuletzt) oder Sozialabgaben senkt (in Wien zb will man die Abschaffung des Heizkostenzuschusses und stattdessen die Einführung des Sanierungszuschusses für Heizungen ernsthaft noch immer als Erfolg verkaufen - da hatten die Grünen ihre Finger im Spiel :bash:) und nicht einmal Inflationsausgleiche bei Sozialabgaben oder Gehältern macht.
Da gibts keinen so großen Aufschrei.

Ich frag mich nur, ob der kommen wird, wenn unser Finanzkanister dann vl. wirklich zum Äußersten greift und die MwSt um 1% anhebt wegen der Hypo. Aber das is ja auch "wieder nachvollziehbar, eben wegen der Hypo. Stattdessen ist es nicht nachvollziehbar warum andere ihre Gelder doppelt besteuern sollten" etc. pp
Aber das wird er sich eh nicht trauen. Das Volk ist ja blöd. Da hebt man lieber kleinere Massensteuern an, und senkt Budgets in anderen Bereichen, wie Forschung und Gesundheit. Das kriegt kaum wer mit.

Starsky

Erbeeren für alle!
Registered: Aug 2004
Location: Proletenacker
Posts: 14296
naja, wennst eine "bankensteuer" einführst darfst du drei mal raten wer diese letzten endes wieder bezahlt...ergo ist es im endeffekt ja schon egal von wem man ver*rscht wird.

WONDERMIKE

Administrator
kenough
Avatar
Registered: Jul 2001
Location: Mojo Dojo Casa H..
Posts: 10548
Zitat von Starsky
naja, wennst eine "bankensteuer" einführst darfst du drei mal raten wer diese letzten endes wieder bezahlt...ergo ist es im endeffekt ja schon egal von wem man ver*rscht wird.

nein ist nicht egal: plump gesagt kann man die Zockerei dadurch weniger attraktiv machen und etwas eindämmen

delete1


Registered: Apr 2007
Location:
Posts: 1845
*******e fällt halt immer nach unten. genauso wird die - dumme - herde immer das leid tragen, wenn ihre "hirten" falsch entscheiden. der unterschied zu einem richtigen herden vieh ist halt der, dass wir diese "hirten" selbst wählen und trotzdem ********t werden.

du kannst es drehen und wenden wie du möchtest. am schluss bleibt immer der kleine mann übrig"."

Starsky

Erbeeren für alle!
Registered: Aug 2004
Location: Proletenacker
Posts: 14296
Zitat von WONDERMIKE
nein ist nicht egal: plump gesagt kann man die Zockerei dadurch weniger attraktiv machen und etwas eindämmen
und was meinst du wo die kosten für so eine steuer dann wieder aufgeschlagen werden? dann wird halt das girokonto wieder teurer.

die post weist ja bspw. sogar offiziell den anteil der lkw-maut auf den rechnungen für ein packerl aus (wird so de facto bei einer bankensteuer nicht geschehen).

XelloX

Nasenbohrer deluxe
Avatar
Registered: Sep 2004
Location: 1120
Posts: 1942
Die Gesellschaft(eh wir alle) tätigen ja in unserem Land "investitionen", die sich vielleicht schon nach 20 jahren auszahlen, oder erst nach 100 oder manche zahlen sich nie aus.
Diese investitionen sind ja eigentlich alle Dinge, die nicht "verbraucht" werden. Also die gesamte Infrastruktur. Jedes Gebäude, jede Eisenbahnstrecke, jede Autobahn und sogar die Hochquellwasserleitung.

Um jetzt als extremes beispiel die Hochquellwasserleitung herzunehmen.
Da wussten die Leute vielleicht damals schon, dass sie sich für sich selbst wohl noch nicht auszahlen wird(ganz kurzfristig gesehen wärs "billiger" das Wasser nach wien zu tragen). Aber die zukünfitgen Generationen werden davon profitieren, dass sich unserer Ururgroßväter beim Steineklopfen den ***** abgeschuftet haben.

