"Christmas - the time to fix the computers of your loved ones" « Lord Wyrm

Projekt: Home Server

Jazzman 19.03.2020 - 14:10 9480 77
Posts

Jazzman

lurker
Avatar
Registered: Apr 2001
Location: Wiener Neustadt
Posts: 722
Es wird allerhöchste Zeit meinen alten HP Microserver in Pension zu schicken und was neues anzuschaffen.

Prinzipiell ist das ja auch Teil meines Jobs und ich hab in faden Momenten bei verschiedenen Herstellern auch schon Sachen durchkonfiguriert -> ist halt für Zuhause dann doch ein teurer Spaß. Jetzt würde ich mal schauen, ob ich mit selber bauen (deutlich) billiger fahren kann. Für Daheim brauch ich keine 3y+ oder vor Ort Garantie, nicht zwingend redundante Netzteile und Hersteller spezifische (teure) HDDs....

ich werd eine paar VMs laufen haben - keine davon wird aber all zuviel Leistung brauchen. Virtualisieren werd ich mit xenserver oder Hyper-V, sollt aber egal sein sag ich mal. Prinzipiell bewege ich mich in der Windows-Server Welt...

erste Grundsatzfrage ist, ob ich meinen Datenspeicher auch gleich im Server konfigurier (und wie), oder mir dafür ein im Zuge des Server auch gleich ein NAS anschaffe. Ich würds aber mal so planen, dass ich alles am/im Server hab. Sprich ein Gehäuse mit 8x 3,5" Einschüben im 19" Format. Fantec SRC-2080X07 oder Inter-Tech IPC 4U-4408 zb?
Im Moment hab ich ein Raid5 mit 8TB. Jetzt ist die Frage wie ichs am besten angehe... Welche HDDs, in welcher größer in welchem RAID? Ein Controller wo P/L passt sollte auch noch eingeplant werden. Könnts ihr da was empfehlen? Wie würdet ihr das angehen? wenn ich von 4x 8TB HDDs ausgehe, wie würdet ihr die aufteilen? 2x Raid1 oder Raid6? oder ganz anders? Host OS auf ein eigenes kleines Raid1? Ganz weg vom Raid will ich nicht. Einerseits ist halt trotzdem blöd wenns steht (auch wenns daheim kein Drama ist) und andererseits wirds für die wichtigen Daten nat. ein sinnvolles Backup geben, aber auch bei den nicht so wichtigen wärs schön, wenns einen HDD Ausfall überleben...

jetzt kommt der eigentliche ganz interessante Teil: CPU, MOBO, RAM Kombo.
hier könnt ich mit Ryzen richtig viel Geld sparen, wenn ich das richtig seh. Für mein Vorhaben müsste ja ein AMD Ryzen 5 1600 ausreichen. ECC wird unterstützt. Soweit so gut. Welches MOBO nehmen? Ich brauch zwar mindestens 2x LAN, aber das muss ja nicht am MOBO sein. Es soll genug Platz und Steckplätze geben. Also 4x RAM, und genug PCIe für Raid Controller, evlt. NIC und eine Graka werd ich fürn Fall der Fälle glaub ich auch reinstecken. Stabil muss das ganze schon sein und es rennt halt auch 24/7. Kann man das wagen, oder soll ich doch bei Intel Server HW bleiben?

also nochmal die konkreten Fragen:
-Setup von einem Ryzen 5 1600 ausgehend sinnvoll?
-Welches MOBO?
-Welchen RAM? (16/32GB?)
-kann man dem ganzen stabilen 24/7 Betrieb zutrauen?
-Welchen RAID Controller mit 8x SATA?
-Welche RAID/HDD Konstellation?

erlgrey

formerly known as der~erl
Registered: Aug 2002
Location: Wien
Posts: 4367
Auch wenn der 1600 theoretisch ecc kann, heißt dass nicht dass das Board es auch kann.

War schon bei tr mühsam ein offiziell ecc fähiges Board zu bekommen, bei uns wurde es ein x399 designare mit 128gb ecc.

Asrock rack hat ein x399 mit ipmi und Co, auch interessant.

