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Klima, oder das Wetter im Schnitt über 30 Jahre

kel 22.02.2007 - 17:42 404421 2768 Thread rating
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Vinci

hatin' on summer
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Kompromissloser Vortrag.

WONDERMIKE

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kenough
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Eigentlich schade, dass wir nicht wissen, ob Kipppunkte sicher erreicht/überschritten wurden. Das wird den Zweiflern natürlich Auftrieb geben, wenn man irgendwann mal festhält, dass ein Kippunkt beispielsweise vor 5 Jahren erreicht wurde. „Des hätt ma jo gmerkt“. Muss auch gestehen, dass ich da eine naive Vorstellung mit etwas unmittelbarer spürbaren Auswirkungen hatte.

Jedimaster

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Naja, wo ist der Kippunkt bei einem Alkoholiker - sprich wo hat er den Point of no Return - und 'Des hätt er doch schon merken sollen' ?

Klingt jetzt als unpassender vergleich auf den ersten Blick, aber wenn man mal etwas drüber nachdenkt ...

Auch der Alki weiß das er ein Problem hat, vermutlich hat er auch Phasen drinnen wo er was dagegen machen möchte - und scheitert halt immer wieder, meist weil im Leben was 'passiert' und er wieder zur Flasche greift. Sobald der Körper dann bereits die ersten Verfallserscheinungen zeigt die man nicht mehr ignorieren kann (Organschäden) - ist es meistens zu spät.

Bender

don`t jinx it
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Der Vergleich ist gar nicht so schlecht passend. Der Mensch reagiert sehr gut auf akute Probleme wie Panzer, die auf die Hauptstadt zurollen. Bei schleichenden Dingen wird meist verdrängt.
Bearbeitet von Bender am 09.03.2024, 11:37

MightyMaz

hat nun auch einen Titel
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Der zentrale Unterschied ist hier doch die Gruppengröße, die notwendig ist um überhaupt einen merklichen Effekt zu erzeugen. Beim Alkohol hat das Individuum ja theoretisch noch alles in der eigenen Hand, bei Panzern sehr viel weniger und beim Klima überhaupt nicht mehr.

Bender

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Die Gruppengröße ist die Menschheit. Aber lassen wir das, die Diskussionen führen zu nichts.,.

Viper780

Er ist tot, Jim!
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Spielt in der Betrachtung halt wenig Rolle. Gerade bei einer Sucht hat das Individuum auch nichts in der Hand.
Wenn man im Osten der Ukraine lebt(e) ist der Einmarsch der Russen genau so eine Naturgewalt wo man mittelfristig nichts machen kann.

Warum soll jetzt beim Klima es nach wie vor als ausrede gelten Erdgas zu verbrennen, um die Welt zu jetten oder mit dem Schiff auf Urlaub zu fahren. Jeder kann bei der Wahl wie/wo er einkauft, was er wählt und wie man sich im Alltag verhält viel bewegen

MightyMaz

hat nun auch einen Titel
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Es geht mir nicht um Ausreden sondern um eine ehrliche Bewertung der Realität, denn "jeder kann etwas tun" ist in dieser Situation doch gerade der Schutzmechanismus, mit dem die Problematik von der Gesellschaft auf das Individuum abgewälzt wird, welches aber faktisch tatsächlich nichts erreichen kann (und daher oftmals dazu neigt zu resignieren oder in einen "jetzt erst recht"-Fatalismus zu verfallen).

Ein Alkoholiker kann tatsächlich etwas an seinem Problem ändern und viele schaffen das im übrigen auch aber keine (zumindest "normalsterbliche") Person der Welt hat die Möglichkeit das Klima zu verändern. Das geht wenn überhaupt nur über Verhaltensrichtlinien, die für eine hinreichend große Gruppe an Menschen verbindlich sind.

Bislang gab es seit 1960 nur sehr wenige Jahre in denen der CO2 Ausstoß geringer war als im Vorjahr: https://de.statista.com/statistik/d...toss-seit-1751/

Vielleicht kann ja jemand die Gründe in den jeweiligen Jahren benennen aber ich vermute stark, dass es bislang ausschließlich globale Krisen (Ölkrise, Wirtschaftskrisen, Krieg, Corona) waren, die überhaupt jemals einen Effekt hatten, also eben gerade keine Entscheidungen, die ein gewöhnliches Individuum tatsächlich in der Hand gehabt hätte.

