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Wasserkühlervergleichstest #1

FireGuy 01.12.2002 21304 31
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Immer höhere Taktraten zwingen immer bessere Kühler zu verwenden. Dadurch steigt unumgänglich auch die Lautstärke, da immer leistungsfähigere Lüfter zum Einsatz kommen. Für viele gibt es nur noch einen Ausweg: Eine Wasserkühlung muss her. Die Qualität der angebotenen Produkte steigt kontinuierlich und so wollen wir einen ersten kleinen Überblick und Vergleich von Produkten liefern.




Einleitung + Testkandidaten:


Einleitung:

Wie üblich wollen wir einen Vergleich der Kandidaten geben, die Vor und Nachteile zeigen und eventuell Entscheidungshilfen bei der Wahl eines Wasserkühlers geben. Somit werden nur die Vor und Nachteile der Wasserkühler vorgestellt, die in direktem Kontakt mit der Kühlleistung stehen.


Testaufbau:
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Als Testoberfläche wurde unsere Testbox (Kühlertestbox) in ein Midi Gehäuse gebaut um so eine möglichst realistische Anordnung der Komponenten zu gewährleisten.
Um den Vergleich zu Luftkühlern nicht zu verfälschen, wurde die Leistung der Testbox nicht verändert. Um aber die Systeme stärker thermisch zu belasten wurde die Anlage mit einem weiteren Heizmodul ausgestattet, das aus 2x40W Peltierelementen besteht (2x25W effektive Leistung), die auf der einen Seite einen Kühlkörper kühlen und auf der anderen Seite einen Wasserkühler heizen, der in den Kreislauf integriert ist. So ergeben sich Heizwerte von maximal 100W.

Als Pumpe dient die weitverbreitete Spitzenpumpe der Firma Eheim Modell 1046.
Für alle Wasserkühler wurde ein ZERN HV Radiator benutzt, der mit einem 120mm Lüfter der Firma Innovative (12V / 0,25A) belüftet wird.


Sponsoren:

Die erste Reihe an Wasserkühlern kommt aus dem Hause EV-WEB, wo sie auch teilweise käuflich erworben werden können.
Der Zern HV Radiator und die Eheim Pumpe, welche als Test Equipment dienen, wurden ebenfalls von EV-WEB zur Verfügung gestellt.


Die Testkandidaten:

ZERN SACU http://www.zern.at/
ZERN NPPS http://www.zern.at/
CS- Prozessorkühler K4.2 http://www.cooling-solutions.de/
Magnum 390 http://xxx/





ZERN SACu

Name: ZERN SACU
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Aussehen

Vor dem Test:

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Nach dem Test:

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Ein schlichter, aber schlagkräftiger Kühler der sehr verbreitet ist. Das Kühlpinzip ist denkbar einfach. Eine 5mm Kupferplatte nimmt die Wärme auf und leitet diese in das Wasser weiter, das in dem Freiraum zwischen Boden und Deckel hindurchfließt. Da dieser Freiraum sehr niedrig gehalten ist (1mm) wird die Wärme nicht nur in die „unten“ liegende Schicht des Wassers übertragen, sondern in die ganze Schicht. Zern bezeichnet dieses Prinzip als „Gleitschichtprinzip“. Um die Kosten gering zu halten, wurde der Deckel aus weißem Kunststoff gefertigt; eine Dichtung ist eingelegt. Bei den neueren besteht dieser aus Plexiglas und die Dichtung wird einfach zwischen Boden und Deckel gelegt. Durch 4 Schrauben gehalten ist dieser Kühler nur 15mm hoch. 10mm Stutzen mit Ausnehmungen für Schlauchschellen oder Kabelbinder runden das Paket ab.


Klammer:

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Wurde bei den älteren Modellen noch ein normaler 10x10mm Aluminiumbalken verwendet, so kommt heute ein gegossener Aluminiumbalken zum Einsatz. Die mitgelieferten 3-Nasen Halterungen werden einfach in dem Balken eingehängt. Um den gewünschten Druck auf den Kühler zu bekommen, kommt eine einfache Innensechskantschraube zum Einsatz. Scharfe Kanten bei den Laschen sind fertigungsbedingt (Wasserstrahlschnitt und anschließend geschliffen) und würden die Kosten deutlich ansteigen lassen, wenn diese entfernt werden würden. Die Klammer macht einen sehr vertrauenswürdigen Einruck.


Kühlerdaten:

Bodenplatte: 60x50x5mm
Deckel: 60x50x10mm
Stutzenmaße: D10 x 22mm (1/4“ Gewinde)
Gesamtmaße: 60x50x15mm (60x50x35mm mit Stutzen)
Dichtungen: Gummiring (Gummiring bei Stutzen)
Reinigungsmöglichkeit der Teile: Ja, durch zerlegen des Kühlkörpers


Kühlleistung: 37,5°C

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Trotz seinem einfachen Aufbau und der Zeitspanne mit dem der SACU auf dem Markt ist, ist er noch immer eine Überlegung wert bei der Anschaffung einer Wasserkühlung. Die Temperaturen liegen bei 37,5°C mit 50W und 41°C mit 100W. Durch die einfache Bodenplatte schneidet der SACU beim Ausfallstest wie erwartet schlechter ab als die anderen Wasserkühler. 6-8min bieten nicht gerade die längste Zeitspanne um auf den Ausfall der Pumpe aufmerksam zu werden.