Viper780

Moderator
Er ist tot, Jim!
Avatar
Registered: Mar 2001
Location: Wien
Posts: 48863
Der "neue" 1600er (12nm) ist dafür sicher ganz brauchbar.
Liegt halt an deiner Verwendung was du machen willst - das selbe beim RAM

Meiner Erfahrung nach unterstützen alle Asus und Asrock Mainboards ECC.
Zur Sicherheit noch mal in den SPEC und evtl QVL Listen schauen

Es gibt da zwei ASRock Rack Boards mit X470 Chipsatz und IPMI, die würd ich mir mal genauer anschauen. Sonst halt ein eher günstigeres B450 Asrock.
Ram 2x16GB DDR4-2666 CL19 ECC

Raid Controller würd ich bleiben lassen und alles Softwareseitig machen.
Host OS und VM auf SSD geben.
Daten auf Raid-5 oder Raid-Z1 (wenns sein muss - würd ich privat nicht mehr machen). HDD dann was aus den diversen NAS Baureihen (zB: WD Red - die sind meist in den größeren externen WD Platten verbaut ;) )

daisho

SHODAN
Avatar
Registered: Nov 2002
Location: 4C4
Posts: 19586
Bei Gehäusen würde ich auch z.B. ein Inter-Tech (weil ich es schon kenne, Fantec kenne ich nicht) anstatt einem speziellen Server-Hersteller-Case nehmen.
Das Inter-Tech z.B. hat hinten eine Aussparung für ein herkömmliches ATX Netzteil und die "Backplanes" sind aufgeteilt damit Luft dazwischen durch strömen kann.

MoBo halt je nach Features, Server-MoBos haben halt meist passendere Features (alleine schon wegen z.B. IPMI, iDRAC oder wie die Remote-Steuerungen alle heißen).

Was mich an meinem bisherigen Mainboard stört ist das ich nur wenig RAM verwenden kann - da würde ich darauf achten wenn du mehrere VMs darauf laufen lassen willst und besonders wenn du eh eher in der Windows Welt beheimatet bist (bei Hausnummer nur 32 oder 64 GB läuft man recht bald mal in ein Limit wenn man Maschinen haben die viel verbrauchen oder benötigen wegen Software X oder Y).
Hängt halt stark davon ab was du daheim damit dann machst.



RAID1 vs RAID6:
Würde immer RAID1 vorziehen, wenn das Geld es erlaubt. Ich habe 3x RAID6 ... aber eben auch nur weil die Menge an Festplatten ziemlich viel Geld kostet und privat dann doch etwas ins Geld geht wenn man alle Hausnummer 5 Jahre aufrüstet ...
RAID1 ist halt doch ein Eck problemloser wenn doch mal etwas schief läuft, und ich bevorzuge Software-RAID (nicht Windows-Volumes*)

* kenne das neue? Storage-Spaces nicht, ein RAID1 unter einem Windows 7 (via Disk Management - Dynamic Volumes?) war grauenhaft.
Irgendwann hat eine Platte Probleme gemacht (weshalb weiß ich bis heute nicht) aber Windows hat keine Anstalten gemacht irgendwas sinnvolles zu sagen und stattdessen (obwohl eine Disk vollkommen OK war) hat der Explorer gespackt wie verrückt beim Laufwerkszugriff ...

davebastard

Vinyl-Sammler
Avatar
Registered: Jun 2002
Location: wean
Posts: 11522
ja unter windows würd ich auch zu RAID Controller greifen, bei Linux oder Unixartigen Systemen Software RAID

spunz

Super Moderator
Super Moderator
Avatar
Registered: Aug 2000
Location: achse des bösen
Posts: 11118
Bei 8Tb oder größeren Platten würde ich ganz klar auf Storage Spaces mit ReFS setzen. Wenn Xen eine Option ist, würde ich beim Hypervisor aber auf einen Medienbruch machen. Mit XP-ng könntest du die Platten auch per ZFS verwalten.

Sofern du kein Board mit passenden Onboard Controller kaufst => irgendeinen LSI wie zB Dell H310 mit IT Mode flashen (~30 Euro).

