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Ein 17"-Zoll-Bolide ersetzt deinen Desktop: mySN XMG7

Joe_the_tulip 16.07.2009 17143 7
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Gamen? Ja, natürlich!
Auf Basis des Clevo M571TU stellt mySN für knapp 2.100 Euro ein leistungsfähiges Paket zusammen: das mySN XMG7 mit NVIDIA GeForce GTX 280M. Mit Full-HD-tauglichem 17"-Bildschirm und Blu-ray-Laufwerk präsentiert sich das Notebook als vollwertiger und gerade noch tragbarer Desktopersatz.

Spezifikation | mySN

Look and Feel



Vor einem Jahr hatten wir das dimotion StrongBook SN74 in der Redaktion. Dieses basierte auf dem Clevo-Barebone M570TU. Mit dem mySN XMG7 haben wir nun den direkten Nachfolger in der Hand. Der Wiedererkennungswert des M571TU ist sehr hoch, dennoch gibt es einige optische Neuerungen. Zum Beispiel ist die Zierleiste nun silber statt orange. Das Touchpad wurde mit einem Fingerabdruckscanner erweitert und der Deckel trägt jetzt eine stark spiegelnde Schicht aus gebürstetem Aluminium. Die Außenmaße und das Gewicht haben sich nicht verändert, leider findet auch weiterhin nur eine 2,5"-Fesplatte Platz im Gehäuse. Zu den Neuerungen zählen die aktuelle Centrino-Plattform mit 266 MHz FSB und DDR3-Speicher, sowie die Verwendung einer NVIDIA GeForce GTX 280M.

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Der Deckel ist mit einer Schicht aus gebürstetem Metall überzogen, welche auch bei wenig Licht stark reflektiert.


Unsere Konfiguration kombiniert die schnellste Grafikkarte mit einer sparsamen CPU:
  • Intel Core 2 Duo P9600 - 2,67 GHz, 266 MHz FSB, 6 MB Cache, 25 W TDP
  • NVIDIA GeForce GTX 280M - 585 MHz GPU, 1.463 MHz Shader, 1.024 MB GDDR3 mit 950 MHz
  • Mattes 17"-Display mit 1920 x 1200 Pixeln (WUXGA)
  • 2 x 2 GB DDR3-1066
  • Seagate Momentus 7200.4 500 GB - 7.200 U/min, 16 MB Cache, 2 Platter
  • Intel WiFi Link 5100 AGN, Gigabit-LAN, Bluetooth, 3 x USB 2.0, eSATA/USB-Kombo und Firewire
  • HDMI, DVI, Mikrofon, Line-Out, S/PDIF (koaxial), Kartenleser, ExpressCard-Slot, Fingerabdruckscanner, Hybrid-TV-Tuner (optional)
  • Blu-ray Kombo-Laufwerk (BD-LW)
  • 40 x 28 x 2,5-4,5 cm, 4 kg inklusive 63-Wh-Akku; 120-Watt-Netzteil
  • Windows Vista Home Premium

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4 x USB, Firewire, eSATA, Gbit-LAN, DVI, HDMI, S/P-PDIF (coaxial), ExpressCard-Slot und ein
7in1-CardReader sowie Modem-Port und Line Ein- und Ausgang


Für 2.100 Euro bekommen wir NVIDIAs mobiles Flagschiff - die derzeit schnellste Grafikkarte GTX 280M und einen schnellen Core 2 Duo mit nur 25 Watt TDP. Zusätzlich verrichtet im XMG7 auch die schnellste aller mobilen Festplatten - die Seagate Momentus 7200.4 - ihren Dienst. Vier Gigabyte DDR3-1066 stillen den Speicherhunger von Windows Vista und sind trotz WUXGA-Auflösung in allen getesten Programmen ausreichend. Im Alltag wird man daher kaum einen Unterschied zwischen dem vorliegendem DTR und einem schnellen Desktop feststellen können.

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Die Carbon-Optik bleibt vom Vorgänger, neu ist nur der Fingerabdruckscanner zwischen den Maustasten.


In puncto Ergonomie überzeugt der mySN-Laptop. Die Tastatur ist exzellent und steht sowohl beim Layout als auch beim Tippgefühl einer externen Tastatur um nichts nach. Das Touchpad ist eines der besten seiner Art, ersetzt aber eine Maus nicht ausreichend. Bedingt durch die potente Hardware fällt die Basiseinheit relativ dick aus. Damit liegt das Touchpad etwas höher und schadet so ein wenig der Ergonomie. Auf der anderen Seiten profitieren Tastatur und Bildschirm von der erhöhten Position.

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Durch die silberne Umrandung stechen die vorne liegenden Audioverbindungen mehr heraus.


Das Kühlsystem leistet ebenfalls seinen Beitrag zum angenehmen Office-Betrieb. Selbst nach langem Arbeiten bleibt das Gerät sehr leise - meist hört man nur leise die Festplatte surren. Im DVD-Betrieb übertönt das Blu-ray-Laufwerk die Lüfter und auch die unterdimensionierten Lautsprecher fallen merklich auf. Im Spielbetrieb bzw. unter 3D-Last wird das XMG7 dann deutlich hörbar. Immerhin produziert die Grafikkarte bis zu 75 Watt an Wärme, die erst mal aus dem Gehäuse entfernt werden müssen. Der Lautstärkepegel bleibt jedoch selbst unter Volllast im erträglichen Bereich. Aufgrund der schwächelnden Lautsprecher sind beim Spielen Kopfhörer klar anzuraten. Hier sollte Clevo baldigst nachbessern.

