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Lobautunnel

Dune 22.02.2007 - 17:42 99183 672
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BiG_WEaSeL

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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Die Stadt ist weit weniger progressiv als ich erwartet hätte.

Die Menschen als Gesamtbevölkerung sind immer gegen „Neues“, egal welches Thema. Straßenbau kennen sie bereits.

FreenB

Little Overclocker
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Es ist halt ein Thema, das viele wirklich betrifft. Für eine Änderung zu sein ist ja leicht, wenn es einem nicht betrifft. Wenn man Menschen nach Umweltschutz fragt, wird auch keiner dagegen sein. Aber ob man dafür auf vieles verzichtet kann man mal bezweifeln.
Wenn Parkplätze wegfallen und man im Stau steht, dann ist man davon unmittelbar betroffen. Da hört sich dann halt das Verständnis auch schnell wieder auf bzw. soll man halt "woanders" beginnen.
Gegen "Neues" ist man immer nur dann, wenn es einem selbst betrifft. Die anderen sollen ruhig verzichten, aber selbst will man nicht auf etwas verzichten.

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Teilweise sicher interessante Ergebnisse je nachdem in welcher Bubble man existiert. Die Stadt ist weit weniger progressiv als ich erwartet hätte.
Ich denk der 22te ist hier überrepräsentiert (im Forum), und dort sind halt tendentiell mehr Gegner, da die Lobau dort ist, glaub ich zumindest. Glaub aber auch das da ein Riss durch die Generationen rennt. Bei Ü50 hab ich von wenigen gehört das sie dagegen wären.

mr.nice.

endlich fertig
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Ich bin Donaustädter, Öffifahrer, Autobesitzer, Grünwähler und pro Stadtstraße. Beim Lobautunnel kann ich nicht beurteilen, ob dieser wirklich notwendig ist oder nicht. Wenn ich mir aus der U2 aber die Tangente in der Früh und am Nachmittag anschaue, dann denke ich schon, dass diese eine Entlastung gebrauchen könnte.

Es kann einfach nicht sein, dass die nördliche Seestadt gar keine Zufahrtsstraße hat, solange es dort keinen Hyperloop oder etwas ähnliches gibt.
Ich bin auch für Umweltschutz, aber einen ganzen Stadtteil ohne nennenswerten Zubringer, das geht einfach zu weit an der Lebensrealität vorbei.
Bearbeitet von mr.nice. am 09.02.2022, 15:11

Viper780

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Zitat aus einem Post von Hansmaulwurf
Ich denk der 22te ist hier überrepräsentiert (im Forum), und dort sind halt tendentiell mehr Gegner, da die Lobau dort ist, glaub ich zumindest. Glaub aber auch das da ein Riss durch die Generationen rennt. Bei Ü50 hab ich von wenigen gehört das sie dagegen wären.

Ich muss ja eher sagen dass vorallem die Donaustädter dafür sind (außer man verlässt den Bezirk nie oder ist Pensionist)

Ist bei mir Ident wie bei mr.nice.

BiG_WEaSeL

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Als ebenfalls Donaustädter: Stadtstraße: Ja, kleiner dimensioniert, Lobautunnel: Nein (Weil eine spürbare Entlastung erwartet nicht einmal die Asfinag)

dosen

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Mich wundern die Umfrageergebnisse nicht. Bis jetzt gab es nur Widerstand und keine möglichen Alternativen. Ausserdem wird von der Regierung über Wien bestimmt, das kommt nicht gut an.

https://kurier.at/chronik/wien/vert...kiert/401898398

Wird es eigentlich auch ein S10-Lückenschluss Protestcamp in Oberösterreich geben? :D
Da hat die Gewessler ja stattgegeben nachdem in der Planung noch ein paar Lärmschutzwände nachgebessert wurden. Die A9 Erweiterung in der Steiermark werdens auch noch genehmigen.

