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Toshiba Satego P100-490

Joe_the_tulip 29.05.2007 48307 35
Toshiba Satego P100-490 - DTR Notebook
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Eckdaten
  • 17" WXGA+ (1440x900)
  • Core 2 Duo (Merom) T7200 (2*2Ghz/667MHz FSB/4MB L2-Cache)
  • NVIDIA GeForce Go 7900 GS 512MB dediziert + bis zu 512MB shared
  • 2x1024MB Samsung DDR2-533 CL4-4-4
  • 200GB Fujitsu MHV2200BT (200Gb SATA/4200rpm/8MB/NCQ)
  • Intel 3945ABG Wlan, Bluetooth, DVI, VGA, Cardreader, Harman-Kardon-Lautsprecher
  • Windows Vista Home Premium
  • Maße: 394 x 275 x 35,9/41,9 mm Gewicht: 3,5kg (inkl. Akku)
  • UVP: 2020€ [derzeit in Österreich nicht verfügbar, siehe Fazit]

Package&Power



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Was da wohl drinnen ist?
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spärliches Zubehör
Öffnet man die Verpackung dringt man sogleich zum Herzstück vor: ein orange lackierter Deckel springt ins Auge. Dennoch kann er nicht über die Kargheit hinwegtrösten - Zubehör ist für das P100 ein Fremdwort. In Anbetracht der leeren Schachtel freuten wir uns fast, dass ein Netzteil beigelegt war. Wenigstens war das Notebook trotz (wie für ein Testsample üblich) oft geöffneter Schachtel immer noch bestens geschützt, immerhin wiegt die Schachtel 1,2kg!

Dafür stattet Toshiba das P100 mit allen erdenklichen Anschlüssen aus. Angefangen bei insgesamt 4 USB2-Anschlüssen (1 links/2 rechts/1 hinten), einem 5in1-Cardreader und einem IEEE1394a (Firewire Port), über die aktuelle Intel 3945ABG Wlan MiniPCIe-Karte, einen Bluetooth Adapter und Infrarot bis hin zu einer ganzen Palette an Audio und Videoanschlüssen - DVI/VGA/S-Video, Line-In/Line-Out(Headphone)/Mic ist alles an Bord.
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hinten
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links
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rechts
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vorne
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vorne(close)

Gimmicks

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Designer-Deckel
Zusätzlich zur sehr kompletten Ausstattung befinden sich auch diverse (mehr oder weniger nützliche) Gadgets an Board des Toshiba P100. So findet man unter den Lautsprechern jeweils eine blaue LED-Leiste, die bei eingeschaltetem Notebook leuchtet. Außerdem gibt es einen Hardwareschalter für das Wlanmodul und 6 Zusatztasten über der Tastatur, mit denen ein installiertes Media Center gesteuert werden kann. Ebenfalls von außen regelbar ist die Lautstärke - direkt neben den Audioanschlüssen ist ein kleines Drehrad mit dem komfortabel und OS-unabhängig per Hardware die Lautstärke geregelt werden kann. Nicht vergessen sollte man auch die auffällige orange Lackierung des Deckels - sie erinnert fast an einen Ford Focus ST. Die blauen LEDs und die orange Lackierung erregen Aufmerksamkeit - ein guter Schritt in Richtung Gaming Notebook, aber vielleicht doch ein wenig zu gewöhnlich für die nächste LAN-Party.


Ein kleines Kraftwerk...

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Netzteil
...liegt Toshibas P100 in Form eines 120W starken Netzteiles bei, welches selbst unter Volllast noch spielend den Akku ansprechend schnell auflädt (im Betrieb dauerte es etwa 110 Minuten). Der bei unserem Testgerät mitgelieferte Akku bietet 68Wh (102% der nominellen Leistung) und ist damit für ein Gerät dieser Leistungsklasse mehr als knapp bemessen. Immerhin werken hier ein Core 2 Duo mit einer TDP von 34W, ein schneller NVIDIA Grafikchip mit 512MB dediziertem Speicher und ein 17" Display. Der wahre Killer in dieser Stromspar-Todeskombo ist jeodch die 7900 GS, da sie kein funktionierendes Power-Management mitbringt. Weder eine Untertaktung noch eine Aktivierung des NVIDIA Powermizer noch eine Kombination aus beiden beeinflusst die Akkulaufzeit im Bereich von mehr als 5 Minuten. Ein weiterer Punkt ist das sehr helle Widescreen-Display was sich auch in den geringen Akkulaufzeit-Unterschieden zwischen maximaler und minimaler Displayhelligkeit niederschlägt. Dass nicht zuletzt auch die CPU zu der Akkulaufzeitmisere beiträgt, verrät uns einerseits die Tatsache, dass die Deaktivierung des zweiten CPU-Kerns die Laufzeit schlagartig um eine halbe Stunde steigt. Andererseits kann eine Merom CPU schon laut Intel-Spezifikation mit 4MB L2-Cache bis zu 20W bei einer Taktung von 1GHz verbrauchen. Selbst der Silentmodus, der die CPU Geschwindigkeit auf 50% drosselt, ändert den Stromverbrauch nicht messbar, beeinflusst dafür aber wenigstens die Lautstärke positiv. Unter Volllast ist das Netzteil also mehr als berechtigt.


