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Studenten besetzen Audimax

dosensteck 22.10.2009 - 18:28 85380 1527 Thread rating
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Longbow

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Zitat von böhmi
ich hätte da eine frage zur geforderten frauenquote:

wie soll man auf technischen instituten die arbeitsplätze für assistenten, wissenschaftlichen mitarbeitern und professoren zu 50% durch frauen besetzen?
um dies zu ermöglichen müsste man jede frau, die an einer technischen fakultät einen abschluss macht sofort einstellen ohne ihre fachliche kompetenz zu beurteilen.
oder werden die fehlenden frauen in der technik einfach durch eine 100%ige frauenquote an den zB geisteswissenschaften ausgeglichen?
aus einer stellenausschreibung
Zitat
Die Technische Universität Graz strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen an wissenschaftlichem Personal an und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.

Auf Grund des Frauenförderungsplanes im Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst werden an der Technischen Universität Graz Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt aufgenommen.
also nix mit ohne kompetenz und so

€dit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Profes...und_Professuren
zeigt glaub ich schön worums geht

@chaotisch
wer ahnung hat weiß, dass hinter der chaotischen fassade ganz viel großartige struktur steckt, die innerhalb von zwei oder drei tagen von sich gegenseitig unbekannten menschen einfach so aus dem boden gestampft wurde!

jives

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Zitat von spunz
warum habt ihr euch über die forderungen nicht vor der besetzung gedanken gemacht? von "außen" schaut aus als hättets am würstelstand ein paar bier zuviel erwischt und entschieden "wir besetzen jetzt des audimax!"?
Weil die Besetzung eine spontane Entscheidung war und sich alles was seitdem auf die Beine gestellt wurde (Arbeitsgruppen, Organisation und Verpflegung, Homepages, Demo, Flyer und Zeitungen) aus dieser Entscheidung heraus entwickelt hat - ohne Partei oder sonstige zentrale Stelle im Hintergrund, aber mit tausenden an Mithelfern die sich zum Großteil persönlich gar nicht kennen (bzw. kannten). Allein das ist schon eine unglaubliche Leistung und Applaus wert.

Das bei dem Prozess und dem zwischenzeitlich vorhandenen Chaos, das durch die - für die meisten unter uns (mich eingeschlossen) - fortschrittliche Verwendung neuer Medien sofort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, Verwirrung aufkommt ist klar. Aber von Tag zu Tag wird die Richtung klarer und die Themen werden besser herausgearbeitet.

Gewöhnt euch daran - das ist eben "unsere" Methode und Form des politischen Engagements. Und Engagement zu zeigen, dazu gehört eben mehr als Lippenbekenntnisse am Stammtisch.

Edit: Weiters möchte ich allen, die hier (uninformiert?) über Chaos und unterschiedliche Richtungen jammern folgende Links ans Herz legen:
http://unsereuni.at (übrigens in der Nacht von Samstag auf Sonntag erstellt)
http://unsereuni.at/wp-content/uplo...0/morgen_01.pdf
Bearbeitet von jives am 29.10.2009, 00:40

böhmi

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Zitat von Longbow
aus einer stellenausschreibung

also nix mit ohne kompetenz und so

€dit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Profes...und_Professuren
zeigt glaub ich schön worums geht

ich kenne den ist-zustand, mir geht es eher darum den angestrebten/geforderten soll-zustand zu verstehen.
an fakultäten mit 1-5% frauenanteil an den studierenden (meine erfahrung von der TU Graz Maschinenbau sowie FH für automatisierungstechnik) einen 50% anteil in der professur zu fordern ist schlichtweg lächerlich.
wie unterscheidet man fakultäten/institute an denen frauen nicht studieren und arbeiten DÜRFEN/KÖNNEN von denen an denen sie nicht WOLLEN?

in der aktuellen europa-studie zur gleichberechtigung, bei der österreich ja so schlecht abgeschnitten hat, liegt das schlechte abschneiden unseres landes ja zu einem großen teil am niedrigen anteil der frauen an höheren schulen (habe ich jedenfalls so aus den berichten herausgelesen).
ist da die diskriminierung schuld, oder werden die mädchen von den eltern gezwungen eine lehre zu machen? (oder wollen sie lieber friseurin werden als matura zu machen?)