Und diese Infrastruktur wird einfach (und ohne dass es hinterfragt wird) an die folgenden Generationnen weitergegeben. Einfach so.

Wir profitieren also davon, was unsere Vorfahren geleistet haben und unsere Kinder von uns(hoffentlich).

Das ist ja bei den "Reichen" genauso. Die Geben die Sachen ja auch einfach weiter weil ja keiner was mitnehmen kann.

Und jetzt zum Punkt: Jegliche Infrastruktur wurde vom einfachen Bauhackler gebaut. Also eh von UNS(nichtreichen).

Trotzdem ist die weit verbreitete Meinung, dass zB. "Deutschland nur auf Schulden aufgebaut wurde". Aso? Also ich glaub nicht, dass die Reichen das aufgebaut haben sondern wir einfachen Arbeitern. Also was genau sind wir "denen" schuldig???

nur weil auf irgendeinem Papierfetzerl steht, dass wir einfachen Arbeitern den Reichen was schulden? Wir haben uns ja eh alles selber gebaut. Die wohnen ja sogar in den häusern, die der Arbeiter gebaut hat und essen das Essen, was der einfache Landwirt anbaut. Also was schulden wir denen, wenn sie von unserer Arbeitsleistung leben?



Und jegliche steuerung unseres Geldsystems(über die ihr die letzten Seiten diskutiert), mit da einer Grenze, dort einer regelung, dort ein Heizkostenzuschuss, da eine bankensteuer. Das muss ja alles irgendwer zählen, rechnen, organisieren, während seine Tätigkeit eigentlich NULL wert(nix zum essen, nix zum angreifen, nix zum warm schlafen).
Sogar meine Mutter(Steuerberaterin) stimmt mir zu, wenn ich ihr sage, dass ihre Tätigkeit komplett wertlos und unnütz ist, was sie macht.
In einer Firma sagt man dazu Managementoverhead, der immer größer wird. Wollen wir den weiterhin?

sk/\r

i never asked for this
Avatar
Registered: Dec 2002
Location: oö
Posts: 10620
Zitat von FrankEdwinWrigh
Normal spar ich mir Offtopic Diskussionen, man dreht sich eh nur im Kreis.
Jeder hat seine Meinung, auch gerade jetzt bild ich mir ein dass meine objektiv ist, aber ist sie vermutlich nicht.
Larry Flynt hat das einmal gut auf den Punkt gebracht ..

Aber heut juckts mich.

Erbschaft besteuern .. gehts noch? Man soll dafür sorgen, dass das was zu erben ist legal erwirtschaftet worden ist. Aber mehr nicht.
Mein Dad hat mit seinem verlohnsteuertem Geld jeden einzelnen Ziegel und Arbeiter incl MwSt bezahlt.
Von diversen anderen laufenden steuerartigen Kosten will ich gar nicht reden. Man bezahlt ja zB allein für den Grundbesitz jährlich an den Staat.
Auf lange Sicht wird man sowieso langsam aber doch enteignet.

Mir fällt kein Grund wieso irgendjemand noch einmal bezahlen muss wenn er unser Häuschen erbt. Nicht einmal wenns verschenkt wird.
Schenkungssteuer ist ja auch eine Frechheit in meinen Augen.

Außer eben Neid. Ich hab das Glück das Kind von zwei fleißigen Eltern zu sein, die mir etwas hinterlassen werden.
Das hat leider nicht jeder. Aber jeder kann damit anfangen unds der nächsten Generation leichter machen.

Und auch wenn jemand 1337 Millioen erbt. Wenn die legal erwirtschaftet wurden .. wem steht es zu davon zu _stehlen_.