Akkulaufzeiten

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rechnerisch ermittelter Stromverbrauch
Der 68Wh Akku reicht für knapp über 2 Stunden overclockers.at fern von Steckdosen und CAT5-Kabeln oder die ersten 100 Minuten von der DVD "The Hulk". Unter Windows XP erreichten geringfügig bessere Werte, was schlichtweg auf der geringeren Belastung für CPU, RAM und GPU beruht. Die per BIOS wählbaren Modi Silent und Performance verändern das Ergebnis nicht. 1/7=minimale Displayhelligkeit; 7/7=maximale Displayhelligkeit
500

Case&Cooling



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P100 vs 22-Zoll-TFT vs 10,6-Zoll-Subnotebook
Mit Ausmaßen von fast 40x28cm (das ist annähernd A3-Format) geht das P100 eher schwer als tragbar durch. Dennoch wiegt es samt Netzteil und Akku nur knappe 4kg - nicht schlecht für ein Notebook dieser Größe. Die Verarbeitung des Gehäuses ist gut, selbst bei festerem Druck verwindet es sich kaum und es gibt auch keine Knarzgeräusche. Weiters kann das P100 mit einer tollen, sehr kratzresistenten Oberfläche auf der Base-Unit und gut zugänglichen Schächten für HDD/RAM/MiniPCIe-Modul punkten. Der Deckel ist ebenfalls sehr verwindungssteif (und mit knapp 10mm auch ziemlich dick) und lässt sich problemlos mit einer Hand öffnen und schließen. Leider sind die groß ausgeführten Scharniere etwas mit dem Gewicht des 17" Displays überfordert. Obwohl relativ schwer in einer Position zu fixieren, wippt es dennoch deutlich nach. Sogar bei heftigem Tippen ist ein Wippen sichtbar. Die matt-metallic orange Lackierung des Oberteils des P100 gefällt, zieht jedoch Schmutz und Abdrücke wie ein Magnet an.

Kühlung

Linkshänder dürfen sich über eine Heizung freuen - die komplette Abwärme wird über Lüftungsschlitze an der linken Gehäuseseite hinaus befördert. Dafür bleibt das Gehäuse an der Oberseite und speziell an den Handauflagen kühl. Nur direkt über dem Lüftungsschlitz auf der linken Seite, als links neben der Tastatur erwärmt sich das Gehäuse merklich. Für den Betrieb auf den Oberschenkeln ist das P100 komplett ungeeignet - auf der linken Seite wird es so heiß, dass man es nur sehr kurz berühren kann, ohne sich zu verbrennen.

Unter Windows Vista läuft der CPU-Lüfter konstant auf Stufe 1 und dreht etwa einmal pro Minute auf die höchste Stufe. Nebenbei dreht auch der Grafikkartenlüfter alle 3-5 Minuten hoch, je nachdem wann das Limit von ~125°C erreicht ist. Bedauerlicherweise kennt der GPU-Lüfter keine Zwischenstufen zwischen Stillstand und maximaler Drehzahl. Der im BIOS unter "Advanced Settings" verfügbare "Silent" Modus bringt dabei keinen merklichen Unterschied zum "Performance"-Modus. Hier wartet die Lüftersteuerung lediglich bis 67°C bevor der CPU-Lüfter sich einschaltet, unter geringer Last ist das auf Dauer jedoch egal. Das im Silent Modus aktivierte Thermal Throttling der CPU auf 50% der Leistung macht dabei kaum einen Unterschied.
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Monitoring


Unter Windows XP hingegen bleibt das P100 wesentlich ruhiger. Schon im Performance Modus laufen normalerweise weder der CPU noch der GPU-Lüfter, lediglich die - aufgrund von nur 4200 Umdrehungen pro Minute - sehr leise Festplatte aus dem Hause Fujitsu ist vernehmbar, so man sich nicht weiter als ~30cm mit dem Kopf vom Gehäuse entfernt. Selbst wenn einmal der CPU-Lüfter ab 55°C anspringt, verstummt er nach einem kurzen Einsatz binnen weniger als 10s wieder komplett. Schaltet man den Silent-Modus ein, aktiviert sich ein Thermal Throttling der beiden CPU-Cores => sie laufen fortan nur noch auf Halbmast - egal welchen Multiplikator man auswählt. Zusätzlich dazu schaltet sich der CPU-Lüfter nun ebenfalls später ein, was einen kurzzeitig komplett passiven Betrieb ermöglicht.

