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Sharkoon T28 in blau

Der Praktikant! 06.07.2012 39244 7
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Nun ist es soweit, meine erste Mission als Praktikant steht an! Pünktlich in der Redaktion eingetroffen, überreicht mir mat gleich eine verrottete Schachtel für mein erstes Review. Ich öffne diese misstrauisch und entdecke ein funkelnagelneues Sharkoon T28 - ein erst kürzlich veröffentlichter Midi-Tower. Vermutlich war er zu faul und überließ mir das 0815-Review! Nichtsdestotrotz mache ich mich an die Arbeit, untersuche das schicke Gehäuse, knipse einige Fotos, verbaue danach gute Hardware und teste die einzelnen Funktionen für euch.

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Das Gehäuse und seine Features



Das Sharkoon T28 ist ohne Zweifel ein ATX-Gehäuse für Gamer. Warum sagen wir das? Es leuchtet blau! Und zwar vorne, hinten, oben, unten und in jedem Lüfter. Damit ist also klar, dass die Zielgruppe nicht im Business-Bereich zu finden ist. Genau dasselbe gilt für das Acryl-Seitenfenster. Auch das spricht eher mehr die Leute an, die ihre Hardware gerne im Blick haben. Der Rest des Gehäuses ist dann zum Glück doch in schlichtem Schwarz gehalten. In Sachen Features darf man das T28 durch den billigen blauen Look allerdings nicht zu früh abstempeln, denn es bringt eine Menge Komfort von Haus aus mit sich. Von einem großzügigen Frontpanel, über leicht bedienbare Rändelschrauben für die Gehäuseseiten, bis zu den drei vorinstallierten 120-mm-Lüftern ist alles dabei, was Freude bereitet. Ein gedrucktes Handbuch sucht man jedoch vergeblich.

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Die Verpackung und das entsprechende Zubehör


Spezifikationen
Eigenschaften:
  • ATX-Gehäuse
  • 2x 5,25"-Laufwerksschächte (extern)
  • 6x 3,5"-Festplattenschächte (intern)
  • 2x 2,5"-/3,5"-Festplattenschächte (intern)
  • Front-I/O mit 1x USB3.0, 3x USB2.0, 2x Audio
  • Acryl-Seitenteil
  • 7 Slots für Erweiterungskarten
  • Mesh-Frontblende
  • Schnellverschlüsse für optische Laufwerke, Kühler-Montageöffnung in der Befestigungsplatte des Mainboards
  • 2 Öffnungen für Wasserkühlung
  • Kabelmanagement-System
  • Abmessungen: 475x200x440 mm (LxBxH)
  • Gewicht: 6,6 kg

Lüfterkonfiguration:

Gehäusefront: 2x 120-mm-LED-Lüfter (vorinstalliert)
Gehäuserückseite: 1x 120-mm-LED-Lüfter (vorinstalliert)

Kompatibilität:
  • Max. Länge Grafikkarte: 40 cm
  • Max. Höhe CPU-Kühler: 16 cm
  • Max. Länge Netzteil: 29 cm

Beginnen wir mit der Front: Dort finden wir ein Frontpanel, auf dem ein USB-3.0-, gleich drei USB-2.0- und zwei Audio-Anschlüsse verfügbar sind. Darunter haben wir Platz für zwei 5,25"-Laufwerke mit schönen Mesh-Blenden und bunten Schnellverschlüssen. Die komplette Front kann übrigens sehr einfach abgenommen werden. Das ist auch nötig, denn nur so bekommt man Zugang zum Abschrauben der 5,25"-Blenden und den beiden saugenden Front-Lüftern.

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In der abnehmbaren Front des T28 befindet sich ein großzügiges Panel und gleich zwei saugende 120-mm-Lüfter


Kommen wir zur Rückseite des T28. Dort sehen wir zwei gummierte Öffnungen für eine optionale Wasserkühlung, die allerdings auch für das USB-Kabel zum Verbinden des Frontpanels genutzt werden müssen. Weiters bietet das Case insgesamt sieben Slots für diverse Erweiterungs-Steckkarten. Ebenso fällt sofort auf, dass das Gehäuselayout dem aktuellen Trend folgt und das Netzteil in Bodennähe befestigt wird.

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Die Rückseite des T28 mit angestecktem USB-Kabel für das Frontpanel (in blau).


Nun zum Innenleben: Insgesamt umfasst das T28 acht Festplattenschächte, wobei zwei davon ebenfalls für 2,5"-Festplatten genutzt werden können - perfekt für ein paar SSDs, oder? Gut durchdacht ist dabei der mittlere Festplattenkäfig, den man bei Bedarf nicht nur für eine leichtere Montage entnehmen kann. Nein, er kann auch langfristig verschwinden, um längere Grafikkarten bis 40 cm einbauen zu können. Damit nicht zu viel Verwirrung in diesem doch relativ kleinen Gehäuse entsteht, hat man für ein übersichtlicheres Kabelmanagement extra einige Löcher in die Mainboard-Bodenplatte gestanzt, durch die man etwaige Kabel kurzzeitig nach hinten verlegen kann. Ebenso gibt es ein größeres Loch im Bereich der CPU-Backplate, um eine Kühlermontage ohne Ausbau des Mainboards zu ermöglichen.