Dass das oft nicht der Fall ist, ist ein anderes Problem, aber nichts was mit etwas wie Erbschaftssteuer gelöst werden sollte

bis hierhin bin ich komplett bei dir. :)

Zitat von FrankEdwinWrigh
Und immer das .. die reichen Besteuern. Bis zu einem gewissen Punkt staffeln ok.
Aber irgenwann muss auch schluss sein. Ist wohl eine Frage des Standpunktes.

Wenn das kommt sind die paar Superreichen eh schon längst weg.

Offenbar gelte ich mit meinem normalhohen Angestellenlohn auch schon als Superreich, wenn ich bedenke dass ich incl Arbeitgeberbruttoanteil ca die Hälfte abgebe.
Wenn jemand 5000 "brutto" verdient. Bezahlt der Arbeitgeber eigentlich eh schon 6700 und am Konto kommen 2900 an.
Weit weniger als die Hälfte kommt noch raus
Da sind wir erst bei Besserverdiener, weiter oben kenn ich mich nicht aus.

Aber wieso sollte jemand, bei dem der Arbeitgeber der Meinung ist, der ist 1 Million im Monat wert, mit einem noch höherem Prozentsatz bestraft werden.

Ich jammere nicht, aber ich finde wir sind schwer an der Grenze.

Und selbst wenn man unsere 78.000 Millionäre mit knapp 250 Milliarden € Vermögen komplett zu 100% enteignet. Haben wir damit geradeeinmal die Staatsschuld getilgt.
Dann ist die komplette Kohle weg und wir machen weiterhin jedes Jahr weitere Milliarden schulden und kommen selbst mit den ohnehin hohen Abgaben nicht einmal pro Jahr auf Null.
Allein deswegen ist die Reichensteuer keine praktikable Lösung.

Ich hab keine bessere, aber Steuer ists wohl nicht.
Naja wobei .. wenn ich knapp bei Kasse bin versuch ich zu sparen, hat immer gut funktioniert.
Sogar ein Motorrad war drin. Aber das klingt irgendwie zu einfach.

das ist mir fast ein wenig zu polemisch. :p
niemand spricht davon alle 250 mrd. wegzunehmen. aber einer der sagen wir 5 mrd. auf der seite hat => da muss man so ehrlich sein und auch sagen, dass selbst 100 mio. _zum supergeil leben_ e reichen oder? ;)

und der rest kommt der allgemeinheit zu gute.
das oben ist btw einfach nur ein beispiel. sollen ihm von mir aus sogar 1 mrd. lassen.
aber niemand kann etwas mit jenseits von 1 mrd. sinnvolles anfangen. das kann mir keiner glaubhaft machen...
(und in den _meisten_ fällen sind so hohe beträge e nur durch schwindlige geschäfte "erwirtschaftet" worden imo)

Zitat von FrankEdwinWrigh
Etwas mehr Ontopic .. ich bin kein Wirtschaftsexperte, noch nichtmal Laie, aber irgendwie ist dieser ständige Wachstum, Inflation, Lohnerhöhung doch ein Teufelskreis.
Ka wo ich in dem Karussell anfangen soll.

Jeder will jedes Jahr x% mehr Lohn. Das muss die Firma bezahlen und erwirtschaften. Also wird alles um x% teurer, woher sollen sies denn sonst nehmen.
Da alles teurer wird ist die Lohnerhöhung auch schonwieder bestenfalls eine Nullrunde.

Ka wie man das stoppt, aber meiner Meinung nach läuft da etwas falsch. Das KANN doch garnicht funktionieren ?!?

Mfg few

der mensch ist von natur aus gierig und will mehr. so einfach ist das erklärt.
das es irgendwann ganz gewaltig knallen wird, stellt glaub ich niemand in abrede. :/

d3cod3

Legend
...
Avatar
Registered: Aug 2002
Location: insert location ..
Posts: 15288
Zitat von XelloX
Zitat von Troy
@mat: nimm dir ne Auszeit, wie lang du sie auch brauchst - es ist niemanden geholfen, wenn du dich gesundheitlich kaputt-hackelst, denn am Ende verlierst nur du! ;)
[/b]

"einfach so"? glaub ich kaum. wir zahlen nicht für den aufbau aber sehr wohl für die instandhaltung. oder glaubst du das wurde gebaut und braucht nicht jeden tag wartung an 100 stellen?