Etwas anderes wäre es aber wenn man in den Daten tatsächlich einen Effekt finden könnte, der aus einer freiwilligen und im globalen Maßstab relevanten Verhaltensänderung resultiert, also z.B. aus einem freiwilligen Verzicht auf Urlaubsreisen. Findet man hingegen keine solchen Effekte kann man das doch zumindest als einen deutlichen Hinweis dafür betrachten, dass die Summe individueller Entscheidungen nicht in die gewünschte Richtung führen wird.
Bearbeitet von MightyMaz am 09.03.2024, 15:15

Bender

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"Jeder kann was tun" ist BP`s Versuch ( um uns als Verursacher) schuldig zu sprechen.
Carbon Footprint ..

natürlich können wir was tun, aber das Problem liegt ganz wo anders..

sk/\r

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Zitat aus einem Post von MightyMaz
Der zentrale Unterschied ist hier doch die Gruppengröße, die notwendig ist um überhaupt einen merklichen Effekt zu erzeugen. Beim Alkohol hat das Individuum ja theoretisch noch alles in der eigenen Hand, bei Panzern sehr viel weniger und beim Klima überhaupt nicht mehr.

hach ja. das ist so unfassbar grundfalsch. :D
wenn sich individuen zusammentun um etwas zu erreichen ist serwohl genauso alles möglich. literally.

wenn jetzt - von heute auf morgen - die klimawandelleugner einen 180° kurs machen und alle politiker an einem strang ziehen (global!)
wieso sollte dann etwas nicht möglich sein?

beste beispiele wo massen etwas verändern sieht man auch in jüngster zeit. schau dir mal die politische lage in DE an.
vor 1, 2 jahren war es noch völlig undenkbar das die afd auf bundesebene was reisst.
heutzutage rotten sich diese leute dank social media zusammen und haben 'das system' oder 'die anderen' klar als feindbild erkannt. "jetzt erst recht!"

und dieses jetzt erst recht kann sich auf eigentlich jeden lebensbereich niederschlagen.

MightyMaz

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Wenn AfD Wähler vom Rand der flachen Erde fallen kommen sie geläutert auf der anderen Seite wieder raus?
Interessante Theorie aber Zusammenrottungen sind imho eher das Gegenteil von dem was wir gerade brauchen.
Bearbeitet von MightyMaz am 09.03.2024, 20:39

Jedimaster

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Also wenn AfD Wähler sich zusammenrotten dann haben wir eine Diktatur wie 1933-1945 und die Folgen sind bekannt ...

sk/\r

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Zitat aus einem Post von MightyMaz
Wenn AfD Wähler vom Rand der flachen Erde fallen kommen sie geläutert auf der anderen Seite wieder raus?

nein. ich weiß nicht wie du drauf kommst oder was die aussage jetzt soll?

Zitat aus einem Post von MightyMaz
Interessante Theorie aber Zusammenrottungen sind imho eher das Gegenteil von dem was wir gerade brauchen.

sie passieren aber. aber man kann ja einen auf "was ich nicht sehe betrifft mich nicht" machen.
bis einen die Realität in den ***** beisst. :D

MightyMaz

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naja wegen:

Zitat aus einem Post von sk/\r
wenn jetzt - von heute auf morgen - die klimawandelleugner einen 180° kurs machen und alle politiker an einem strang ziehen (global!)

Warum genau sollte das passieren und warum schlussfolgerst du ausgerechnet aus 20% für die AfD, dass sich genauso gut auch die Menschheit verbünden könnte um die Welt zu retten? Für etwas in der Richtung gibt es aktuell weder Hinweise noch irgendeine historische Analogie. Somit ist das eine reine Glaubensfrage ganz ähnlich wie der Glaube das Problem mit Technologien lösen zu können. Ob das klappt sehen wir irgendwann aber aus der bisherigen Entwicklung lässt sich nichts dergleichen ableiten.
Bearbeitet von MightyMaz am 09.03.2024, 23:36

sk/\r

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es geht schlicht darum das große menschenmengen, große dinge verändern können. deine aussage war ja das das im bereich klimawandel nicht möglich ist.
ob das jetzt passiert oder nicht steht auf einem anderen blatt. es könnte aber sein.

und als Beispiel habe ich die afd gebracht. auch hier werden (leider!) große menschenmengen eine (politische) veränderung bringen.
als größeren einfluss könnte man auch trump als beispiel anführen. auch der hat das weltgeschehen maßgeblich beeinflusst weil er es geschafft hat zig millionen leute hinter sich zu versammeln und den diskurs über viele dinge nachhaltig zu ändern.

was verstehst du daran nicht?
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