Der Kühler der GPU muss hingegen kämpft deutlich merkbar mit der Wärmeabgabe der 7900 GS - auch ohne Benchmark-Session erreicht sie schon bis zu 125°C. Ist diese Temperatur erreicht, springt der Lüfter sofort auf voller Drehzahl an (anscheinend gibt es keine Temperaturregelung sondern nur AN/AUS). Sobald der Lüfter einmal auf voller Leistung läuft, sinkt die Temperatur fast augenblicklich auf <110°C, woraufhin der Lüfter ausschaltet und langsam ausläuft. Wem diese Temperaturen hoch vorkommen, der sei beruhigt: erst ab 145°C erreicht die GeForce Go 7900 GS ihr Limit.

The Speed



Trotz 2GB RAM dauert es vom Drücken des Startknopfes bis zum fertig geladenen Desktop unter Windows Vista ewig, dann wirkt das P100 aber durchwegs schnell. Die Programmstarts geschehen zügig, es gibt auch bei vielen geöffneten Programmen keiner Lags beim Switch mittels [Alt] + [Tab]. Das Herunterfahren dauert leider meist länger als das Starten und schlägt auch hier und da komplett fehl - trotz der Tatsache, dass unser System auf dem neuesten Stand ist. Diese Ärgerlichkeiten dürften wohl auf mangelhaft an Vista angepassten Treiber liegen.
Unter Windows XP hingegen sind sowohl der Bootvorgang als auch das Herunterfahren sehr schnell, das ganze System wirkt wesentlich agiler und die geringere Speicherauslastung schlägt sich auch in Benchmarks nieder. Die ebenfalls ein wenig geringer CPU-Auslastung dürfte wohl der Grund für die teilweise minimal besseren Akkulaufzeiten sein.
Trotz der mit 200GB großen Festplatte ist dieser weiterhin der Flaschenhals - eine Seagate Momentus 7200.2 dürfte wohl deutlich merkbare Beschleunigung gegenüber den nur sehr durchschnittlichen 29MB/s Lesegeschwindigkeit bringen. Auch die mehr als 20ms Zugriffszeit sind nicht gerade weltberühmt. HDtach bescheinigt der Platte immerhin eine nahezu äquivalente Performance unter Windows Vista und XP, wie man es auch auf den folgenden Screenshots erkennen kann.
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Wir verwendeten bei allen Benchmarks jeweils die aktuellste verfügbare Version. Die Benchmarkwerte, die die Grafikkarte involvieren, variieren jedoch aufgrund des beschriebenen Bugs im Speedstepping beziehungsweise in der Lüftersteuerung des GPU-Lüfters teilweise sehr deutlich. Die "echten" Werte könnten daher teilweise deutlich höher liegen, zumalen Schwankungen von bis zu 3000 Punkten in 3DMark03 und fast 1000 Punkten in PCMark05 auftreten. Dennoch war an den Frameraten deutlich erkennbar, dass das Update der Treiber für Chipsatz und Grafikkarte eine Verbesserung brachte.

150

Interessanterweise kommt es sowohl unter Windows Vista als auch unter Windows XP zu deutlicher Streuung der Ergebnisse in SuperPi mod 1.5. Das beste Ergebnis für die Berechnung von PI auf 1 Million Nachkommastellen unter Windows XP war mit 25,797s um 1,3 Sekunden schneller als das beste Ergebnis von 27,11s unter Windows Vista.

