Parkett beizen (oder auch lackieren?)

Da die oc.at Community ja bekanntlich alles weiß, bitte ich zu folgendem Thema um etwas Input

Ich bin gerade dabei Wohnzimmer und Vorzimmer zu renovieren. Die neuen Möbel schlagen sich leider etwas mit der Farbe des Parketts und daher will ich diesen abschleifen und beizen lassen. (Abgeschliffen wurde er bereits einmal vor ca 7 Jahren).

Im Grunde soll der Parkett dünkler werden (das wichtigste), im besten Fall die Maserung etwas mehr zum Vorschein kommen und die Oberfläche ein wenig "rauher" wirken, also nicht so glatt/glänzend.

Bei der Holzart handelt es sich zu 99% um Buche. Hab hier ein Foto von einem Verkaufsbild wo man der Parkett gut sieht.

Wünschen würde ich mir ein Ergebnis, dass in etwa so aussieht (Das Bild stammt von einer Handwerker Seite "Buchenholz lackieren").


Auf mich macht es den Eindruck, dass Beizen der hochwertigere Ansatz ist, da die Beize wirklich vom Holz "aufgenommen" wird und das Holz nicht nur lackiert wird. Bin aber wie gesagt absoluter Laie.

Was die Beize angeht, gibt es scheinbar unterschiedliche Arten und laut meiner Recherche, wäre eine Negativbeize, dass was ich will?
Habe hier nur eine Seite gefunden, die Beizen in mehrere Ausführungen verkauft: https://www.bindulin-shop.de/de/pro...e__AHB25BU.html Hier gibt es auch noch eine "Salmiakbeize" die für eine intensivere Fabe sorgen soll.

Ich fasse hier nochmal meine eigentlichen Fragen zusammen:
1) Beizen ist die bessere Wahl als lackieren nehme ich an? Auch in Hinblick auf die Maserung, welche beim Lackieren komplett gleich bleibt?
2) Negativbeize, Pulverbeize, Salmiakbeize? Was eignet sich am Besten für Buchenholz? Und gibt es bei uns auch Anbieter?
3) Wie kann ich im Vorfeld wissen, wie die Farbe wird? Mein Holz ist ja relativ hell/neutral. Könnte es zb.: auch mit "nussbaum-hell" kombinieren aber es soll auch nicht zu dunkel werden.

Ich werde die Arbeiten nicht selbst verrichten. Es kommt am Die ein Parkettverleger zur Begutachtung, hätte aber gerne vorher etwas mehr Ahnung von der Thematik.

Danke im Vorhinein.

für die farbänderung/maserungs hervorkehren rein vom verfahren her auf jeden fall beizen und/oder ölen und nicht lackieren.

lackieren ist eine oberflächenbehandlung die zwar farbänderungen bewirken kann, aber dabei zwangsläufig dann auch die maserung des holzes maskiert. als oberflächenversiegelung/schutz könnte man klarlack nach dem beizen aber schon verwenden. wenns eher rougher sein soll vom schliffbild könnt ich mir aber vorstellen das ölen hier besser wäre (mit einem wachsfreien öl damit es nicht wieder gelblich wird)

entweder du probierst das mit der farbe direkt am boden aus (vor dem abschleifen oder an einer stelle die dann von einem möbel eh abgedeckt wird) oder du suchst dir ein ähnliches holz als teststück.

gibts nicht auch dunklere öle ? ich hab so einen weiß geölten boden, wsl gibts auch öl dass den boden dunkler macht ?

edit: profi fragen wäre natürlich das beste, wobei ich da nicht wüsste wo ich einen verlässlichen herbekomme...

Da ist preislich auch nicht mehr viel Unterschied

Danke schonmal für das Feedback. Also ich hatte mir erhofft, dass es aufgrund der hellen Farbe nicht so ein Problem werden sollte, diesen etwas dünkler zu bekommen. Die Probleme speziell mit dem Beizen waren mir natürlich nicht bekannt. Ich bin auch einer Alternativbehandlung nicht abgeneigt! Auszuschließen, dass es funktieren kann, ist es aber dennoch nicht oder? Das erwähnte dunkle Öl, wäre auch eine Option nach dem Schleifen?

Die Möbel sind bereits gekauft und die will ich auch nicht anders haben.

Den Parkett neu zu verlegen habe ich auch schonmal angedacht, aber da hat in erster Linie auch die Arbeit(-szeit) dagegen gesprochen. Preislich wären es bei den Modellen, die mir angesehen habe, ca 50€/m². Das wäre noch exklusive Verlegen natürlich. Also ich denke, die Gesamtkosten wären dann schon deutlich höher und der jetzige Parkett hat ansich keine Schäden. Schleifen würde ich ihn so und so lassen.
Wieviel der gekostet hat weiß ich nicht, der Parkett war bereits in der Wohnung vorhanden.