Zitat
Wir profitieren also davon, was unsere Vorfahren geleistet haben und unsere Kinder von uns(hoffentlich).

Das ist ja bei den "Reichen" genauso. Die Geben die Sachen ja auch einfach weiter weil ja keiner was mitnehmen kann.

Und jetzt zum Punkt: Jegliche Infrastruktur wurde vom einfachen Bauhackler gebaut. Also eh von UNS(nichtreichen).

Trotzdem ist die weit verbreitete Meinung, dass zB. "Deutschland nur auf Schulden aufgebaut wurde". Aso? Also ich glaub nicht, dass die Reichen das aufgebaut haben sondern wir einfachen Arbeitern. Also was genau sind wir "denen" schuldig???

nur weil auf irgendeinem Papierfetzerl steht, dass wir einfachen Arbeitern den Reichen was schulden? Wir haben uns ja eh alles selber gebaut. Die wohnen ja sogar in den häusern, die der Arbeiter gebaut hat und essen das Essen, was der einfache Landwirt anbaut. Also was schulden wir denen, wenn sie von unserer Arbeitsleistung leben?


spannend. arbeiter bauen also gratis? und jeder arbeiter hat genug wissen für jeden bauprojekt und kann ohne anleitung zb die hochquellwasserleitung haben?
landwirte bestellen felder und liefern das essen gratis aus?

@ wem was schulden: möglicherweise nicht - aber so tun als ob alle anderen gratis für das gemeinwohl gearbeitet haben brauchen wir auch wieder nicht.

Zitat
Und jegliche steuerung unseres Geldsystems(über die ihr die letzten Seiten diskutiert), mit da einer Grenze, dort einer regelung, dort ein Heizkostenzuschuss, da eine bankensteuer. Das muss ja alles irgendwer zählen, rechnen, organisieren, während seine Tätigkeit eigentlich NULL wert(nix zum essen, nix zum angreifen, nix zum warm schlafen).
Sogar meine Mutter(Steuerberaterin) stimmt mir zu, wenn ich ihr sage, dass ihre Tätigkeit komplett wertlos und unnütz ist, was sie macht.
In einer Firma sagt man dazu Managementoverhead, der immer größer wird. Wollen wir den weiterhin?

ja. weil eben seit der industrialisierung die meisten vorgänge von einer person allein nicht mehr handhabbar sind. deswegen brauchst du ebenen dazwischen und koordination/wissen/... damit was passiert. das muss nicht heissen dass jede managementebene sinnvoll ist - deswegen aber alles zu verurteilen ist dumm und weltfremd.

null wert ist auch ein blödsinn - für die tätigkeit gibt es entlohnung und somit einen gegenwert. damit kann man sich was zum essen, angreifen und eine bettdecke kaufen.

die alternative zu all dem ist das leben wie vor 200 jahren. du lebst und verlässt nie deinen 10km radius in dem du zur welt gekomen bist und hast keinerlei luxus und tag und nacht die sorge wie du über den nächsten winter kommst. dann kannst du vielleicht grob alle fähigkeiten die zum überleben notwendig sind selber machen aber was bringt dir das dann?

sLy-

semiconductor physicist
Avatar
Registered: Aug 2005
Location: AUT
Posts: 1549
Zitat von XelloX
Diese investitionen sind ja eigentlich alle Dinge, die nicht "verbraucht" werden. Also die gesamte Infrastruktur. Jedes Gebäude, jede Eisenbahnstrecke, jede Autobahn und sogar die Hochquellwasserleitung.

da täuscht du dich aber gewaltig, wenn du meinst, dass diese dinge nicht "verbraucht" werden. Wie stellst du dir den vor, dass das von dir genannte nach einigen jahrzehnten aussieht, wenn da nicht jährlich was dran gemacht wird?