EDIT: und das imho größte problem bei den professuren wird auch in deinem link erwähnt (stichwort time-lag).
ich will nicht abstreiten, dass frauen früher im berufsleben benachteiligt wurden.
diese zeiten sind imho jedoch vorbei und können nicht von einem jahr zum nächsten geändert werden.
Professuren und top-management positionen verlangen berufserfahrungen, welche frauen aufgrund ihrer früheren benachteiligung oftmals nicht machen konnten.
aufgrund der imho bereits stattfindenden gleichberechtigung in den niedriger angesiedelten bereichen wird sich das aber bald ändern.

und eben das argument vom HaBa, das mir ganz gut gefällt:
nachdem in der wirtschaft ja geringe personalkosten das A und O sind, und frauen für die gleiche arbeit weniger geld bekommen, warum arbeiten dann nicht nur frauen in den jobs?

Longbow

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Zitat von böhmi
ist da die diskriminierung schuld, oder werden die mädchen von den eltern gezwungen eine lehre zu machen? (oder wollen sie lieber friseurin werden als matura zu machen?)
ohoh, weißt du was das is, eine grandiose frage zu forschungsprojekten für sozialwissenschafterInnen! hergottsakra, scheint als wär da jemand nicht ganz unnötig :eek:

böhmi

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wenn man ergebnisse zu solchen fragen anstatt forderungen nach veränderten notausgang-schildern aus der gender-ecke hören wurde, wäre der ruf auch nicht so im argen.

ich habe auch den sozialwissenschaften nie vorgeworfen unnötig zu sein, nur kann ich mit der präsentation der ergebnisse als techniker nichts anfangen. das ist mir großteils zu meinungsgefärbt und zu wischi-waschi

(siehe auch meinen edit im oberen post)

semteX

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Zitat von jives
Weil die Besetzung eine spontane Entscheidung war und sich alles was seitdem auf die Beine gestellt wurde (Arbeitsgruppen, Organisation und Verpflegung, Homepages, Demo, Flyer und Zeitungen) aus dieser Entscheidung heraus entwickelt hat - ohne Partei oder sonstige zentrale Stelle im Hintergrund, aber mit tausenden an Mithelfern die sich zum Großteil persönlich gar nicht kennen (bzw. kannten). Allein das ist schon eine unglaubliche Leistung und Applaus wert.

Das bei dem Prozess und dem zwischenzeitlich vorhandenen Chaos, das durch die - für die meisten unter uns (mich eingeschlossen) - fortschrittliche Verwendung neuer Medien sofort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, Verwirrung aufkommt ist klar. Aber von Tag zu Tag wird die Richtung klarer und die Themen werden besser herausgearbeitet.

Gewöhnt euch daran - das ist eben "unsere" Methode und Form des politischen Engagements. Und Engagement zu zeigen, dazu gehört eben mehr als Lippenbekenntnisse am Stammtisch.

Edit: Weiters möchte ich allen, die hier (uninformiert?) über Chaos und unterschiedliche Richtungen jammern folgende Links ans Herz legen:
http://unsereuni.at
http://unsereuni.at/wp-content/uplo...0/morgen_01.pdf
sorry, dass ich ned grad vor begeisterung zu weinen beginn aber: so what?

die infrastruktur hattens schon, die aufteilung in AGs is jetzt keine ur wiener erfindung, das konzept gibts schon lang. Homepage is jetzt bitte auch keine hexerei mehr, Flyer war ja eh eine gscheit schwere geburt. um dieses Ding wurde ja 4h lang gefeilscht... mit dem resultat, dass am tag drauf wieder einer geheult hat, wieso das jetzt da drauf war obwohl dagegen gestimmt wurde.

die AG Forderungen hats innerhalb einer Woche geschafft, ein paar ihrer 11 realitätsfremden forderungen zu killen und durch ein paar realistische aufzufetten. gute arbeit. für ne woche.