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Die Schnellzugriffs-Tasten und der Einschaltknopf müssen auch weiterhin außergewöhnlich lange gedrückt werden.


Bescheiden sieht es mit den Akkulaufzeiten aus: Selbst wenn man sich auf die minimale Displayhelligkeit und den Energiesparmodus beschränkt, schafft man maximal 2 Stunden Internet-Surfen. Beim Abspielen einer DVD verringert sich die Laufzeit auf nur 90 Minuten. An der Grafikkarte ließe sich bestimmt noch einiges einsparen - zum Beispiel mit einem Hybrid SLI. Auch die geringe Kapazität des Akkus von nur 63 Wattstunden bietet Potential zur Verbesserung. Bei der nächsten Modellpflege sollte sich Clevo neben den Lautsprechern auch der geringen Akkulaufzeit annehmen.

Benchmarks


In der üblichen Benchmarksuite stellt sich das XMG7 der Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Zur Erinnerung: Im XMG5 werkt eine 9800M GT gepaart mit einem Core 2 Duo, im D901 zwei 8800M GTX im SLI-Verbund samt Quadcore.

Das XMG7 schlägt sich wacker gegen den kleinen Bruder und den starken Cousin


Die Kombination von schneller CPU und High-End-Grafikkarte macht sich bezahlt - das XMG7 leistet sich keine Schwächen. Auch Ressourcen fressende Spiele können in nativer Auflösung gespielt werden. Die gute Interpolation des Monitors sorgt auch bei niedrigeren Auflösungen für scharfe Bilder. Aus unserer Sicht besteht aber derzeit keine Notwendigkeit, sich auf weniger als 1920 x 1200 Pixel zu beschränken. Den hohen Preis rechtfertigen die Resultate zwar nicht ganz, aber man könnte mit einem freien Betriebssystem, einem DVD-Brenner und einer günstigeren CPU noch einige 100 Euro einsparen.

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Die maximale Helligkeitsstufe ist auch in hellen Räumen in Ordnung;
die minimale Stufe ist in der Nacht schwer lesbar.


Gegenüber billigeren Gamer-Laptops hat das XMG7 vor allem einen großen Vorteil: den Bildschirm. Das 17"-Panel mit WUXGA-Auflösung war frei von Pixelfehlern. Die Reaktionszeit ermöglicht schlierenfreies Spielen und auch ein eventueller Input-Lag war nicht zu erkennen. Wirklich beeindruckend sind aber die Farbdarstellung und der Kontrast, bedingt durch den tollen Schwarzwert. Die Blickwinkel und der Farbraum sind auf jeden Fall gut, die maximale Helligkeit nur akzeptabel. Leider gibt es diesmal keine objektiven Messwerte mit ColorFacts, da der USB-Lizenz-Schlüssel partout nicht mit dem XMG7 zusammenarbeiten wollte. Somit zählt das subjektive Urteil umso mehr: Dieser Bildschirm ist erstklassig! Nur im Sonnenlicht wird die Freude darüber gedämpft.

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Barebone-typisch ist der gut zugängliche Unterboden.


Als Spiele-Notebook und als Desktop-Replacement können wir dem XMG7 aufgrund seiner Leistung eine klare Empfehlung aussprechen. Und sollte die Leistung nächstes Jahr nicht mehr ausreichen, bleibt ja immer noch die Möglichkeit eines Upgrades - zum Beispiel auf einen QuadCore oder eine andere Grafikkarte mit MXM-III-Sockel bis 75 Watt.

Fazit


Weder Clevo noch mySN haben bei der letzten Modellpflege viel verändert. Das war aber auch nicht notwendig - schon das Clevo M570TU (welches uns im Gewand eines dimotion StrongBook SN74 erreichte) war exzellent. Beibehalten hat man im Vergleich zum Vorgänger den farbtreuen, gleichmäßig ausgeleuchteten und kontraststarken Bildschirm mit 1920 x 1200 Pixeln - aber jetzt mit matter Oberfläche. Ebenfalls geblieben sind das steife Gehäuse, die effiziente Kühlung und die gute Tastatur. Verändert haben sich CPU, Festplatte und Grafikkarte. Sie sind einem Core 2 Duo P9600 mit 2,67 GHz und nur 25 Watt Verlustleistung, einer Momentus 7200.4 mit 500 GB und einer NVIDIA GeForce GTX 280M gewichen. Kurzum: Das XMG7 beheimatet die schnellste Notebookfestplatte, die schnellste mobile Grafikkarte und eine sparsame, flotte Notebook-CPU. Dadurch laufen aufwändige Spiele in nativer Auflösung flüssig und Officeaufgaben werden blitzschnell erledigt - auf einen Desktop-PC kann man gerne verzichten. Dieser Eindruck wird durch die exzellente Qualität bei der Videowiedergabe untermauert.

Ganz ohne Makel präsentiert sich das XMG7 dann aber doch nicht. Größter Kritikpunkt ist wie auch schon beim Vorgänger die Lautstärke der Lautsprecher. Auch die Bildschirmhelligkeit könnte besser ausfallen, um auf dem Balkon nicht darauf verzichten zu müssen. Außerdem wäre es bei einem derart großen Gehäuse nett, Platz für zwei Festplatten zu schaffen und einen etwas größeren Akku zu verbauen. Das hohe Leistungsniveau spiegelt der Preis eindeutig wider. Ein 17"-WUXGA-Bildschirm, ein Slimline-BD-Laufwerk, die leistungsfähige Grafikkarte und nicht zuletzt die schnelle CPU sind eben nicht billig. Addiert man all diese Posten, scheint der Preis von knapp 2.100 Euro gerechtfertigt.
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