XelloX

Nasenbohrer deluxe
Avatar
Registered: Sep 2004
Location: 1120
Posts: 1942
Zitat von d3cod3
"einfach so"? glaub ich kaum. wir zahlen nicht für den aufbau aber sehr wohl für die instandhaltung. oder glaubst du das wurde gebaut und braucht nicht jeden tag wartung an 100 stellen?
hab ich irgendwo gesagt, dass wir jetzt von heute auf morgen die Instandhaltung vernachlässigen sollten?
aber gerade bei solchen "massiven" bauten wie einer hochquellleitung, Zinshäusern oder eisenbahntrassen machen die baukosten doch "viel mehr" aus als die Herstellung an sich.

Dieses Argument würde sich sogar noch verstärken, wenn nicht so wie heute, beim Bau möglichst viel gespart würde(da die baukosten anscheinend in der politik interessanter sind als baukosten plus ~50 jahre instandhaltung) sondern eben auf einen "wirtschaftlichkeit" über wirklich lange zeiträume Rücksicht genommen werden würde.

Zitat von d3cod3
spannend. arbeiter bauen also gratis? und jeder arbeiter hat genug wissen für jeden bauprojekt und kann ohne anleitung zb die hochquellwasserleitung haben?
landwirte bestellen felder und liefern das essen gratis aus?
Warum haben die Arbeiter früher gearbeitet? Das bisschen Essen und das Bettgeherbett war der Ansporn??? Das können wir ihnen heute auch geben. Essen und Wohnraum ist ja mehr als ausreichend vorhanden.

Weiters habe ich auch nicht behauptet, dass wir keine Architekten, Statiker und sonstige Planer brauchen. Gerade die müssen die Besten sein, da sie so viel Verantwortung tragen.

Aber wenn ich mir von einer fertigen Architekturstudentin mit einigen jahren berufserfahrung ihren Frust (auf jedem einreichplan sind mind. 3 wärmebrücken wo man sofort sieht, dass es in max 3 jahren schimmelt, aber das ist jedem egal, das wird bewilligt, weil schnell gebaut werden soll), dann kommt mir einfach nur das heulen weils schade um die schlechte planerische Arbeit ist, schade um die bauhacklerarbeit und am allermeisten schade um die schwachsinnig verbrauchten ressourcen ist.

Was kann sich denn der landwirt aktuell um das geld kaufen, dass er bekommt? Die wollen auch nur ihre arbeit machen und sie sollen vor allem, DASS ES GESCHÄTZT WIRD. wenn ich mir im waldviertel das "gesudere" über aktuelle Milch/Fleisch/Körndlpreise anhöre, dann ist das einfach nur derb, um welchen bagatell die das abliefern "müssen"(was sollens denn sonst machen damit).

Zitat von d3cod3
ja. weil eben seit der industrialisierung die meisten vorgänge von einer person allein nicht mehr handhabbar sind. deswegen brauchst du ebenen dazwischen und koordination/wissen/... damit was passiert. das muss nicht heissen dass jede managementebene sinnvoll ist - deswegen aber alles zu verurteilen ist dumm und weltfremd.
glaubst du wirklich, dass ich glaub, dass ma keine planung braucht? die planung von Infrastrukturneubauten wär in (meiner)zukunft das Größte Problem. vor allem die "sinnhaftigkeitsabschätzung".


Zitat von d3cod3
null wert ist auch ein blödsinn - für die tätigkeit gibt es entlohnung und somit einen gegenwert. damit kann man sich was zum essen, angreifen und eine bettdecke kaufen.
es hat null wert. Weil es nix zum essen, kein produkt oder sonstige planerische tätigkeit ist. vollkommen nutzlos.