PhantomFFR

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Ich seh jetzt nicht wirklich, wie man bei der Standard-Umfrage einen Schluss ziehen kann, die Bevölkerung wäre für Stadtstraße oder Tunnel.

...Spoiler: Doch, klar, weil man halt nur auf einen Aspekt schaut und den Kontext ignoriert:
Das eine (Stadtstraße) ist bei den befragten Wienern auf dem 26. von 38 Plätzen gelandet, das andere (Tunnel) auf dem 32.

Und wenn man dann noch den Kontext beschränkter (finanzieller) Ressourcen ansieht, dann scheint es doch mehr im Sinne der Wiener zu sein andere Dinge auszubauen.

Mal davon abgesehen scheint es mir sowieso ein wenig unsinnig derartige Entscheidung von der Meinung von Menschen abhängig zu machen, die nicht zwangsweise mehr als ihren eigenen Alltag im Kopf haben. Sprich: Ich würde da eher drauf hören, was entsprechende Experten sagen und nicht was sich einzelne Bürger oder Politiker wünschen. Fast so wie bei den anderen Themen, die in den letzten Jahren die Nachrichten dominieren.
Bearbeitet von PhantomFFR am 09.02.2022, 20:32

dosen

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Zitat aus einem Post von PhantomFFR
Mal davon abgesehen scheint es mir sowieso ein wenig unsinnig derartige Entscheidung von der Meinung von Menschen abhängig zu machen, die nicht zwangsweise mehr als ihren eigenen Alltag im Kopf haben. Sprich: Ich würde da eher drauf hören, was entsprechende Experten sagen und nicht was sich einzelne Bürger oder Politiker wünschen. Fast so wie bei den anderen Themen, die in den letzten Jahren die Nachrichten dominieren.

Also die Meinung des Volks Ignorieren und auf Verkehrsexperten hören die nichts anderes als ihre eigene Agenda verfolgen? Ohne Blick auf die Lebensumstände und Bedürfnisse des Volks.

Interessanter Ansatz, funktioniert bestimmt ganz Toll und damit werden alle auf lange Sicht glücklich :)

Viper780

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Achtung die Experten haben alle eine recht spezifische Prämisse und man muss die jeweiligen Studien lesen um die Randbedingungen zu verstehen.

Fast alle gehen von Zahlen von vor 5-10 Jahren aus und einem deutlich langsameren Wachstum an Bewohnern nördlich der Donau als wir es aktuell haben.

Asfinag hat zB kein Interesse daran einen sehr teuren Tunnel zu warten wenn man 1-2 weitere Spuren an die Brücke kleben kann. Denen ist egal wo der Verkehr sich bewegt.

Ohne Alternativen schauts halt blöd aus und bis die da sind sind wieder 30-50 Jahre vergangen.

Aber das hatten wir schon alles Seitenlang in dem Thread

Castlestabler

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Also das mit den Experten finde ich vor allem am Beispiel Corona sehr weit weg an der Realität.

PhantomFFR

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Zitat aus einem Post von dosen
Also die Meinung des Volks Ignorieren und auf Verkehrsexperten hören die nichts anderes als ihre eigene Agenda verfolgen? Ohne Blick auf die Lebensumstände und Bedürfnisse des Volks.

Interessanter Ansatz, funktioniert bestimmt ganz Toll und damit werden alle auf lange Sicht glücklich :)

Ich weiß ja, Internet und so, da fehlt die Nuance ein wenig, aber...
Persönlich glaube ich aber schon dran, dass eine Gesellschaft als ganzes besser dran ist, wenn sie den Rat von Experten (also Personen, die sich mit dem zur Frage stehenden Thema über längere Zeit eingehend und hauptsächlich beschäftigt haben) einholt und diesen Rat nicht komplett ignoriert, als wenn die Gesellschaft den Befürchtungen Einzelner (auch wenn dies viele sein mögen), die nicht vom Fach sind, blind folgt.

