Heuer (2017) bin ich mit meinem Kumpel
Jürgen erstmals beim Pothole Rodeo mitgefahren.
Falls die Veranstaltung unbekannt ist, hier ein Link auf die Website:
Die Abenteuerrallye am Balkan - Pothole RodeoDas Pothole Rodeo ist ein Abenteuer Roadtrip, auch bekannt als Balkan Rallye, Banger Rallye, Schrottautoralley, Billigautorallye, Fun Rallye, 500 Euro Rallye, Low Budget Rallye, Youngtimer Rallye, Adventure Rallye
Link: www.pothole-rodeo.com Grundsätzlich geht es darum mit einem billigen, alten Auto knapp 4.000 km in einer Woche durch den Balkan zu fahren.
Das Auto muss mindestens 20 Jahre alt sein, und darf maximal 500€ in der Anschaffung gekostet haben.
Kurz nachdem wir festgestellt hatten, dass wir mitfahren werden, wurde mir hier auf oc.at per PM ein Auto angeboten (ohne vorherige Ankündigung oder Nachfrage
).
Ein 1990er Volvo 460 Turbo Automatik.
82.000 km
Wenige Vorbesitzer, guter Zustand, ein paar Problemchen mit der Elektrik.
War eigentlich gar nicht gedacht/geplant, dass das Auto in das Budget für das Rodeo passen würde.
Aufgrund der interessanten Eckdaten und weil ich ein Automessie bin, hab ich ihn trotzdem einmal angesehen.
Was folgte, war so ziemlich die übelste Probefahrt meines Lebens (und des Verkäufers).
Nach ein paar mal Abbiegen blieb der Volvo liegen, weil die Batterie aufgegeben hat.
Ich wurde dann von der Freundin des Verkäufers zu meinem Auto gebracht und wir haben den Volvo auf die nächst gelegene Tankstelle geschleppt.
Von dort die 10km zu meiner Garage gefahren und die Batterie aus dem Lada ausgebaut. Nach dem Einbau konnte es weitergehen.
Gemütlich warm gefahren (dank Öltemperaturanzeige schön zu überwachen) und dann ein bisschen Stoff gegeben auf einer Bundesstraße.
Bei einer Ampel auf einer 2-spurigen Straße sind wir dann stehen geblieben und neben uns blieb ein Golf 3 mit 4 jungen türkischen Mitbürgern stehen, wobei der Beifahrer sein Fenster herunter kurbelte. In Erwartung einer Aufforderung zu irgendwelchen Straftaten ließ ich das Fenster ebenfalls runter und blickte hinüber: "He Oida, dei Auto brennt!" meine der junge Herr und zeigte auf das linke Hinterrad.
Im Außenspiegel erkannte ich jede Menge Rauch und ein paar kleine Flammen. Gottseidank wurde die Ampel grün und ich konnte langsam weiterfahren, bis der Brand gelöscht war.
Was macht man also, wenn ein Auto bei einer Probefahrt liegen bleibt und zu brennen beginnt? Richtig, man kauft es!
Durch die spannende Probefahrt war das Auto in das Budget für das Rodeo gerutscht.
Eine gebrauchte Lichtmaschine und etwas Arbeit an der steckenden Bremse (die den Brand verursacht hat) ergänzt durch ein großes Service machten das Auto einsatzbereit.
Im Sommer ging es dann auf große Fahrt. Die große Party zur Akkreditierung war in Gleisdorf und schon auf der Fahrt dorthin haben wir andere Potholer getroffen.
Start war dann am nächsten Morgen in Graz.
Unser Volvo machte eine tolle Figur beim Start
Es folgten traumhafte Straßen durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Kosovo, Mazedonien und Kroatien.
Auch die Mädels in Bukarest fuhren auf unseren Volvo ab (oder es lag am Rodeo-Maskottchen, das jeden Tag einem anderen Team zugelotst wurde)
Die Streckenwahl ist jeden Tag grundsätzlich freigestellt, man bekommt aber 2-4 Routenvorschläge von den Veranstaltern beim täglichen Checkpoint am Morgen.
Mit unserer Routenwahl (zuerst schnellste Route ohne Autobahn bei google maps, dann mit Hilfe einer analogen Straßenkarte möglichst viele Umwege über eingezeichnete Passstraßen) machten wir inklusive An- und Heimreise (Ende der Veranstaltung ist in Split, Kroatien) 5.363 km in 9 Tagen.
Das Auto war bis auf ein kleines Problem mit der Tankentlüftung (ein defektes Ventil hat den Benzintank mit Ladedruck aufgeblasen) völlig problemlos und wir hatten jede Menge Spaß.
Unsere Voranmeldung für 2018 haben wir bereits bei der Abschlussfeier abgegeben, wollten jedoch ein Auto mit Schaltgetriebe für das nächste Jahr.
Zuerst mussten wir zwei Idioten finden, die den herunter gerittenen Volvo für Bargeld kaufen würden, aber die waren schnell gefunden:
semteX und dkch haben sich sofort gemeldet, als ich "suche Idioten" geschrien habe und werden 2018 somit ebenso dabei sein
Die nächste Aufgabe war dann, im Budget ein Auto zu finden, das ein Schaltgetriebe hat und schneller von 0-100 geht als der Volvo (war keine leichte Aufgabe um das Geld).
In Vorarlberg sind wir dann fündig geworden.
Ein 1989er Opel Vectra 2000 16V mit kapitalem Getriebeschaden und abgeschlossenen Spenglerarbeiten eines Blinden mit Krückstock (die Türe am Foto ist ZU!
):
Durch die traumhaften Eckdaten und den Top-Zustand, mussten wir ihn natürlich sofort aufladen und mitnehmen.
Das Getriebe haben wir mittlerweile gewechselt, 2 kleine Durchrostungen am Unterboden müssen wir noch schweißen, dann ist der Kübel fit für das Pothole Rodeo 2018, ich wollte schon immer nach Moldawien!