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Das Sharkoon T28 in Großaufnahme!


Das Sharkoon T28 wird insgesamt in drei unterschiedlichen Farbvariationen angeboten: blau, grün und rot. Gefärbt werden neben der gesamten Mainboard-Bodenplatte auch die Slotblenden, die Schnellverschlüsse für 5,25"-Laufwerke, zwei Festplatteneinschübe, das USB-Kabel für das Frontpanel und natürlich alles, was leuchtet. Also auch die drei vorinstallierten Lüfter.

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Das T28 gibt es in drei verschiedenen Farbvariationen: blau, grün und rot


Handling



Der Einbau der Komponenten in das Gehäuse war echt einfach. Alles ist sehr gut markiert, die Löcher für die Abstandhalter für die unterstützten ATX-Formate genau gekennzeichnet. Problematisch wird es dann erst bei der Verkabelung: Mein ASUS Maximus IV Extreme hält sich laut ASUS an "Extended ATX" mit 30,5 x 26,9 cm fest. Das füllt diesen Midi-Tower allerdings schon ziemlich gut aus und verdeckt noch dazu die Öffnungen für das Kabelmanagement. Zusätzlich können wir die Kabel zum Großteil nicht einmal hinter die Festplattenkäfige legen, wodurch ein Durcheinander vorprogrammiert ist. Einzig und alleine die SATA-Kabel können - und müssen in unserem Fall auch! - hinter den entnehmbaren Käfig gelegt werden. Wie das aussieht, zeigen folgende Fotos:

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Das vordefinierte Kabelmanagement wird durch unser großes Mainboard ad absurdum geführt!


Dieselben Probleme erwarten uns bei unserem Corsair-Netzteil mit 1200 Watt. Dieses ist zwar ordentlich überdimensioniert für unsere Zwecke, soll aber auch hier die Grenzen des T28 aufzeigen. Obwohl die maximale Länge eines Netzteils in den Spezifikationen des Herstellers mit nicht weniger als 29 cm angeschrieben wurde, haben wir schon bei unserem Monster mit nur 20 cm verdammt schlechten Zugang zu den modularen Stromsteckern. Wir raten deshalb auch beim Netzteil, nur gewöhnliche Größen (um die bzw. unter 17,5 cm) zu verbauen!

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Unser 20 cm langes Corsair-Netzteil hat es schon sehr eng im T28!


Einen weiteren Wermutstropfen birgt die Öffnung in der Mainboard-Bodenplatte für den Zugriff auf die Backplate des CPU-Kühlers in sich. Hier haben wir einige Boards mit unterschiedlichen Sockeln probiert und mussten feststellen, dass nur wenige in der Praxis tatsächlich kompatibel sind. Zu oft befindet sich wie bei unserem ASUS Maximus IV Extreme ein Teil der Backplate doch unter der Bodenplatte und verhindert damit eine etwaige, nachträgliche Kühlermontage.

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Bei unserem Mainboard mit Sockel 1155 können wir unseren Noctua-Kühler definitiv nicht einfach so wechseln.


Wir wollen aber nicht nur meckern, denn das wäre äußerst ungerecht. Wie bereits am Anfang erwähnt, finden wir das gesamte Gehäuse sehr komfortabel, was eine schnelle und reibungslose Installation der Komponenten ermöglicht. Außerdem gefällt uns das Konzept des Airflows mit den drei 120-mm-Lüftern. Die kalte Luft wird mittels zwei Lüftern wunderschön an den Festplattenkäfigen vorbei in das Gehäuse gesaugt und an der Rückseite durch einen blasenden Kollegen wieder verabschiedet. Passend dazu gefällt uns auch die angenehme Reinigung der gesamten Front, die sich ja kinderleicht abnehmen und so schnell vom Staub befreien lässt. Weniger cool hingegen ist wieder die filterlose Rückseite, die nur mit einem groben Gitter geschützt wird. Aber wir wollen ja nicht allzu streng sein, oder?

Fazit



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Das Sharkoon T28 richtet sich optisch an den Liebhaber von leuchtenden Computern mit zusätzlichem Wunsch nach Einblick auf ihre Hardware. Sprich, die Zielgruppe ist der klassische Gamer, wie ihn das Klischee gerne definiert. Bezüglich Features können wir uns nicht beklagen, das T28 ermöglicht einen einfachen Einbau der Komponenten mit ausreichend Komfort. Problematisch wird es allerdings bei High-End-Hardware, denn sobald das Mainboard die Dimensionen des normalen ATX-Formats übersteigt (305 mm × 244 mm), bricht das Chaos im Gehäuse aus. Es wird zu eng mit dem Platz und obendrein lassen sich die Kabel nicht mehr ordentlich in den dafür vorgesehenen Öffnungen der Bodenplatte verstauen. Dieselben Platzprobleme konnten wir übrigens bei großen Netzteilen feststellen.

Unterm Strich bestätigt der Preis die Position des T28 auf dem Markt: Mit 52 Euro aufwärts reiht es sich ins Mittelfeld ein und kann auch im Endeffekt nur diese Komponenten beheimaten. Dafür stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis, man kann also hier bei einem Kauf nicht wirklich etwas falsch machen.

Euer Praktikant!
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