Zitat aus einem Post von Viper780
Achtung die Experten haben alle eine recht spezifische Prämisse und man muss die jeweiligen Studien lesen um die Randbedingungen zu verstehen.

Genauso wie es halt auch jeder Bürger und Meinungsmacher hat, der die Bürger erst zu ihrer Meinung bringt. Wie oben gesagt, persönlich weiß ich, wem ich eher Gehör schenken würde, stellte man mich vor die binäre Wahl zwischen "Experte" und "Nicht-Experte".

Aber welche Agenden zum Unwohl der Stadt verfolgen die denn?

Zitat
Ohne Alternativen schauts halt blöd aus und bis die da sind sind wieder 30-50 Jahre vergangen.

Aber das hatten wir schon alles Seitenlang in dem Thread

Und ich hab auch keine großartige Lust das wieder aufzukochen, wollte ich doch nur anmerken, dass ich dieses Umfrageergebnis nicht als großen Fürspruch gewertet habe.

Dennoch, immer breitere Straßen, die dann zwangsläufig auch genutzt werden um dann nach kurzer Zeit wieder den Status Quo herzustellen, potentiell auch zu verschlimmern, da dann die Straßen, zu denen die neuen Autos zufahren wollen dafür nicht ausgelegt sind, scheint mir keine nachhaltige Lösung zu sein.

Zitat aus einem Post von Castlestabler
Also das mit den Experten finde ich vor allem am Beispiel Corona sehr weit weg an der Realität.

Das scheint mir jetzt aber eine etwas kuriose und potentiell schwer begründbare Aussage zu sein.

Viper780

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Zitat aus einem Post von PhantomFFR
Aber welche Agenden zum Unwohl der Stadt verfolgen die denn?

Das ist sehr spezifisch gefragt auf ein extrem breites Feld. Da kann man nur daneben liegen.

ZB der Asfinag ist die Stadt komplett wurscht. Da geht's Großteils um die eigenen Interessen und die des Bundes.

Ich kann nur von mir sprechen, einem der im 22. wohnt, wenig mit dem Auto fährt und sich trotz U-Bahn etwas gestrandet und allein gelassen vorkommt.

Den Verkehr durch die Stadt zu führen kann für niemanden gut sein. Auch im Stau stehen tut keinem gut. Beides wird sich mittelfristig aber ohne Tunnel definitiv nicht ändern.

Zitat aus einem Post von PhantomFFR
Dennoch, immer breitere Straßen, die dann zwangsläufig auch genutzt werden um dann nach kurzer Zeit wieder den Status Quo herzustellen, potentiell auch zu verschlimmern, da dann die Straßen, zu denen die neuen Autos zufahren wollen dafür nicht ausgelegt sind, scheint mir keine nachhaltige Lösung zu sein.

Tja und genau das bezweifle ich sehr stark, dass sich irgend jemand ein Auto kauft nur weils den Tunnel gibt.
Der Verkehr über die Donau wird mehr weil es halt eins der wenigen leistbaren Wohngegend der Stadt ist. Aber man trotzdem öffentlich eine Stunde in den Nachbarbezirk mit den Öffentlichen benötigt. Von jenen die nach Schwechat zum Arbeiten fahren will ich garnicht reden.
Bearbeitet von Viper780 am 10.02.2022, 00:56

PhantomFFR

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Zitat aus einem Post von Viper780
Das ist sehr spezifisch gefragt auf ein extrem breites Feld. Da kann man nur daneben liegen.

ZB der Asfinag ist die Stadt komplett wurscht. Da geht's Großteils um die eigenen Interessen und die des Bundes.

Ich kann nur von mir sprechen, einem der im 22. wohnt, wenig mit dem Auto fährt und sich trotz U-Bahn etwas gestrandet und allein gelassen vorkommt.