Dass die gesellschaft und das kapitalistische system dem trotzdem einen (nicht zu knappen) geldwert gibt, steht auf einem anderen blatt.
(für mich persönlich is eh toll, weil ich erbe, aber blödsinn is trotzdem)

Zitat von d3cod3
die alternative zu all dem ist das leben wie vor 200 jahren. du lebst und verlässt nie deinen 10km radius in dem du zur welt gekomen bist und hast keinerlei luxus und tag und nacht die sorge wie du über den nächsten winter kommst. dann kannst du vielleicht grob alle fähigkeiten die zum überleben notwendig sind selber machen aber was bringt dir das dann?
mit 200 jahren übertreibst du. ich wage sogar zu behaupten, dass es den leuten vor 100-200 jahren garnet mal so schlecht gegangen ist, wenn nicht der krieg in regelmäßigen abständen alles zerstört hätte.
noch dazu haben wir heute ja massiven technikeinsatz, der zb. die landwirtschaft von damals 80% der bevölkerung auf 5% gedrückt hat. und ein auto sind auch nurmehr ein nettojahresgehalt vom einfachsten arbeiter und nicht der gegenwert eines ganzen dorfes, usw.

Aber dass unser leben dann mit weniger luxus gefüllt wird, steht glaub ich ausser frage. Aber welchen "luxus" brauchst du denn jetzt wirklich?

In einen Argumentationsnotstand komme ich aber, wenn man das kapitalistische system auf der ganzen welt abschaffen würde. Weil der kapitalismus verteilt ja nicht nur innerhalb von .at vom arbeiter zum reichen, sondern auf der ganzen welt. Weil so wie wir aktuell von ALLEN anderen weniger entwickelten ländern runterfressen, das würds dann auch nichtmehr spielen. Und dann ist es bei uns auch vorbei mit dem Konsumgüterüberschuss(an den wir uns gewöhnt haben), den wir billigst importieren weil wir ihnen ein bisschen hochtechnisierte waffen/technik/sonstwas liefern...

xcfk9

Here to stay
Avatar
Registered: Feb 2003
Location: Salzburg
Posts: 2306
Nachdem die Diskussion hier ja immer intensiver in unser politisches (Steuer-)System abdriftet, möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Zuallererst möchte ich mal klarstellen, dass "Vermögen" nicht Geldvermögen bedeuten muss. Ich denke, dass es das in den meisten Fällen nicht (nur) ist. Große Vermögen stecken meiner Meinung nach zum Großteil in Immobilien, Unternehmen, Autos und liegen in den seltensten Fällen als Cash auf der Bank. Stichwort 2. - 3. Wohnsitz, Ferienwohnung im Schigebiet und am See/Meer, Luxusautos, Aktien/Fonds.
Genau diese Tatsache macht es aber so schwer dieses "Vermögen" zu besteuern. Zuerst muss der Wert dieses Vermögens festgestellt werden, damit eine Besteuerung überhaupt möglich ist. Das gestaltet sich sicher nicht einfach - es ist aufwändig und man sieht das ja gut an den Einheitswerten, die in Österreich zur Bewertung und der Besteuerung von Grund/Immobilienbesitz herangezogen werden - die stammen aus dem Jahr 1973 und bei einer Wohnung die 200.000€ wert ist, ist der Einheitswert vielleicht 4000€ - das sind 2% des tatsächlichen Wertes...

Zweitens ist ein "Gewinn" oder ein "Einkommen" aus diesem Vermögen erst möglich/fällig, wenn der Gewinn realisiert wird, heißt das Haus / Auto / Aktie / Unternehmen verkauft wird. Bis dahin gibt es einfach kein Einkommen und auch niemals eine Einkommenssteuer aus diesem Vermögen - logisch.