Vor + Nachteile:

Vorteile: Einfacher Aufbau, zerlegbar, gute Klammer
Nachteil: durch kleine Masse schlecht bei Ausfall der Pumpe






ZERN NPPS

Name: ZERN NPPS
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Aussehen

Vor dem Test:

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Nach dem Test:

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Bei diesem Modell verwendet Zern schon einen Plexiglasdeckel um beim Aussehen mehr zu punkten und um die Besonderheit dieses Kühlers auch sichtbar zu machen. Die Bodenplatte gleicht von den Maßen her der des SACU, doch es wurde die gekühlte Oberfläche deutlich verbessert und vergrößert. Zern hat hier über die ganze Wirkfläche sein NPPS (Negative Poly Pyramid Surface) Prinzip angewendet. Es wurden pyramidenförmige Abdrücke in den Boden geprägt, um so die Oberfläche zu vergrößern. Gleichzeitig wurde das „Gleitschichtprinzip“ beibehalten. Um die Oberfläche des Plexiglases nicht zu beschädigen, dient nun die Dichtung als Abstandhalter zwischen Bodenplatte und Deckel.


Klammer:

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Hier kommt die selbe Klammer zum Einsatz wie beim Zern SACU


Kühlerdaten:

Bodenplatte: 60x50x5mm
Deckel: 60x50x10mm
Stutzenmaße: D10 x 22mm (1/4“ Gewinde)
Gesamtmaße: 60x50x15mm (60x50x35mm mit Stutzen)
Dichtungen: passgenaue Flachdichtung aus Gummi (Gummiring bei Stutzen)
Reinigungsmöglichkeit der Teile: Ja, durch zerlegen des Kühlkörpers


Kühlleistung: 34,7°C

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Der Gewinner, mit 34,7°C mit 50W und 38,1°C bei 100W bei Betrieb mit einem Zern HV@12V Radiator. Auch bei 7V Betrieb des Lüfters liefert der NPPS gute Ergebnisse und liegt noch vor dem zweitplazierten mit HV@12V (35,6°C / 39,4°C). Nur wenn die Pumpe ausfällt hat man beim NPPS recht wenig Zeit (7-8min) um zu handeln.


Vor + Nachteile:

Vorteile:Einfacher Aufbau, zerlegbar, gute Klammer, sehr schönes Aussehen
Nachteil: durch kleine Masse schlecht bei Ausfall der Pumpe






Cooling-Solutions K4.2

Name: Cooling-Solutions K4.2
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Aussehen

Vor dem Test:

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Nach dem Test:

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Auch beim Cooling-Solutions K4.2 kommt eine Mischung zwischen Plexiglas und Kupfer zum Einsatz. Der Kupferteil besteht aus einem Kupferzylinder mit 40mm Durchmesser und 20mm Höhe. Hier sticht die Ausführung der Kühlrippen besonders ins Auge, denn der obere Teil des Kupferzylinders ist mit Schnitten so versehen, dass die Kühlrippen als Rauten zurückbleiben. Zwischen diesen Rippen fließt dann das Kühlmedium hindurch. Durch das Plexiglas kann man auch die Befestigung des Kupferzylinders in diesem sehen. Ein Feingewinde mit einem Gummiring stellt die Befestigung und gleichzeitig die Dichtung dar. Unter den Stutzeneinlässen wurde das Plexiglas noch ein wenig ausgefräst, um eine noch bessere Wasserverteilung zu erhalten. Ein Blick auf den Boden verrät wie der Zylinder eingeschraubt wird: 2 diagonal liegende 2mm Löcher mit deren Hilfe man mit einem Spezialschlüssel den Zylinder in das Plexiglas einschrauben kann. Im Betrieb fiel uns dabei ein Nachteil auf, Schwebestoffe im Kühlmedium z.B. Kalk lagern sich in den dünnen Schlitzen rasch ab und mindern so den Durchfluss. Wer dann den Kühler zerlegen will um ihn zu putzen muss sich einen eigenen „Schlüssel“ basteln, damit man den Zylinder aus dem Plexiglas schrauben kann.


Klammer:

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Recht hoch fällt die 6-Nasen Klammer für den S370 und Sockel A aus. Hier möchte man vermutlich flexibel sein, um einem eventuell verwendetem Peltierelement und doppelter Heatplate wegen dem kleinen Durchmesser des Kupferzylinders Platz zu bieten. Die Spannschraube besteht aus einer 65mm langen Messinggewindestange und einer aufgeschraubten Messingrändelschraube. Nach der zweiten Montage trat hier ein Fehler auf. Nicht die ganze Schraube löste sich, sondern nur die Messingrändelschraube von der Gewindestange. So musste die Gewindestange mittels einer Zange aufgeschraubt werden, was sich bei dem kleinen Platzangebot in einem Gehäuse als langwierige Aufgabe entpuppen kann.