Zitat aus einem Post von spunz

Farböl ist bei Parkett die gängigere Lösung. Beizen ist möglich, aber danach musst du den Boden immer noch mit Öl/Lasur behandeln.

Ich bin ein Fan von Beize bei Möbeln. Sofern du nichts was "knalliges" willst würde ich einfach Öl verwenden.

Wenn er sowieso schleifen möchte, kommen die kosten ohnehin auf ihn zu.
Parkett Ölen ist zwar schön aber du hast dann halt keine harte Schutzschicht am Holz und das öl muss man doch ab und an mal erneuern.
Dafür ist es natürlicher.

Hat dein jetztiger Parkett eine Fase an den Brettln? Schaut nämlich so aus...

Die ganze Renovierung hat bisher ganz schön viel (mehr) Zeit in Anspruch genommen und die Woche kam nun endlich der Parkett dran.

Vorweg es gab Probleme aber diese wurden schlussendlich gelöst. Ich würde sagen das Ergebnis ist nicht zu 100% perfekt wenn man es damit vergleichen würde wie es gewesen wäre Eiche aufzuarbeiten aber das Endresultat kann sich in meinem Augen mehr als sehen lassen und gefällt mir definitiv besser als wenn ich wieder zum "langweiligen Standardbuche" mit Versiegelung Parkett übergehen müsste.

Der Parkettverleger ist Mo Früh gekommen und hat erstmal alles mehrfach geschliffen. Das Schleifen ist wirklich reibungslos verlaufen. Es gab einen kleinen Wasserschaden und ein paar kleine Stellen wo der Parkett neu gekittet und verfugt wurde. Nach dem Schleifen war er absolut eben und gerade. Also bei mir gab es keine Spur von verzogenen Dielen oder Sonstigem.


Nun kam der Schritt des Ölens. Verwendet wurde das Hartwachs Öl von Vermeister in der Antiqua Ausführung. Der Schliff ist für das Einziehen vom Öl maßgeblich verantwortlich. Und speziell bei Buche als Problemholz umso mehr. Blöderweise hat er die äußeren Bereiche, welche nicht mit der großen Maschine geschliffen werden konnte mit einer anderen Technik geschliffen (die Maschine die erst zuerst für den Rand verwendet hat, hats halt anders geschliffen). Das hat dann dazu geführt, dass die Ränder in der ganze Wohnung um einige Nuancen dünkler waren als der Rest. In der Hoffnung man kann das nachschleifen und nochmal drübergehen haben wir es mal dabei belassen am Mo und heute Früh letzteres probiert. Dem war leider nicht so, hat fast noch schlimmer ausgehen.

Nun wurde der Feinschliff heute am gesamten Parkett wiederholt und alles wieder entfernt (ca 0,5mm).
Heute wurde beim Schleifen der Ränder eine andere Maschine verwendet, die der Schleiftechnik der großen Maschine gleich kommt und zml penibel überall darauf geachtet, dass alles exakt geschliffen ist. (Eiche zb.: ist da nicht so empfindlich). Und siehe da, heute hat sich das Öl gleichmäßig auch an den Rändern verteilt und ist überall gleich eingezogen.

Das "Problem", dass es speziell bei Buche und meinem Parkettformat immer noch Hölzer gibt die Wesentlich mehr saugen als andere sorgt schlussendlich immer noch dazu, dass wenn mehrere dieser an einer Stelle zusammenkommen, die Stelle wesentlich dünkler wirken kann und überspitzt gesagt "fleckig" aussieht. Von diesen Bereichen gibt es allerdings relativ wenig und je nach Geschmack kann man das auch schön finden.
Ich bin vorallem von der Maserung des Holzes zml begeistert und für mich ist es ein in Summe wirklich schönes Endresultat geworden wenn man alle Faktoren mit einbezieht. Besser gehts nicht mit Buche sag ich mal.


Hier ist ein Bild vom "fleckigem" Man sieht dass es wirklich nur am Holz liegt. Das ist mehr oder weniger der schlimmste Winkel den man Treffen kann und sieht auch in echt nicht so extrem aus. Ist vergleichbar wie wenn man Backlight Bleeding von einem Monitor mit dem Handy fotographiert

Gut geworden. Jetzt passen die Türen und Fenster halt nimmer dazu aber ein bissl dunkler Lack wird auch dieses Problem lösen. Schönes Projekt!