Tuning



Naturgemäß sind die Tuningmöglichkeiten bei einem Laptop sehr beschränkt. Üblicherweise kann man nur Speedstepping der CPU eingreifen und die Spannung für diverse Multiplikatoren innerhalb von sehr engen Grenzen einstellen. Bei älteren Pentium M Plattformen wurde die Erniedrigung von VCore und Multiplikator teilweise mit beträchtlichen Zuwächsen in der Akkulaufzeit belohnt. Auf der aktuellen NAPA Plattform kann VCore jedoch nur bis auf 0.95V gesenkt werden - ein Wert der der CPU schon von Haus aus bei einem Multiplikator von 6 zugewiesen wird. Die einzige Möglichkeit an der CPU Strom zu sparen um so mehr Akkuleistung zu erreichen, ist lediglich einen Multiplikator von 6 freizugeben, sodass vom eingebauten Power-Management zumindest nie ein höherer Wert ausgewählt werden kann. Das BIOS des P100 bietet hier mit der Deaktivierung des zweiten CPU-Kerns immer noch eine gute Option zu einer halben Stunde Mehrlaufzeit zu kommen.
Merom CPUs lassen leider keine Verstellung des Multiplikators nach oben zu (außer spezielle, in Alienware Laptops verbaute Editionen) weshalb die Übertaktung nur per FSB geschehen kann. Allerdings ist bis dato keine FSB-Verstellung per Windows-Tool (im BIOS fehlen Overclocking Optionen komplett) möglich - weder SetFSB noch CPUFSB noch Clockgen in aktuellen Versionen ermöglichen die Verstellung der Taktrate des gleichnamigen Mainboards in unserem Toshiba P100.

Der zweite und letzte Angriffspunkt für ein Untertaktung ist die Grafikkarte. Die im P100 verbaute Nividia GeForce Go 7900 GS bringt den so genannten PowerMizer mit, ein Tool, das den enormen Hunger des Grafikchips einschränken soll. Aktivierung oder Deaktivierung dieser Funktion machen keinen messbaren Unterschied in unserem Testsystem, sodass wir uns an eine manuelle Veränderung der Taktraten mittels nTune heranwagten.
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Oberfläche von nTune
Ausgehend von einem Standardtakt von 375MHz ließ sich die GPU problemlos auf 93MHz (tiefster einstellbarer Takt) absenken. Der Speichertakt der im P100 von Haus aus mit einer Frequenz von 500MHz läuft war nur bis zu einer Verminderung auf 202MHz stabil. Die starke Verminderung der Taktraten brachte leider ebenfalls keine signifikante Verbesserung der Akkulaufzeit. Allerdings war eine deutliche Verbesserung in puncto Lautstärke zu verzeichnen. Unter Windows XP war ja sogar ein komplett lüfterloser Betrieb mit einem (wenige Sekunden dauernden) Intermezzo von GPU-Lüfter (alle 3-5 Minuten) und CPU-Lüfter (variabel, je nach Speedstepping) möglich. Durch die massive Untertaktung verlängerte sich die Zeit bis zum ersten Anlaufen des GPU-Lüfters bei 125°C Core-Temperatur gewaltig und auch das Intervall bis zum nächsten Anlaufen des GPU-Lüfters verlängerte sich auf über 5 Minuten.

Die NVIDIA GeForce Go 7900 GS ließe zwar auch eine Verstellung der Taktraten für GPU und Speicher nach oben zu. In Anbetracht der Tatsache, dass das P100 ohnehin schon Probleme mit der Temperaturmanagement der Grafikkarte hatte, verzichteten wir jedoch darauf die Hardware unnötig zu foltern. Bei erhöhtem Takt steigt natürlich auch die Häufigkeit des Eingreifens des Speedsteppings und damit die Framedrops, weshalb hier höherer Takt auch in geringeren Benchmarkwerten resultieren kann.

Alles in allem ein für einen Overclocker unbefriedigendes Ergebnis, was aber beim Tuningversuch von Notebooks bedauerlicherweise ein weit verbreitetes Phänomen ist. Man kann sich jedoch trösten und zum Beispiel an den Entwickler von SetFSB mailen, in der Hoffnung, dass in der nächsten Version die passende Frequenzverstellung implementiert wird. Falls die Probleme im Speedstepping beispielsweise mit einem im 3D-Betrieb dauernd laufenden Lüfter gelöst werden können, besteht auch eine Chance auf Leistungsverbesserung durch Overclocking der NVIDIA GeForce Go 7900 GS.