Mir kommt das ganze ehrlich vor wie ne Lan Party Organisatoren. Ein paar Main orgas, welche versuchn zu koordiniern (in dem fall am ehesten die AG Plenum) und mehrere splittergruppen wo jede nen schwerpunkt hat. Da brechn auch keine Leute mit freudentränen in den augen zusammen angesichts der "unglaublichen leistung".

das ganze geschreibsel geht allerdings komplett am Thema vorbei: Die KERN AGs arbeiten eh gut. wo es hackt sind die ganzen sinnlos AGs (stichwort Schwänze und nackte Oberkörper am Podium), welche ständig bei plena ihren verbalen durchfall zum besten geben.

Wo es hackt ist, wenn mal wieder IRGENDWER auf einmal sich mit deutschland, italien, Iran, China und überhaupt der restlichen welt solidarisch erklärt.

Wo es hackt ist wenn wiedermal "The guy known as Bushido" in der fettn auf der Bühne steht und 10 minuten lang ungehindert durch die gegend rotzt und ma eigentlich nur noch auf den scharfschützen hofft, der uns (selbstverständlich mit gummi munition) alle von diesen qualen erlöst.

Was ist mit den halbgaren Abstimmungen? Stichwort "Abstimmungstext verdreht" oder "Abstimmung gehalten aber Ergebniss nicht ausgewertet"?


Jetzt kannst du natürlich tag und nacht in der Presse kabine sitzen und sagen "aber aber aber". aber NIX. Die leute bekommen das mit, was bei plena gesagt wird. und wenn da ein rudel deppater oben steht, dann wird das auch so nach aussen getragen. Wenn der ORF mit der Kamera da steht und ne Frau auf der bühne 3x "Gehts bitte raus, da is party, da gibts was zum saufn!" schreit, dann hat sich jede diskussion erübrigt.

es ist übrigens lustig mitanzusehen, wie die gemäßigten (z.b. der hatetweo (oder so) von der it-ag) von stunde zu stunde mehr verfallen und nur noch was von "das is nicht gut, das ist gar nicht gut" in den chat posten.

Longbow

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Zitat von böhmi
wenn man ergebnisse zu solchen fragen anstatt forderungen nach veränderten notausgang-schildern aus der gender-ecke hören wurde, wäre der ruf auch nicht so im argen.

ich habe auch den sozialwissenschaften nie vorgeworfen unnötig zu sein, nur kann ich mit der präsentation der ergebnisse als techniker nichts anfangen. das ist mir großteils zu meinungsgefärbt und zu wischi-waschi

(siehe auch meinen edit im oberen post)
die lösungen dieser frage sind glaub ich sehr diffizil und könnte mehrere hundert seiten lange forschungsberichte füllen, deshalb glaub ich kann ich dir hier auch keine nur im ansatz befriedigende antwort darauf geben

was jedenfalls schon so is, dass sich im regelfall die "gender-ecke" eingehender mit gesellschaftlichen strukturen und mechanismen befasst hat, als $durchschnittsmensch, deshalb sollte man schon auch ein bissi zuhören was die so zu sagen haben, kann dir auch ein so gar nicht feministisches buch ans herz legen "pierre bourdieu - die männliche herrschaft", nachher aber bitte nicht erschrecken wenn du teilweise ansichten und ziele aus der gender ecke teilst ;)

natürlich is es für die meisten techniker_innen, die "fakten" gewohnt sind, schwierig sozialwissenschaftliche gegenständlichkeiten in ihrer so ganz und gar nicht faktizität nachzuvollziehen
allerdings wird dir jedeR seriöse sozialwissenschafter_in bestätigen können, dass es sowas wie "objektivität" hier einfach nicht gibt, da selbst du als reiner beobachter, mit all deinem vorwissen, mit deinen persönlichen einstellungen usw. - auch wenn du sie noch so auszublenden versuchst - IMMER in gewisser weise die ergebnisse mitbeeinflusst bzw. verfälscht, deshalb gibt es auch bei allen ernstzunehmenden veröffentlichungen auch (meist im vorwort) einen kurzen teil der selbstreflexion des forschers bzw. der forscherin über persönlichen background und mögliche mechanismen der verzerrung