Kühlerdaten:

Kupferzylinder: D40x20mm
Plexiglasblock: 50x50x30mm
Stutzenmaße: D11 x 15mm (1/4“ Gewinde)
Gesamtmaße: 50x50x32mm (50x50x52mm mit Stutzen)
Dichtungen: Gummiring mit Feingewinde (Gummiring bei Stutzen)
Reinigungsmöglichkeit der Teile: Nur die Stutzen von Haus aus, Kupferzylinder nur mit selbstgebautem „Schlüssel“


Kühlleistung: 36,2°C

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Nicht nur beim Aussehen, sondern auch bei der Kühlleistung kann der Cooling-Solutions K4.2 punkten, denn mit 36,5°C mit 50W und 40,5°C mit 100W ist seine Kühlleistung noch sehr gut. Wie erwartet, landet dieser Kühler auch bei HV@7V Betrieb an zweiter Stelle. Einen nicht verachtenswerten Bonuspunkt hat der CS-K4.2 durch seinen massiven Kupferkern, der es immerhin schafft unsere Testbox 9-10min unter der kritischen Temperatur zu halten. Auch bei Betrieb des HV-Radiators auf 7V plaziert sich der CS-K4.2 hinter den Zern NPPS.


Vor + Nachteile:

Vorteile: - mehr Kupfermasse, - sehr schönes Aussehen
Nachteile: - Klammer zu hoch für normalen Betrieb, - nicht gut zerlegbar, - Verlegung der Kühlkanäle nach langem Betrieb



Magnum 390 AMD

Name: Magnum 390 AMD
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Aussehen

Vor dem Test:

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Nach dem Test:

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Unser Testmodell ist ein umgebauter Magnum 390 Kühler, der mit einer Platte für die 4 Loch AMD Halterung umgebaut wurde. Der sehr massive Kühlkörper ist tadellos verarbeitet, hier gibt es keine scharfen Kanten. Da es sich hier um einen Prototypen handelt, ist der Deckel aus rostfreiem Stahl, was jedoch die Kühlleistung in keiner Hinsicht beeinflusst. Dieser wird mittels 6 Innensechskantschrauben mit dem Kupferblock fest verbunden. Wer jedoch glaubt, dieser ist einfach zu zerlegen wird sich wundern, dass der Deckel trotz aufgeschraubter Schrauben noch immer sehr fest sitzt. Das liegt daran, dass der Deckel auf dem Kupferblock aufgeklebt ist, um die Dichtheit zu gewährleisten. Wer ihn also zerlegt, muss sich selber um eine Sichtung umschauen. Hat man ihn aber einmal zerlegt, findet man die selbe Qualität wie aussen herrscht innen wieder. Der Kühlkanal ist spiralförmig von innen nach aussen angelegt und garantiert so, dass „kaltes“ Wasser direkt über dem Die eintritt und nicht vorher „vorgewärmt“ wird, bis es über die Stelle kommt, wo der Kühlkörper über dem Die sitzt.


Klammer:

Da bei unserem Kühler das AMD 4 Loch System zum Einsatz kommt, wird hier auf die Klammer nicht weiter eingegangen. Zu sagen ist nur, dass bei dem zu kaufenden Magnum 390 eine 6 Nasen Halterung zum Einsatz kommt.


Kühlerdaten:

Kupferblock: 63x59x15mm
Deckel: 70x63x3mm
Stutzenmaße: D10 x 16mm (1/8“ Gewinde)
Gesamtmaße: 70x63x18mm (70x63x20mm mit Stutzen)
Dichtungen: geklebt (Gummiring bei Stutzen)
Reinigungsmöglichkeit der Teile: Nach öffnen Dichtung erforderlich


Kühlleistung: 39,2°C

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Hier sieht man, dass ein Kühler des herkömmlich gefrästen Kanalprinzips den Wasserkühlern der neuen Technik unterlegen ist, obgleich dieser bei Ausfall der Pumpe sehr gute Zeiten erzielt. 10-12min sind eine lange Zeit um seine Pumpe wieder in Gang zu bringen. 39,2°C mit 50W und 43,8°C mit 100W sind im Vergleich zu anderen Wasserkühlern nicht mehr das Maß aller Dinge.


Vor + Nachteile:

Vorteile: - sehr viel Kupfermasse, - Bei Pumpenausfall lange Eigenkühlung, - gute 6 Nasen Halterung
Nachteil: - nach zerlegen neue Dichtung erforderlich






Gesamtvergleich

Name: Gesamtvergleich

Bei diesem ersten Wakü-Shootout kann sich der Zern NPPS gegen seine Kontrahenten durchsetzen. Da hier aber nicht die neuesten Kühler zum Einsatz gekommen sind, ist in Sachen Kühlleistung bei den aktuellen Produkten noch einiges zu erwarten.

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