Aufrüstung

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viele Klappen
Wer aufgrund gestiegener Anforderungen wie neuer Spiele aufrüsten möchte, bekommt seitens Toshiba keine Steine in den Weg gelegt. Festplatte, RAM und MiniPCIe Wlan-Karte verbergen sich hinter drei separaten Klappen, die mit jeweils nur zwei Schrauben befestigt sind. Alle drei lassen sich in weniger als 5 Minuten ohne Garantieverlust austauschen, was speziell im Falle der nur mit 4200 Umdrehungen pro Minute arbeitenden Festplatte ein Segen ist, da sie in diesem System der engste Flaschenhals ist.
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viele offene Klappen
Wer kein Problem mit dem vorzeitigen Ende der Garantie hat, kann mit relativ wenigen, nicht versteckten Schrauben ins Innere des P100 vordringen. Abgesehen vom Austausch der CPU gegen ein neueres, schnelleres Modell, kann man hier auch gleich die werkseitig verwendeten Wärmeleitpads und -pasten gegen besser Wärme leitende Materialien wie eine "Paste" aus Flüssigmetall austauschen. Leider können wir hier nicht in die Untiefen des Geräts vordringen, da es sich nur um ein Testsample handelt.

Usability



Eingabegeräte

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Überblick über das Grauen
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Schlumpf-Tasten
Die Tastatur hat einen tollen Druckpunkt und ist leise beim Schreiben, allerdings weicht das Layout stark vom Standardlayout ab. Optisch lässt sich die Ergonomie ja eher schwer beurteilen, darum wurde der Plan geschmiedet diesen Artikel auf dem P100 zu verfassen. Nicht gerade für die Ergonomie der Eingabegeräte spricht, dass es angenehmer war den Artikel auf einem 10,6" Subnotebook zu tippen - das Layout ist einfach zu weit von dem einer normalen Tastatur entfernt. Weiters sind die Tasten für die Satzzeichen und die rechte Shifttaste zu klein und zu nahe nebeneinander. Speziell mit großen Händen macht es keinen Spaß - man bekommt im rechten Teil der Tastatur massive Schreibkrämpfe, da die Tasten teilweise nur die halbe Breite einer gewöhnlichen Taste aufweisen. Positiv ist hingegen zu bewerten, dass die [Ctrl]-Taste ganz links unten auf der Tastatur zu finden ist und nicht - wie bei vielen Notebooks - die [Fn]-Taste für die Drittbelegung der F-Tasten. Auch der separate Ziffernblock gefällt - sofern man einen braucht.
Auch zum Wortschatz des Touchpads gehört Ergonomie offensichtlich nicht. Es sitzt sehr weit links im Gehäuse, ist verhältnismäßig winzig und anders als das Display im 4:3-Format. Auch ist die Scrolling-Funktion am rechten Rand des Touchpads sehr bescheiden und nicht markiert. Weiters gibt es nur eine linke und eine rechte Maustaste - bei einem Laptop dieses Formats rechnet man eigentlich schon mit einem Mausrad-Ersatz in Form einer dritten Taste. Abhilfe schafft die intelligente Platzierung der USB-Anschlüsse: Da sowohl links als auch rechts und hinten USB-Anschlüsse sind, findet eine USB-Maus für Rechts- und Linkshänder genügend Anschluss, um nicht mit dem Kabel den Bewegungsradius einzuschränken.

Ausgabegeräte

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Blick auf den Desktop
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Helligkeitsvergleich mit Subnote und 22-Zoll-TFT
Das 17" große Bildschirm bietet ein sehr stark spiegelndes Display mit einer Auflösung von 1440x900, die das Arbeiten auf dieser Größe sehr angenehm macht. Den guten Eindruck trübt die sehr mäßige Blickwinkelstabilität, sowohl vertikal als auch horizontal. Obwohl der vertikale Blickwinkel noch schlechter als der horizontale ist, stört zweiterer mehr: Sogar gerade davor in optimaler Sitzposition stellt man beim Blick von der Mitte nach außen einen Abfall der Helligkeit fest. Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich in 7 Stufen dimmen - allerdings sind die Abstufungen zu fein. Hat man keinen direkten Vergleich, kann man kaum sagen, ob man gerade minimale oder maximale Helligkeit genießt. Der geringe Unterschied bedingt leider auch eine nur geringe Verbesserung der Akkulaufzeit beim Dimmen.
Das Interpolationsverhalten des Bildschirms ist vorbildlich - auch auf 1280x800 kann man ohne Kopfschmerzen arbeiten, bis auf die Stauchung sind auch 800x600 und 1024x768 benutzbar. Im DVD-Betrieb jedoch merkt man dank der Videoverbesserung kaum einen Unterschied - abgesehen von der Stauchung. Spieler können beruhigt sein: Sollte die Leistung der NVIDIA GeForce Go 7900 GS einmal nicht mehr für die native Auflösung ausreichen, kann man ohne störenden Verlust an Bildqualität die Auflösung zurückdrehen.