das heißt natürlich jetzt nicht, dass jede sozialwissenschaftliche studie irgendein blödsinn is, dass sich der oder die einfach so am abend beim kaffee ausgedacht hat, sondern is viel mehr eine ehrliche erkenntnis dessen, dass "realität" nunmal in dieser erhabenheit nicht exisitiert sondern wir alle nur opfer der eigenen perspektive sind

was die zukunft bringen wird - davon lass ich mich jetzt einfach mal überraschen, wenn du aber davon ausgehst, dass es sich ändern wird - dann musst du allerdings die erfolge der "gender ecke" anerkennen - weil die waren es, die erst überhaupt problembewusstsein geschaffen haben! die zeiten in denen der ehemann der frau noch ohne weiters "verbieten" konnte zu arbeiten, sind noch nicht so lang vorbei

jives

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Zitat von semteX
sorry, dass ich ned grad vor begeisterung zu weinen beginn aber: so what?

die infrastruktur hattens schon, die aufteilung in AGs is jetzt keine ur wiener erfindung, das konzept gibts schon lang. Homepage is jetzt bitte auch keine hexerei mehr, Flyer war ja eh eine gscheit schwere geburt. um dieses Ding wurde ja 4h lang gefeilscht... mit dem resultat, dass am tag drauf wieder einer geheult hat, wieso das jetzt da drauf war obwohl dagegen gestimmt wurde.

die AG Forderungen hats innerhalb einer Woche geschafft, ein paar ihrer 11 realitätsfremden forderungen zu killen und durch ein paar realistische aufzufetten. gute arbeit. für ne woche.

Mir kommt das ganze ehrlich vor wie ne Lan Party Organisatoren. Ein paar Main orgas, welche versuchn zu koordiniern (in dem fall am ehesten die AG Plenum) und mehrere splittergruppen wo jede nen schwerpunkt hat. Da brechn auch keine Leute mit freudentränen in den augen zusammen angesichts der "unglaublichen leistung".

das ganze geschreibsel geht allerdings komplett am Thema vorbei: Die KERN AGs arbeiten eh gut. wo es hackt sind die ganzen sinnlos AGs (stichwort Schwänze und nackte Oberkörper am Podium), welche ständig bei plena ihren verbalen durchfall zum besten geben.

Wo es hackt ist, wenn mal wieder IRGENDWER auf einmal sich mit deutschland, italien, Iran, China und überhaupt der restlichen welt solidarisch erklärt.

Wo es hackt ist wenn wiedermal "The guy known as Bushido" in der fettn auf der Bühne steht und 10 minuten lang ungehindert durch die gegend rotzt und ma eigentlich nur noch auf den scharfschützen hofft, der uns (selbstverständlich mit gummi munition) alle von diesen qualen erlöst.

Was ist mit den halbgaren Abstimmungen? Stichwort "Abstimmungstext verdreht" oder "Abstimmung gehalten aber Ergebniss nicht ausgewertet"?


Jetzt kannst du natürlich tag und nacht in der Presse kabine sitzen und sagen "aber aber aber". aber NIX. Die leute bekommen das mit, was bei plena gesagt wird. und wenn da ein rudel deppater oben steht, dann wird das auch so nach aussen getragen. Wenn der ORF mit der Kamera da steht und ne Frau auf der bühne 3x "Gehts bitte raus, da is party, da gibts was zum saufn!" schreit, dann hat sich jede diskussion erübrigt.

es ist übrigens lustig mitanzusehen, wie die gemäßigten (z.b. der hatetweo (oder so) von der it-ag) von stunde zu stunde mehr verfallen und nur noch was von "das is nicht gut, das ist gar nicht gut" in den chat posten.
Nicht alles was im und um den Audimax passiert ist ideal oder gutzuheißen, das ist richtig.¹ Kritik, gerade an dieser Form von Protest, ist wichtig. Trotzdem ist meiner Meinung nach die Polemik und die Infragestellung der Leistung der Organisatoren und Mithelfer unangebracht (vor allem ließt sich das (für mich!) mit einem typischen Teamchef-"Ich würd das alles ja eh viel besser machen"-Unterton). Und wie viele spontan entstandene funktionierende nationale LANs mit 1000+ Teilnehmern gab es in letzter Zeit eigentlich so?

