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Tagebuch: Zu Gast bei Angelbird

mat 16.10.2013 30835 24
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Obwohl ich mich vor einigen Jahren noch gerne für oc.at in den nächstbesten Flieger gesetzt habe - umso öfter desto besser ... das habe ich zumindest geglaubt -, versuche ich mittlerweile derlei Ausflüge eher zu vermeiden. Als mich allerdings unsere Weltrekord-Mitstreiter von Angelbird eingeladen haben, um mir genau anzuschauen, wie sie seit Kurzem ihre SSDs in Österreich herstellen, konnte ich natürlich nicht absagen. Ab nach Vorarlberg!

Tag 1

Mit über 7 Stunden ist die Zugreise nach Dornbirn nicht gerade der angenehmste Teil dieses Besuchs. Weder die insgesamt drei abwechselnd weinenden Kleinkinder, noch die geprellten Rippen aus der Vorwoche machen die Fahrt leichter. Dafür spendiert die ÖBB jedem Platz eine Steckdose und die Kombination aus Tethering mit dem Handy und dem freien, manchmal sogar funktionierenden WLAN ergeben sogar ein erträgliches Internet.

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Hey, wenn man nicht nur in den Laptop reinschaut, dann darf man sogar unser schönes Land bestaunen!

Frisch angekommen geht es gleich ins Büro von Angelbird nach Lustenau. Obwohl ich letzten November schon fast drei Tage in dem Bürogebäude verbracht habe, war ich damals so konzentriert auf den Weltrekord, dass ich nicht einmal einen Blick in die anliegenden Räumlichkeiten des SSD-Herstellers riskieren konnte. Dieses Mal soll es nicht so sein, ich hatte sogar Zeit ein paar Fotos zu schießen. Ja, die Jungs sind die ärgsten Bastler und erinnern mich nicht grundlos an uns selbst!

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Mark ist der Firmware-Programmierer und Techguy von Angelbird und dabei sichtlich in seinem Element

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Lötstationen, tonnenweise SSDs und sonstiges Equipment verzieren die Arbeitsplätze. Dahinter macht Roman einen auf Chef. Er ist der Chef von Angelbird.

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Zwischen einigen Entwürfen finde ich auch ein Exemplar unserer overclockers.at-SSD. Übrigens bald wieder in unserem Shop!


Selbstverständlich war das noch nicht alles. Genau genommen hat unsere Tour nämlich eigentlich noch gar nicht begonnen! Erst morgen werden wir mit professionellem Fotograf bewaffnet in aller Ruhe die Stationen abklappern, die auch jede SSD von Angelbird durchlaufen muss. Neben diesem kleinen Tagebuch, das eher hinter die Kulissen schauen darf, entsteht obendrein noch ein ausführlicher Artikel für euch. Mehr verrate ich an dieser Stelle aber nicht mehr. Ich bin ohnehin schon viel zu müde ...

Tag 2

Am zweiten und letzten Tag meines Besuchs geht es endlich ans Eingemachte! Unser Weg führt uns zuerst zur Fertigung, wo die Leiterplatte mit den SMD-Bauteilen und Mikrochips versehen wird, danach geht es zum CnC-Fräsen der Aluminiumgehäuse und zum Abschluss ins finale Assembling im Büro von Angelbird. Alles in allem also ein anstrengender Tag, bei dem ich nicht nur eine Menge erfahren kann, sondern auch genau die Leute mit Fragen löchern darf, die sich wirklich auskennen. Etwas, dass ich zu oft beim Pressekontakt mit größeren Firmen vermisse. Dort wird man nur mit PR-Bullshit abgespeist, am besten mit stumpfen Vergleichen, die sich um Autos drehen. Kenne ich mich mit Autos aus? Nein, sonst wäre ich bei den Autoclockern! Aber egal, denn heute gibt es zur Abwechslung mal detaillierte Kost. Allerdings noch nicht für euch, ihr müsst auf den ausführlichen Artikel warten. Das hier ist nur ein Tagebucheintrag. ;)

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In Dornbirn am Weg zu Graf Elektronik, dem Fertigungsdienstleister von Angelbird. Ich find auch das Foto schön!

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Zu den Fertigungsanlagen geht's gleich nach dem Kabelberg links ...

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Nerdholster für den Knöchel. Also ein ESD-Fußband zum Schutz vor elektrostatischer Aufladung.

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Der Bauteilplan der brandneuen Angelbird-SSD (Codename: Crest 7.2)

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Jedes Bauteil kann eigene Parameter für die automatisierte Fertigung haben. zB Aufsetzrichtung oder Anpressdruck beim Montieren. Beeindruckend!

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In der Dampflötmaschine köchelt flüssiges Teflon bei 236 °C und wartet auf die bestückten Leiterplatten.

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Die automatisierte, optische Inspektion kurz AOI überprüft blitzschnell die Lötstellen ...

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... und reicht defekte Platinen direkt an die Damen mit dem ruhigsten Händchen weit und breit weiter.


Wo das herkommt, gibt es noch viel mehr! Allerdings von einem professionellen Fotografen abgelichtet, nicht von meinem ambitionierten, aber wenig dafür geeigneten Galaxy S3.

Dafür hab ich zum Abschluss noch eine exklusive Ankündigung für euch: Angelbird hat in den letzten 6 Monaten mit ganzer Kraft an neuen SSDs gearbeitet und wird diese in Kürze der Öffentlichkeit präsentieren. Die neuen Produkte setzen auf einen bis dato noch unbekannten Controller von Nova Chips und wird damit den problembehafteten SandForce-Chip aus den Angelbird-SSDs verbannen. Ich konnte bereits mit einigen Prototypen herumspielen und frei nach Lust und Laune diverse Benchmarks durchlaufen lassen. Einen besonders guten Eindruck hat die neue SSD2go bei mir hinterlassen. Seht euch folgende Zahlen an und bedenkt bitte, dass es sich hier um eine externe Festplatte für USB 3.0 handelt!

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AS SSD Benchmark: Links die alte SSD2go mit SandForce-Controller, rechts die neue SSD2go mit dem Nova-Controller


Auch intern über SATA 6Gb/s angeschlossen gibt es ein gutes Ergebnis im CrystalDiskMark für die neue SSD-Generation. Man beachte nicht die eher selten vorkommenden, sequentiellen Werte in der ersten Reihe, sondern die zufälligen Lese- und Schreibraten aus Zeile 2. Und auch das Ansprechen von nur 4K großen Blöcken schneidet erstaunlich gut ab:

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Die neue SSD-Generation von Angelbird im CrystalDiskMark


Kurzum eine interessante SSD, die ich mir da vorab anschauen durfte. Nun weiß ich auch schon, was in den neuen overclockers.at-SSDs stecken wird. Nein, nicht nur ein kleiner Overclocker ...
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