Drittens wäre es natürlich möglich eine reine "Vermögens"-Steuer zu machen. Problematisch dabei ist aber sicher, dass eben oft dieses Vermögen nicht als Geld verfügbar ist und wenn mein Haus am Wörthersee vielleicht 10 Millionen wert ist, habe ich vielleicht trotzdem nicht die Kohle für Haus,Auto,etc. was ich sonst noch an Vermögen habe, auch noch Steuern zu berappen. - Einfach aus dem Grund, weil das Vermögen eben nicht nur reines Geldvermögen ist.

Wenn man wirklich aus Vermögen Steuern lukrieren möchte, muss man aber auch solches Vermögen besteuern und nicht nur Geldvermögen - die Schwierigkeiten dabei habe ich gerade angeführt.

Zitat von Burschi1620
Gegen diese Umverteilung müsste man in diesem System das Erbrecht massiv überdenken, doch das will halt keiner.

bin ich bei dir - allerdings glaube ich auch, dass sich dafür niemals eine Mehrheit finden wird



Zitat von Starsky
genauso wird grundbesitz und ein haus ja auch schon mehr als genug besteuert und je nach gemeinde fallen noch weitere unterschiedliche kosten an.

wenn die hütte 10 mille € wert ist, fließt da in der regel eh schon mehr als genug steuer für grund etc...

+

Zitat von FrankEdwinWrigh
Man bezahlt ja zB allein für den Grundbesitz jährlich an den Staat.
Auf lange Sicht wird man sowieso langsam aber doch enteignet.

siehe meine Erläuterung über die Einheitswerte - es fließt in der Regel eben fast keine Grundsteuer. - siehe auch http://derstandard.at/1313024557790...st-Schlusslicht



Zitat von Starsky
wer also wirklich geld hat, hat noch immer die option zu sagen "aus, jetzt reichts" und sich und sein vermögen in ein anderes land zu parken.

das sehe ich nicht so kritisch - bei geld geht das und wird auch gemacht, bei immobilien und grundbesitz siehts schon anders aus, und das ist ein luxus den sich viele wohlhabende leisten - mehrere wohnsitze

Zitat von Burschi1620
Es gibt 78.000 Millionäre mit knapp 250 Milliarden € Vermögen. Das sind im Durchschnitt zwar nur lausige 3 Mille pro Kopf, aber wir beide Wissen, dass der Durchschnitt hier sowas von nichtsaussagend ist.
Die 250 Milliarden sind btw. fast ein Jahresbudget von Österreich. Also 0,01% der Bevölkerung besitzt einmal das Budget von Österreich. wtf? :D

und das soll viel sein? - genau an solchen zahlen sehe ich, dass bei den millionären eben doch gar nicht so viel zu holen ist und erkenne, warum die massensteuern am meisten kohle bringen.

Zitat von d3cod3
ich bezweifel dass ein friseur den 50% steuersatz zahlt und genauso kann ich mir nicht vorstellen dass eine fertige anwältin nach einigen jahren weniger als 50% zahlt.

entweder meinst du was anderes oder du hast keine ahnung wie steuern funktionieren....

Ich glaube was er meint und was oft verwechselt wird ist der Grenzsteuersatz und der Durschnittssteuersatz. Während der Grenzsteuersatz bei über 11.000€ Jahreseinkommen mit 36,5% beginnt und bei 60.000€ 50% beträgt, liegt der Durschnittssteuersatz für den Großteil der ArbeitnehmerInnen bei ~40% - Der groß propagierte sozial gerechte Unterschied in den Steuersätzen ist also viel unbedeutender als er bei Betrachtung der Grenzsteuersätze scheint - mich stört das aber eh nicht, bin sowieso ein Befürworter von Flat Tax in den meisten Bereichen, machen das Leben für alle Beteiligten einfacher.

