Denon X2500H AVR Erfahrungsbericht

Vor zwei Wochen habe ich meinen mittlerweile bald 12 Jahre alten Denon 1508 AV-Receiver durch einen Denon X2500H ersetzt, mal schauen ob der Neuling auch so lange durchhält.
Den treuen 1508er habe ich meinem Bruder geschenkt, dessen Onkyo Verstärker unlängst seinen Geist aufgegeben hatte.

Ich habe aktuell ein 4.0 Setup, vorne zwei Dynaudio 3-Wege-Standlautsprecher und hinten zwei 2-Wege-Regallautsprecher von Canton.
Die neuen Audio Codecs sind erstaunlich gut, mein persönlicher Favorit für TV und Streaming ist DTS Neural:X, DTS Virtual:X macht irgendetwas mit den Höhen, das mir persönlich nicht gefällt.
Hochauflösende Musik in Form von 192 Khz/24 Bit FLAC-Dateien, z.B. von hdtracks.com, höre ich per Front-USB Anschluss im "Pure Direct" Modus, das ist aber schon die technische Obergrenze die der integrierte Player schafft. Ich muss ehrlich sagen, so fein war das heimische Musikhören an einem verregneten Sonntag wie heute, noch nie.

Für FM-Radio und Bluetooth-Streaming verwende ich den normalen Stereo-Modus, da hier die integrierten Sound-Verbesserer aktiviert werden können und man so noch einiges rausholen kann.
Die HDMI-Anschlüsse habe ich auf Bypass gestellt, die Videosektion produziert dadurch merkbar weniger Abwärme und außerdem sind die Bildverbesserer vom Sony Projektor den Möglichkeiten des Verstärkers deutlich überlegen. Einziger Nachteil dadurch ist, dass es keine Videooverlays mehr gibt und tieferliegende Einstellungsänderungen im Setup-Menü des Denons mit einem kurzfristigen Bildverlust verbunden sind, bis man wieder draußen ist. Lautstärke- und Tonmodus-Änderungen werden über das integrierte LC-Display angezeigt, ohne Bildverlust.

Sobald der Verstärker mit dem Netzwerk verbunden ist, lässt sich die klassische Fernbedienung vollständig mit der "AVR Remote" Smartphone-App ersetzen, mit der HEOS App kann die Musikwiedergabe von lokalen und entfernten Audioinhalten gesteuert werden, beide funktionieren bei mir einwandfrei.

Es sind mir auch schon zwei Schwächen des Geräts aufgefallen, einerseits leidet der FM-Empfang wenn am Front-HDMI etwas angeschlossen ist, wer also gerne Radio hört, ist gut beraten den Front-HDMI nicht permanent angeschlossen zu lassen, sondern einen der sieben rückwärtigen Anschlüsse zu verwenden. Dadurch, dass es so viele HDMI-Anschlüsse gibt, wiegt dieses Problem für mich nicht so schwer.

Die zweite Schwäche ist leider eine gravierende und sorgt, wie man in einigen Bewertungen lesen kann, für viel Frust.
Wenn man den Receiver das erste Mal startet, führt einen der Setup-Assistent an der Hand, Schritt für Schritt, nach etwa 30 Minuten ist man mit Einmessen und Konfigurieren fertig, was gut funktioniert.
Alles läuft einwandfrei, bis zum Firmware Update, das erst im Anschluss automatisch gesucht wird. Nach dem Update ist die HEOS-Firmware nicht mehr kompatibel mit den zuvor gespeicherten Einstellungen, was in einem Verlust der Bluetooth-, USB- und Netzwerk-funktionen resultiert. Das Zurücksetzen der Netzwerkeinstellungen hat bei mir nichts gebracht, das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen und das Laden, der zuvor auf USB-Stick gespeicherten settings, hat auch keine Abhilfe gebracht. Das HEOS-Modul war daraufhin erneut ohne Funktion.

Ich musste nach dem Update auf die aktuellste Firmware das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen und den Einrichtungs-Assistenten komplett von Vorne starten, dann erst hat alles wieder problemlos funktioniert. Hier muss Denon dringend nachbessern, entweder eine Kompatibilitätsprüfung von gespeicherten Einstellungen und Firmware-Version, bzw. die simplere Variante, das Firmware Update dem Setup-Assistenten vorschalten.

Würde ich das Gerät empfehlen? Ja, es ist ein wirklich guter AV-Receiver mit insgesamt acht HDMI-Eingängen, zwei HDMI-Ausgängen, der auch wunderschön Musik spielen kann, leider wurde bei der Update-Prozedur gepfuscht.

Die neuen Receiver holen durch eine sehr gute Einmessautomatik sooo viel mehr raus das ist unwahrscheinlich. Kann jedem nur empfehlen das mal anzuhören.

Der 1910 war schon ganz okay - aber mittlerweile geht da mehr.

Nach gehör oder mit einer Vergleichsmessung?

Das gehört funktioniert halt nur relativ und neigt zu übertreibungen (bzw ist extrem Pegel abhängig) davon rate ich mittlerweile ab.