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In Your Face Friday - Gamebreaker

karlstiefel 25.01.2013 10231 18
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Was unterscheidet ein gutes Spiel von einem schlechten? Es sind die Details, mit denen sich die Herzen der Zocker erobern lassen. Ein zweischneidiges Schwert - können doch ebenso kleine Details einen an sich tollen Titel zu einer Katastrophe verkommen lassen. Zockerfrust, Deinstallation, 1-Punkte-Wertung - der Werdegang eines Fehlschlages.

Manchmal ist uns gar nicht klar, wie viel Arbeit in einem Computerspiel steckt. Star Craft 2 zum Beispiel war gute zwei Jahre vor dem Release schon fertig. Blizzard wollte den Titel jedoch perfekt machen. Es wurde an den Effekten gebastelt, das Balancing verfeinert und nach Bugs gesucht. Erst, als die QA-Abteilung (Quality Assurance) damit absolut zufrieden war, wurde das Spiel veröffentlicht. Auch bei Diablo 3 haben sie das versucht - ohne Erfolg. Zu viele Kleinigkeiten gab es, die Spieler störten. Einer mochte das Auktionshaus und die Dropchancen nicht, ein anderer störte sich an dem lächerlich einfachen Anfangs-Schwierigkeitsgrad, der spätestens bei Inferno durch die Decke schoss. Dann gab es die Probleme mit dem Server, zu dem man sich verbinden musste, um ein Singleplayer-Spiel zu zocken. Details, Details, Details - aber viele davon. Bei so viel Reibfläche war es wohl kaum verwunderlich, dass sich die Community laut beschwerte. Nun ist sogar der Game Director Jay Wilson zurückgetreten, wohl aufgrund von “Differenzen zwischen ihm und der Community”. Ein Gamebreaker also auch für ihn.

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Jay Wilson: Charmant wie ein Ziegelstein ins Gesicht.


Es gibt viele Möglichkeiten, die Spielesuppe zu versalzen. Schwierigkeit (zu leicht und zu schwer), dumme Story, lästige Bugs, fehlende Spielstände oder einfach langweilige oder unverständliche Mechaniken sorgen immer und immer wieder dafür, dass Spiele in der Ecke landen. Glaubt man den Statistiken von Bioware, wurden nur etwa die Hälfte aller angefangenen Spielstände von Mass Effect 2 auch tatsächlich beendet. Dafür haben 2 Spieler die Space-Oper beachtliche 28 Mal beendet. Woran diese (Des)Interesse lag, ist schwer zu sagen. Wirklich frustrierend war Fallout: New Vegas für viele Spieler. Bugs sind im Ödland nämlich nicht nur Gegner, sondern auch für zahlreiche Frustmomente verantwortlich. Der Vorgänger Fallout 3 konnte durch ein selten dummes Ende glänzen. So hatte man die Wahl, in eine verstrahlte Kammer zu gehen, um die Wasserversorgung einer Stadt zu sichern. Egal wie man sich entschied - das (Open World) Spiel war danach vorbei. Zwar konnte man noch laden aber hier ein wirkliches Ende einzubauen war einfach keine kluge Design-Entscheidung. Auch, dass man einen strahlenresistenten Begleiter hatte, wurde konsequent ignoriert. So kann ein kleines Detail eine ganze Reise sinnlos wirken lassen.

Fallout: New Vegas - ein Bug-Fest.


Ein Gamebreaker in Final Fantasy 13 war der Aufbau der Level. Schlauchförmig, geradlinig und ohne Wahlmöglichkeiten rannte man durch die Korridore von einem Kampf zur nächsten Videosequenz. Weg waren die Erkundungstouren, die weiten Oberwelten und die versteckten Dungeons. Als man in der Mitte des Spieles zu einem “offenen” Areal kam, wurde man zum Grinden und Power-Leveln verdonnert. So hatten sich die Fans der Rollenspielserie das nicht vorgestellt.
Man kann sich das Spieleerlebnis aber auch selbst vermasseln. Der Ruckler ist ein gefürchteter Vertrauter bei Leuten mit älteren Rechnern. Während leistungsfähige Zockerzentren geschmeidige 60 Bilder in der Sekunde liefern, darf man sich mit einem in die Jahre gekommenen Computer über jede stabil laufende Sequenz freuen. Bei den stotternden Bildern kommt schnell Frust auf, macht es das Spielen doch um eine ungewollte Ebene schwieriger. Aber das passiert uns auf Overclockers.at mit unseren überzüchteten Gaming-Rechnern (inkl. Stickstoff-Kühlung) ja nicht.

Es gibt viele Kleinigkeiten, die ein an sich tolles Erlebnis ruinieren können.
Was hat euch bisher den Spaß an Spielen geraubt?
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