Sachen wie "Abstimmungstext verdreht" kommentier nicht nicht weiter - das ist keine tagelang im vorhinein vorbereitete Konferenz, Fehler passieren. Und gearbeitet kann trotzdem werden.

Edit:
¹ Ich als Techniker tu mir auch schwer mit manchen Ideen, Forderungen und Abläufen im Audimax, und andere halte ich einfach nur für fehl am Platz. Deswegen gefällt mir ja der Ablauf auf der TU ja auch besser. Dort gibts zwar auch Probleme und es läuft nicht ideal, aber ich glaube das liegt an dem Zugang zu der Sache. Aber ich glaube es ist wichtig, dass hier eine längst überfällige Diskussion angestoßen wurde und finde den Ablauf dahinter interessant.
Bearbeitet von jives am 29.10.2009, 01:44

böhmi

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Zitat von Longbow
die lösungen dieser frage sind glaub ich sehr diffizil und könnte mehrere hundert seiten lange forschungsberichte füllen, deshalb glaub ich kann ich dir hier auch keine nur im ansatz befriedigende antwort darauf geben

was jedenfalls schon so is, dass sich im regelfall die "gender-ecke" eingehender mit gesellschaftlichen strukturen und mechanismen befasst hat, als $durchschnittsmensch, deshalb sollte man schon auch ein bissi zuhören was die so zu sagen haben, kann dir auch ein so gar nicht feministisches buch ans herz legen "pierre bourdieu - die männliche herrschaft", nachher aber bitte nicht erschrecken wenn du teilweise ansichten und ziele aus der gender ecke teilst ;)

natürlich is es für die meisten techniker_innen, die "fakten" gewohnt sind, schwierig sozialwissenschaftliche gegenständlichkeiten in ihrer so ganz und gar nicht faktizität nachzuvollziehen
allerdings wird dir jedeR seriöse sozialwissenschafter_in bestätigen können, dass es sowas wie "objektivität" hier einfach nicht gibt, da selbst du als reiner beobachter, mit all deinem vorwissen, mit deinen persönlichen einstellungen usw. - auch wenn du sie noch so auszublenden versuchst - IMMER in gewisser weise die ergebnisse mitbeeinflusst bzw. verfälscht, deshalb gibt es auch bei allen ernstzunehmenden veröffentlichungen auch (meist im vorwort) einen kurzen teil der selbstreflexion des forschers bzw. der forscherin über persönlichen background und mögliche mechanismen der verzerrung

das heißt natürlich jetzt nicht, dass jede sozialwissenschaftliche studie irgendein blödsinn is, dass sich der oder die einfach so am abend beim kaffee ausgedacht hat, sondern is viel mehr eine ehrliche erkenntnis dessen, dass "realität" nunmal in dieser erhabenheit nicht exisitiert sondern wir alle nur opfer der eigenen perspektive sind

was die zukunft bringen wird - davon lass ich mich jetzt einfach mal überraschen, wenn du aber davon ausgehst, dass es sich ändern wird - dann musst du allerdings die erfolge der "gender ecke" anerkennen - weil die waren es, die erst überhaupt problembewusstsein geschaffen haben! die zeiten in denen der ehemann der frau noch ohne weiters "verbieten" konnte zu arbeiten, sind noch nicht so lang vorbei

Ich spreche der frauenrechtsbewegung ihre erfolge auch keinenfalls ab, nur finde ich, dass die gleichberechtigung der frau in der basis bereits erreicht ist und sich ihren weg mit dem aussterben der dinosaurier in der arbeitswelt von selbst nach oben bahnt.
Und dabei ist mit einer imho unnötigen verkomplizierung der sprache keinem geholfen. Wenn ein ziel erreicht ist, muss man neue ziele stecken und sich nicht probleme zur bestehenden lösung einfallen lassen.
Das wird aber alles zu OT, ich finde nur, dass die ganze gender- und sexismus-partie bei den forderungen und im livestream die ganze aktion ins lächerliche zieht (siehe mein erstes posting im thread).