XelloX

Nasenbohrer deluxe
Avatar
Registered: Sep 2004
Location: 1120
Posts: 1942
sobald du eine eigentumswohnung besitzt, hast du automatisch ein "einkommen" oder eine steuervermeidung, die ein mieter in der wohnung nicht hat.

denn auf die miete werden 10% Mwst draufgeschlagen, die der nichtreiche mieter zahlt, der "reiche" eigentumswohnungsbesitzer aber nicht, wenn er selbst drin wohnt. das sind bei einer "normalen" miete von 500€ schon 600€ im jahr die ein nichtvermögender steuern abführt, die ein besitzender nicht abführt.

was soll denn das???

flat tax ist ja eine ideologische frage. aber da ich letztens 2 stunden damit verbracht hab, es einem freund zu erklären(weil eigentlich recht "komplex" ist), hab ich jetzt sogar ne echt gute grafik gefunden.
http://www.sthu.org/blog/02-brutton...es/permonth.png (Quelle)
am interessantesten ist das unterste bild, da sieht man wunderschön, dass schon jeder gutverdienende arbeiter ab 3000€ fast den gleichen durchschnittssteuersatz(~38%) bezahlt wie ein topmanager mit 7k(~43%) im monat.
selbst der ultramanager mit 100k im monat nähert sich nur in der unendlichkeit den 50%

und wieder, was soll denn das?
Bearbeitet von XelloX am 03.04.2014, 21:50

DjangOC

Little Overclocker
Registered: Feb 2014
Location: Ostschweiz
Posts: 105
Hab mal ne Frage, die ich nur hier stelle da ich dachte der Titel lässt es zu;

Also die Amis haben ja hohe Defizite, um die Anhäufung dieser auszubremsen lassen sie ja ihre Druckwerke schneller laufen, aber bringt sie das ned noch schneller ins Verderben, denn so sinkt doch der Wert des Dollars noch mehr, oder?

d3cod3

Legend
...
Avatar
Registered: Aug 2002
Location: insert location ..
Posts: 15288
Zitat von XelloX
sobald du eine eigentumswohnung besitzt, hast du automatisch ein "einkommen" oder eine steuervermeidung, die ein mieter in der wohnung nicht hat.

denn auf die miete werden 10% Mwst draufgeschlagen, die der nichtreiche mieter zahlt, der "reiche" eigentumswohnungsbesitzer aber nicht, wenn er selbst drin wohnt. das sind bei einer "normalen" miete von 500€ schon 600€ im jahr die ein nichtvermögender steuern abführt, die ein besitzender nicht abführt.

was soll denn das???

es steht ja jeder person (zumindest theoretisch) frei, zu entscheiden ob miete oder eigentum das richtige ist. eigentum ist auf dauer wohl schlauer - flexibler ist man halt bei miete.
das ganze rein an ein paar zahlen festzumachen und milchmädchenrechnungen aufstellen bringt gar nix. die vor- und nachteile liegen ja klar am tisch => man sollte annehmen dass mündige bürger da selber entscheiden können.
Bearbeitet von d3cod3 am 03.04.2014, 22:24

XelloX

Nasenbohrer deluxe
Avatar
Registered: Sep 2004
Location: 1120
Posts: 1942
Zitat von d3cod3
es steht ja jeder person (zumindest theoretisch) frei, zu entscheiden ob miete oder eigentum das richtige ist. eigentum ist auf dauer wohl schlauer - flexibler ist man halt bei miete.
das ganze rein an ein paar zahlen festzumachen und milchmädchenrechnungen aufstellen bringt gar nix. die vor- und nachteile liegen ja klar am tisch => man sollte annehmen dass mündige bürger da selber entscheiden können.
und du bist der meinung, dass jeder einfache mensch(ohne an hunderter auf der kante) für seine ach so tolle flexibilität 600€ deppensteuer im jahr freiwillig bezahlt???

da tu ich mir ja schön langsam schwer, dich ernst zu nehmen, wenn du mir sagst, "das kann sich eh jeder aussuchen"

aber ja, vor 2-3 jahren, als ich noch dick geld verdient hab, war ich auch solcher meinung "dass jeder seines glückes schmied ist".
Kontakt | Unser Forum | Über overclockers.at | Impressum | Datenschutz