Die Lautstärke und die Tonqualität der Harman-Kardon-Lautsprecher sind für Notebook exzellent und für den normalen Betrieb annehmbar. Natürlich lassen sich winzige, fest eingebaute Lautsprecher nicht mit einem Surroundsystem oder einer guten Stereoanlage vergleichen. Dennoch macht das Satego P100 Lust auch einmal ohne Kopfhörer eine CD einzulegen - vor allem auch dank der Möglichkeit der Hardware-seitigen Lautstärkeregelung vorne am Gehäuse. Lediglich ein wenig mehr Bass wäre wünschenswert - bei unserer Test-DVD "The Hulk" waren die im Film normalerweise hörbaren "Erschütterungen", wenn das Ungetüm nach einem Sprung wieder am Boden landet, überhaupt nicht zu hören.
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ausgeschaltet
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im Betrieb


Software



Betriebssysteme

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Produktfoto
Auf der Einheit ist Windows Vista Home Premium vorinstalliert und es wird auch eine passende Recovery CD mitgeliefert. Per Voreinstellung(nach dem ersten Start) sucht das Gerät automatisch im Hintergrund nach Updates für das Betriebssystem, ohne dass der Benutzer damit behelligt wird. Nichtsdestotrotz gab es unter Vista diverse (Software-)Probleme: So funktionierten in unserem Test die F-Tasten jeweils nur so lange, bis wir versuchten die Bildschirmhelligkeit zu verändern. Nach Betätigung der entsprechenden Tastenkombination froren alle F-Tasten ein, ansonsten blieb das System jedoch benutzbar. Allerdings konnten so nur Akkulaufzeitmessungen mit (vermutlich) maximaler Helligkeit vorgenommen werden. Unter Belastung im Sinne von Benchmarks zeigte das Gerät unter Vista auch regelmäßige Performance-Einbrüche, die mit geringerem Takt von GPU-Core und Speicher später und mit höherem Takt früher einsetzten. Unter Windows Vista schien es so, als wären sie auf ein Problem mit dem Speedstepping zurückzuführen, obwohl das Auslesen des GPU-Core Temperaturfühlers durchaus gute Werte von rund 55°C idle und maximal 67°C unter Last für den Grafikchip anzeigte.

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Produktfoto
Aufgrund der mangelnden Verstellbarkeit von Displayhelligkeit und offenbar schadhaftem Speedstepping entschlossen wir uns Windows XP inkl. Service Pack 2 anstatt Windows Vista auf unserem Testgerät zu installieren. Das Bespielen der vorgegebenen NTFS-Partition verlief klaglos, SATA-Treiber mussten nicht extra bereitgestellt werden. Trotz eines Fehlers beim Aufspielen der Datei "msvcrt.dll" lief die Installation ohne Probleme und das OS war schnell auf dem neuesten Stand. Noch vor der Installation irgendwelcher Zusatzsoftware klappt auch die Verstellung der Bildschirmhelligkeit (unser Bug unter Vista dürfte hiermit wohl auf das Betriebssystem zurückzuführen sein), auch die anderen F-Tasten funktionieren: Bravo, Toshiba!
Die Installation der Grafikkarten-Treiber gestaltet sich problemlos, sofern man den unter "Treiber" beschriebenen Trick verwendet. Der verwendete HD Audio Chip von Conexant jedoch ist offiziell nicht für dieses Gerät freigegeben, weshalb er sich nicht installieren lässt. Erzwingt man jedoch die Installation und wählt selbst die zu installierende Datei aus dem zuvor entpackten Archiv, tönen sofort die ersten Systemsounds aus den Harman-Kardon-Lautsprechern.
Generell wirkte das System unter Windows XP deutlich agiler; die Speicherauslastung lag nur bei 16-18%, unter Windows Vista war sie stets über 40%. Der die Systemverlangsamung bedingende Bug war allerdings weiterhin vorhanden. Doch dank der hier korrekt ausgelesenen Werte des GPU-Temperaturfühlers konnten wir der Sache auf den Grund gehen. Sobald der GPU-Temperatur-Fühler über 125°C ausgelesen hat, läuft der GPU-Lüfter auf voller Geschwindigkeit an. Gerade im 2D-Betrieb dauert es so nur wenige Sekunden, bis die Core-Temperatur der 7900 GS im grünen Bereich ist und der Lüfter beendet seinen Dienst. Ab dem Moment, ab dem dem GPU-Lüfter von der Lüftersteuerung die Spannung weggenommen wird bis zu seinem vollständigen Stillstand etwa 5 Sekunden später kommt es zu massiven Framedrops. Egal mit welcher Treiberversion oder welchem Benchmark - der Bug war der selbe. Die einzige Möglichkeit die Framedrops zu umgehen, besteht darin zu verhindern, dass die GPU die kritischen 125°C erreicht. Leider ist das auch bei Lufttemperaturen von lediglich 10°C ein Ding der Unmöglichkeit. Der Kühler ist für den komplett passiven Betrieb einfach nicht ausgelegt. Im 2D-Betrieb bemerkt man den Leistungseinbruch nicht, im 3D-Betrieb dafür umso deutlicher. Ein möglicher Ausweg wäre den GPU-Lüfter im 3D-Betrieb dauerhaft laufen zu lassen (nicht auf voller Drehzahl) - allerdings ist es fraglich ob es sich nicht vielleicht einfach nur um einen Fehler in unserem Testsystem handelt. Dennoch wäre die Lösung auf jeden Fall zu begrüßen - so hätte man auch noch ein gewisses Potential für Übertaktungsversuche der 7900 GS.