HaBa

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"Tschuldigung, ich bin von der AG Solidarität mit den transsibirischen Transgendermachos und wollt euch nur kurz vorstellen was wir geleistet haben! Ahhhlso, wir sind zu zweit, und die andere deren Namen ich nicht nennen darf ist bei der Volksfront Judäa, und ich bin bei der Judäischen Volksfront, und wir haben uns unsere Differenzen vorgetanzt, und jetzt können wir solidarisch sein mit Bangladesh, Iran und Südafrika, und außerdem hasta la victoria siempre" - tosender Applaus


Zu den "Leistungen": ich hab vor einiger Zeit bei den Temelin-Protesten mitgearbeitet, da war Ende 2000, also lange vor twitter, UMTS, WiFi und Co, und wir hatten damals innerhalb eines Tages eine funktionierende Infrastruktur vor Ort => Internet, kleines LAN mit 5 Arbeitsplätzen, Webcam und sowas wie "news-Sektion die laufen aktualisiert wurde (s.o. kein Twitter oder sowas, und shoutboxen waren da auch nicht wirklich angesagt)) => was müssen dann so viele hochmotivierte Leute schaffen die noch dazu viel bessere Voraussetzungen haben?

Bei jeder AG wir dimmer mit "was wir heute geleistet haben" eingeleitet, das ist Selbstbeweihräucherung, vor allem wenn man recht übersichtliche Leistungen präsentiert (ein Treffen, 2 A4-Seiten Lange Sätze die vor Bullshit und Fachwörtern überquellen, einen Ausdruckstanz für die Symphatisanten in Somalia und ein bißchen linkslinkes männerhassendes Gebrüll)



Wie ist das jetzt mit diesen vor Zorn weinerlichen Frauen, bestehen die immer noch auf 50%-Quote auch wenn die Frauen garnicht auf die Bühne wollen?

Und weil ja meine Argumentationslinie schon angesprochen wurde: was sagen da dieses Männerhasserinnen dazu?

thachriz

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Wenn da ein paar Leute beim Arbeiten/Fertigstudieren auch so motiviert wären wie beim Wichtig machen, würd das ganz anders ausschauen. Herrlichst.

uebi

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hmm grade im radio gehört, dieses asoziale pack heute auch noch eine kundgebung in graz hält... weiß wer wann und wo damit ich dieses gesindel großräumig umfahren kann um mich nicht beim geldverdienen von diesem gesocks aufhalten zu lassen?

userohnenamen

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Zitat von uebi
hmm grade im radio gehört, dieses asoziale pack heute auch noch eine kundgebung in graz hält... weiß wer wann und wo damit ich dieses gesindel großräumig umfahren kann um mich nicht beim geldverdienen von diesem gesocks aufhalten zu lassen?

ich bin ja auch ned grad auf der pro-seite zu finden, aber so braucht mans auch wieder ned übertreiben :bash:

Skatan

peace among worlds!
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ich bin voll für eine frauenquote in jeder hinsicht!
natürlich auch bei studentINNEN. die sollen mal gleich viele mädels zwingen maschinenbau zu studieren wie burschen jedes jahr damit beginnen, ich wette wir steigern die suizidrate kräfitg!

:ugly:

PIMP

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Zitat von userohnenamen
ich bin ja auch ned grad auf der pro-seite zu finden, aber so braucht mans auch wieder ned übertreiben :bash:

komplexler halt.
die demo gestern hab ich nur vom radweg mitbekommen, wahnsinnig viele leute dort.
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