Jazzman

lurker
Avatar
Registered: Apr 2001
Location: Wiener Neustadt
Posts: 722
ui, ein paar gute punkte dabei.
Mobo schaut das ASRock Rack X470D4U sehr gut aus. kann glaub ich alles was ich brauch.
das host OS würd ich auf eine M2 SSD installieren. Soll ich da auf 24/7 achten? Hätt ich auf GH gar nix gefunden? Egal was ich da nehm?
Passendes NT? 500W sollte reichen, auch bei evtl. späterem Vollausbau mit 8HDDs? Könnts ihr konkret was empfehlen für 24/7 Betrieb?

spunz: ich hab mit storage spaces noch keine praktische Erfahrung. Würde sich anbieten, da mal reinzuschnuppern. Welche Konstellation ist sinnvoll? man liest halt viel unterschiedliches... auch 2x mirror? eine Variante mit parity? (angeblich recht langsam?)

RAID1 mit dem onboard Controller ist natürlich ein Plan-B, wo ich mich auskenn ;)

Captain Kirk

Fanboy von sich selbst
Avatar
Registered: Sep 2002
Location: NCC-1701
Posts: 6959
Ist zwar ned 1:1 dasselbe aber ich hab dafür ein QNAP 672N. i3 8gen (tauschbar), DDR4 SODimm, 6 Slots+2x m.2, USB 3,1, HDMI, 2xGbit, 1x5Gbit,

Es laufen 3 VMs drauf und ich hab alle Annehmlichkeiten eines Nas und kostet ned die Welt.

spunz

Super Moderator
Super Moderator
Avatar
Registered: Aug 2000
Location: achse des bösen
Posts: 11118
Welches OS hast du im Detail angedacht? Bei Win10 fehlen dir ggf Features von Storage Spaces, bzw wäre ein Mirrorsetup das einfachste. Im Detail wäre es noch interessant was auf dem Storage laufen soll. Nur VM´s oder ggf auch Fileshares? Wenn du ggf auf Xen setzen möchtest, sieht die Situation auch wieder ein wenig anders aus - von daher wäre die OS Frage zu klären. Auch wenn ich kein Fan von Xen bin, ich würde es schon alleine wegen dem Medienbruch (Windows/LInux) als Host OS verwenden.

Die Performance von derartigen Systemen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer einfach nur den Wizard nach klassischen Raidcontroller Denkweise durchklickt, wird mit Storage Spaces oder ZFS nur bedingt glücklich werden. In dem Fall wird ggf kein Cache verwendet...

Indigo

raub_UrhG_vergewaltiger
Avatar
Registered: Mar 2001
Location: gigritzpotschn
Posts: 6687
ich hab seit mittlerweile ewigkeiten drivebender und drivepool im einsatz.
das macht im prinzip ein JBOD aus allen zugewiesenen platten - mit dem vorteil das die daten der noch lesbaren platten im havariefall einfach mit dem windows explorer gelesen werden können da alles normal auf den platten liegt.
selektive duplikation der daten einstellbar (oder halt der ganze pool), einfachst in der bedienung und erweiterung des pools

Jazzman

lurker
Avatar
Registered: Apr 2001
Location: Wiener Neustadt
Posts: 722
NAS und konkret QNAP hab ich mir auch überlegt. haben wir selber viel im Einsatz. (aber nur wenig mit VMs) Aber wenn du da grad was potentes haben willst fürs virtualisieren wirds gleich teuer und flexibler bin ich mitm Server nat. auch.

@spunz: ja, das ist jetzt alles gar nicht so einfach. ich wollte wie gesagt xenserver oder windows 2019 (dann hyper-v) nehmen als host. zu meiner schande muss ich ja gestehen, dass wir einiges mit xenserver machen, ich aber XCP-ng noch nicht kannte!

ich hätts mir so vorgestellt (bin aber für Input und Verbesserungsvorschläge dankbar!):
host (sei es jetzt xen oder windows) auf eine SSD. dann 3-4 HDDs (ich hab jetzt mal die WD RED 8TB) im Auge) und das dann irgendwie sinnvoll bereitstellen für die VMs und einen Platz für Daten. Ich könnt mir zb. ein mirror vorstellen für die VMs + die wichtigen Daten und eine HDD wo halt nicht wichtige Daten draufliegen die dann halt auch weg wären, wenn wirklich die HDD stirbt. Bereitstellen würde ichs über eine VM die auch als Fileserver fungiert.