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In unserem Test bootete das P100 einwandfrei nach kurzer Zeit von der Live-CD von Ubuntu 7.04 (codename:"Feisty Fawn"). Bis auf die Soundkarte wurde alles klaglos erkannt, selbst das 16:10 Format wurde automatisch eingestellt - allerdings mit der Auflösung 1280x800 welche zwar nicht der nativen Auflösung von 1440x900 entspricht, aber dennoch ausreichend klar und scharf dargestellt wurde.


Treiber

Wie jeder gute Overclocker waren wir auf der Suche nach der maximalen Leistung. Aufgrund der (wie oben schon beschrieben) fehlenden Tuningmöglichkeiten der Hardware, bleibt ein Treiberupdate die einzige Möglichkeit. Die Installation der neuen Treiber für Grafikchip, Mainboard-Chipsatz und Wlan-Karte verlaufen problemlos, nachdem man sie erst einmal gefunden hat. Auf der Produktseite des Satego P100 verfügbare Treiber sind teilweise hoffnungslos veraltet (speziell der Treiber für den Grafikchip). Für Leistungshungrige bleibt also nur eine Option die Homepage des Herstellers. Bei Intel wird die Suche schnell mit einem aktuellen Chipsatz(i945PM)- und Wlan(3945ABG)-Treiber belohnt, bei der Grafikkarte ist der Prozess ungleich schwieriger. Die letzte offizielle Version für Karten vom Typ GeForce Go stammt aus dem Juli 2006, was mit einem Alter von 10 Monaten für aktuelle Spiele und Benchmarks zu alt ist. Mit einem kleinen Trick kann man jedoch selbst die allerneueste Beta-Version auch auf einer GeForce Go 7900 GS installieren. Nach dem Entpacken des Treibers findet man im Verzeichnis "C:\NVIDIA\WinVista\xxx.xx" [Wobei xxx.xx für die verwendete Treiberversion steht] die Datei "nv_disp.inf". Diese kann man nun entweder selbst editieren oder, was wesentlich komfortabler ist, sie mit der von einem Mitglied des zum 3D Center gehörigen Forums erstellten Version ersetzen. In unserem Test funktionierte dies mit der aktuellsten Version(158.24 bzw 158.22) des NVIDIA-Forceware einwandfrei.

Media Center

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Display only
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im DVD-Betrieb
Per Aktivation über eine Sondertaste startet man das Media Center, und findet sich plötzlich im Spezialgebiet des P100 wieder. Das Notebook besticht mit klarem Sound aus beiden Lautsprechern, die sogar ein gewisses Raumgefühl vermitteln, Mitten und Höhen sind gut vertreten, lediglich die Bässe fehlen teilweise. Dennoch ist das Klangbild für ein Notebook exzellent, auch die Lautstärke besticht und lässt sich sogar mittels eines kleinen Drehrädchens hardwareseitig regeln. Durch das große Display und die gute Helligkeit kann man durchaus auch mit mehreren Leuten einen Film ansehen - sofern man es schafft sich so zu nebeneinander zu positionieren, das alle einen brauchbaren Winkel zum Display haben. Die Bildqualität ist auch bei einer anamorphen DVD wie "The Hulk" atemberaubend gut - die Videoverbesserungen der Grafikkarte machen sich positiv bemerkbar. Den DVD-Spaß stört nur der Dauerlauf des Lüfters und der Mangel an Akkulaufzeit.