Den Verkehr durch die Stadt zu führen kann für niemanden gut sein. Auch im Stau stehen tut keinem gut. Beides wird sich mittelfristig aber ohne Tunnel definitiv nicht ändern.

Ich würde die ASFINAG jetzt auch nicht unbedingt als Experten für die hier gestellte Frage sehen. Es betrifft ja in Wirklichkeit mehr Disziplinen als nur "Straßenbau", bei dem ich nun eher die Expertise der ASFINAG sehe.

Das Problem ist meiner Sicht, es wird sich weder mittel- noch langfristig durch den Tunnel viel ändern. Das haben ja in den letzten 70 Jahren schon andere Verkehrsprojekte in anderen Städten und Ländern gezeigt. Kurzfristige Linderung -> neue Entwicklungen weiter Weg von der Stadt -> Verkehrszunahme -> Stau (u.a. weil der Rest der Infrastruktur ja nicht an Kapazität gewinnt, nur weil es eine lokale Kapazitätserhöhung gibt).

Ich erachte das also als Verschwendung von Geld und Ressourcen, die anderweitig eingesetzt langfristiger Verbesserung für mehr Menschen brächten. Ob das nun massiver Ausbau der Öffis, Wohnungsbau in zentraleren Bezirken, Förderung von lokalen Arbeits-, Kultur- und Einkaufsangeboten ist, oder etwas ganz anderes, das kann ich auch nicht sagen, aber das breitere Straßen eine erwiesene Sackgasse sind, da bin ich mir doch recht sicher.

Edit:
Zitat
Tja und genau das bezweifle ich sehr stark, dass sich irgend jemand ein Auto kauft nur weils den Tunnel gibt.
Der Verkehr über die Donau wird mehr weil es halt eins der wenigen leistbaren Wohngegend der Stadt ist. Aber man trotzdem öffentlich eine Stunde in den Nachbarbezirk mit den Öffentlichen benötigt. Von jenen die nach Schwechat zum Arbeiten fahren will ich garnicht reden.

Die, die aber ein Auto haben werden es dann vielleicht eher nutzen. Und wenn man dann plötzlich statt 60 Minuten nur noch (Hausnummer) 30 Minuten in die Arbeit braucht, möchte ich wetten, dass es auch welche die über eine Autoanschaffung nachdenken würden. Aber das ändert grundsätzlich ja nichts daran, dass man für die ... 2 milliarden € des Tunnels ja genau das stärken kann, an dem es derzeit mangelt. Und damit wäre mit Sicherheit mehr Menschen geholfen, als denen die aus dem Norden nach Schwechat (oder gar in den Süden) pendeln.
Bearbeitet von PhantomFFR am 10.02.2022, 01:36

Dune

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Bei Umfragen ist halt immer die Frage wer sie bezahlt hat ;)

Gerade Straßenbau ist ein politisches Thema, weil es extrem emotional, strategisch und lokal in der Wertschöpfung ist.

Ich finde es interessant dass öffentlich, und auch hier, "aber es gibt ja keine Alternative" immer wieder als Argument kommt. Die ÖBB hat gerade 900 Mio für die Region ist bekommen, die Stadt diskutiert Straßenbahnen Richtung Seestadt zu richten. Die sind sehr viel schneller gebaut und billiger als eine Ubahn, reichen auch locker für low-mid cap.

Jetzt kann man natürlich sagen dass ÖPNV Ausbau lange dauern würde, aber die Straße entsteht auch nicht von heute auf morgen.

Zum Thema Bubble/s, ich kenne lustigerweise etliche Hippies und Grunwahler im 22. Auch die Autobruder und Schwestern dort, die ich kenne, sind nicht begeistert von den Straßenbauprojekten und würden sich eher bessere Öffis wünschen... Man sieht mal wieder bei der Diskussion dass die persönliche Stichprobe in der Gesellschaft nicht aussagekräftig ist, ich finde es schwierig da mit der Meinung anderer zu argumentieren - in beide Richtungen.
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