Ich glaub das könnte man recht einfach mit Storage Spaces umsetzen? Worauf muss ich bei der Konfiguration achten? Das Setup könnte man halt recht einfach mitm Raid Controller auch abbilden, Vorteil von Spaces wäre halt die Konfigurierbarkeit und Anpassung/Erweiterung nehm ich mal an?

Wie schauts eigentlich mit dem Zugriff bei Storage Spaces aus, wenn mir der Host wegstirbt? Kann man das wieder trivial einbinden / darauf zugreifen?

und:
Gerne noch Tipps für Netzteil und SSD.

spunz

Super Moderator
Super Moderator
Avatar
Registered: Aug 2000
Location: achse des bösen
Posts: 11118
WD Red 8Tb => Stromfresser, zumindest die EFAX Modelle. Ich würde die 10er oder größer nehemn.
Vorteil von Stroage Spaces mit ReFS oder ZFS wäre v.a. der weitaus schnellere Rebuild und Schutz gegen Bitriot. Eine Platte dazuhängen ist ein Problem, zu den bestehenden 2 oder 4 Platten nochmals 2 oder 4 hängen => kein Problem.

Beim Einrichten hängts halt vieles davon ab wie "sicher" du deine Daten lagern willst. Storage Spaces deaktiviert ungesicherten Cache per Default, du solltest also genau überlegen ob du diesen ohne PLP oder zumindest eine USV aktivierst. Je nach Platzbedarf würde ich ein Hybird Tier mit 2x NVME und den 4 Platten als Mirror definieren. Damit verlierst du zwar Platz, aber die Performance ist deutlich besser. Als NVME bieten sich Intel 900P oder besser an. Als GEbrauchtware kriegst du derartige Platten mit U.2 Interface recht günstig mit 1-4Tb.

Welche VM´s willst du überhaupt betreiben? Brauchen diese so viel Platz?

Viper780

Moderator
Er ist tot, Jim!
Avatar
Registered: Mar 2001
Location: Wien
Posts: 48863
Wie ich das verstanden habe sollen die HDD eher für "generische" Daten im üblichen NAS Betrieb da sein.

Da würd ich maximal ein Raid 5 machen (wenn überhaupt)

chriswahl

Addicted
Registered: Jan 2001
Location: Grazer
Posts: 543
Ich hab mein Storage NAS recht einfach gelöst.

Hab einen Rechner von Bogus gekauft (i5-3450 oder sowas... weiß ich nicht mehr auswendig), 1:1 so gelassen, W10 Pro rauf, 4 interne Platten (4 bis 8 TB), aufgeteilt nach Verwendungszweck und dazu pro interne Platte nochmals eine externe Platte via USB angeschlossen und via PureSync entweder eine tägliche Sicherung oder je nach Zweck ein Dauersync.
Für meine Zwecke (und wahrscheinlich für 98% aller User) mehr als ausreichend und läuft auch schon seit bald 2 Jahre im 24/7-Betrieb (ausgenommen 2 Wochen, wo wir ins Haus gezogen sind). Vll sollte ich mal den Rechner durchblasen, sicherlich schon ein Haufen Staub da drinnen...

davebastard

Vinyl-Sammler
Avatar
Registered: Jun 2002
Location: wean
Posts: 11522
wenn schon ein selbstbau NAS dann würd ich aber gleich eine spezialisiertes OS wie FreeNAS mit RAIDZ1 nehmen. Das ist ziemlich Fire and Forget. Habens in der Arbeit jetzt schon 3 mal im Einsatz für nicht so kritische Sachen und es macht überhaupt keine Probleme. bei einem Server mit alten Platten haben wir auch schon 2 mal defekte Fesplatten getauscht -> war auch überhaupt kein Ding mit rebuild usw. , da haben wir halt RAIDZ2, das find ich aber übertrieben für homeuse, da würd ich RAIDZ1 nehmen.

Daheim hab ich einen Openmediavault Homeserver in einem HP Microserver, haupstächlich weils debian basiert ist. Dort hab ich auch docker rennen mit allen Diensten die ich brauch. für VMs hab ich noch keine notwendigkeit gesehen daheim
Kontakt | Unser Forum | Über overclockers.at | Impressum | Datenschutz