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Der Celeron Nachfolger Timna ist tot!

Housemaster 30.09.2000 - 16:36 581 0
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Housemaster

Little Overclocker
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Wegen zu geringer Marktchancen hat Intel sein Projekt einer hochintegrierten LowCost-CPU ersatzlos eingestellt. Der Timna genannte Prozessor sollte sowohl die Funktionen einer Grafikkarte, als auch einer Northbridge vereinen und so die Kosten für diese Zusatzchips einsparen. Auf diese Weise wollte man in das Marktsegment der PCs unter 1000 D-Mark Gesamtpreis eindringen.
Der Hauptfehler in der Konzeption lag allerdings im geplanten Speicher-Interface. Dieses sollte nur für DRDRAM der Firma Rambus Inc. ausgelegt sein, der jedoch viel zu teuer für solche Systeme ist. Anfang des Sommers erkannt dies auch Intel und ergänzte den Timna-Plan um einen Zusatz-Baustein, der die DRDRAM-Signale in handelsübliche SDRAM-Signale übersetzen sollte. Ein ähnlicher Baustein existierte schon für den i820-Chipsatz von Intel und erreichte als Memory Translator Hub (MTH) einen sehr zweifelhaften Ruf. Der MTH arbeitet fehlerhaft und veranlasste Intel, eine teure Rückholaktion für so ausgestattete Motherboards einzuleiten. Angeblich soll das verantwortliche Designer-Team komplett gefeuert worden sein.
Der für den Timna geplante Zusatz-Chip lief unter dem Namen MPT (Memory Protocol Translator), hatte aber ebenfalls Mängel in der Ausstattung. So sollte er nur PC100-SDRAM unterstützen. Dieser Speicher ist aber schon heute nahezu veraltet. Im Frühjahr 2001, dem geplanten Erscheinungstermin des Timna, wäre mit PC100-SDRAM wohl nicht mehr viel zu gewinnen gewesen. Konkurrenz erwächst mit dem Celeron auch zunehmend aus dem eigenen Haus. Er deckt schon jetzt die Marktniesche ab, die auch dem Timna zugedacht war. Noch stärker scheint die Gegenprodukt von AMD zu sein. Deren Duron bietet zu noch günstigeren Preisen deutlich mehr Leistung als ein Celeron.
Der Schritt von Intel kommt wenig überraschend. Mit dem Rambus-Interface war der Timna von Anfang an eine Totgeburt. Der MPT hätte dieses Manko vielleicht beseitigt, doch wären damit auch die Kosten gestiegen. Nun muss Intel aber mit einem erneuten Image-Verlust rechnen. Zusätzlich steigt der Druck auf die Einführung des Pentium 4. Diese wird berichtet wohl später als geplant stattfinden.

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