Recovery Funktion

Die Recovery Funktion ist wirklich deppensicher - man braucht nur von der Recovery-CD zu booten und ca. 2 Minuten später ist man bei der einzigen Eingabe. Dort kann man auswählen, wie groß die Recovery Partition sein soll und ob der Rest der Festplatte formatiert werden soll. Dann sieht man kurz eine Windows Vista Startleiste bis wenig später zwei DOS-Boxen vor einem Bildschirmhintergrund in Toshibas Firmenfarben auftauchen. Wer sich die Mühe macht zu lesen, was in der DOS-Box vorgeht, wird mit folgender Information belohnt: "2%, 36:22 mins remaining". Nach knappen 14 Minuten sind wir bereits bei "84%, 2:12 mins remaining" - die Wiederherstellungsroutine ist wohl langsamere Geräte gewohnt. Nach einer Gesamtdauer von 21 Minuten wird nach einer optionalen Addon-CD verlangt. Da unserem P100 nur eine Recovery Disk beilag beenden wir die Installation an dieser Stelle und das Gerät schaltet sich aus.
Nach dem Drücken des Einschaltknopfes bootet wieder Windows Vista. Wir werden nun gebeten darauf zu warten, dass "Windows für den ersten Start vorbereitet wird". So weit so gut - nach 7 Minuten ist die Routine scheinbar ebenfalls beendet und das Gerät startet abermals neu. Nach dem neuerlichen Reboot kommen wir nun zur Eingabe der Benutzerdaten und wählen für alles die "Empfohlenen Einstellungen". Diese enthalten offenbar als erstes eine Leistungsüberprüfung - die abermals (scheinbar vergeudete) 5 Minuten dauert und uns ironischer Weise darauf hinweist, dass Zeit Geld ist. Weitere 3 Minuten später ist es so weit und das P100 ist nach knapp 40 Minuten wieder im Auslieferungszustand.

Fazit



Trotz mieser Eingabegeräte und diverser Bugs, ist das Toshiba P100-490 auf jeden Fall ein vollwertiger Desktop-Ersatz mit toller Leistung und exzellenten Qualitäten als Media-Center. Dank der exquisiten Hardware ergibt sich allerdings auch ein exquisiter Preis. Bei einer UVP von 2020€ sollte man aber auch anständige Eingabegeräte und ein unter Volllast stabil laufendes System erwarten dürfen. Laut Toshiba handelt es sich hier aber um einen Einzelfall (siehe Ergänzungen).
Für alle, die trotz der diversen Mängel Lust auf ein Toshiba Satego P100-490 bekommen haben, gibt es vorerst eine Hiobs-Botschaft: Derzeit ist in Österreich nur der kleine Bruder, das Satego P100-10F verfügbar(Mediamarkt, Saturn). Statt eines Core 2 Duo T7200 ist dort ein T5500(2*1,66GHz/2MB Cache) und auch die Festplatte ist mit 120GB bedeutend kleiner. Allerdings liegt auch die UVP von Toshiba 500€ darunter und so ist das er schon für unter 1500€ im Handel zu erstehen. Im Online-Preisvergleich Geizhals ist leider derzeit weder der eine noch der andere gelistet(ausgenommen bei Mediamarkt Deutschland).
In der Kategorie der 17"-Notebooks findet man jedoch einige Schwestermodelle, die dem Satego P100 äußerlich wie ein Ei dem anderen gleichen, jedoch preislich und bei den verbauten Komponenten unterschiedlich stark variieren.

Für und Wider

+tolles Display
+exzellente Multimediaeigenschaften
+hohe Leistung
+nette Extras
-schlechte Eingabegeräte
-Performance-Einbrüche
-mäßige Akkulaufzeit
-nicht ganz ausgereifte Windows Vista-Unterstützung



Ergänzungen:

Wir haben Toshiba in puncto aufgetretene Fehler kontaktiert und folgende Antwort bekommen:
Der Bug, der bedingt, dass die F-Tasten einfrieren sobald die für die Bildschirmhelligkeit zuständigen Tasten betätigt werden, ist bereits bekannt und wird mittels eines Softwareupdates behoben. Weiters wurde uns versichert, dass es sich bei den vom Kühlsystem bedingten Framedrops um einen Fehler unseres Testgeräts handelt. Da auch bei aufwändiger Internetrecherche kein zweiter Fall dieser Art zu finden war und auch von den Geschwistermodellen (siehe Fazit) nichts dergleichen berichtet wird, darf man annehmen, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handelt. Der Toshiba Support war jedenfalls sehr bemüht dem Fehler auf den Grund zu gehen.
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