Entlastungspaket 2022/23

dachte fernwärme gibts in wien fast überall. und luftwärmepumpe am dach hab ich auch schon öfter gehört. aber natürlich müsste das kombiniert sein mit neuen fenstern usw. wenn man von einem typischen altbau ausgeht werden die das größte problem sein. und PV am dach?

edit:

Zitat

Wenn ich als Vermieter einer Wohnung im Vollanwendungsbereich MRG jetzt nochweniger bekomme, weil eine Gas Heizung verbaut ist, kann ich mir das vermieten gleich schenken = Wohnungsleerstand. Wenn du noch weniger bekommst, kannst du die Wohnung nicht mehr erhalten. Da gibts genug Leute die die Wohnung dann lieber leer stehen lassen und auf einer Reform des Mietrechts warten.

ich schätze diesen effekt nicht so hoch ein das er relevant wäre, aber natürlich wärs ned schlecht auch was gegen leerstand zu unternehmen. keine Frage

Zitat aus einem Post von rastullah

Fernwarme in wien ist auch zu einem großen Teil aus Gas btw..

Bei einer Wärmepumpe brauchst andere Radiatoren oder besser eine fb Heizung. Fw is zum nachrüsten einfacher, weil man da die typischen Radiatoren besser nutzen kann.

Warum glaubst du kauft niemand Altbau Wohnungen zum vermieten? Genau deswegen

grundsätzlich ist im altbau etwas anderes als gas/öl/fernwärme nur sehr schwer umzusetzen. du hast einfach ganz andere rahmenbedingungen:

- teilweise noch 1-rohr heizungen
- nach heutigen standards viel zu klein diemsnionierte radiatoren = höhere VL-Temp notwendig
- undichte fenster (teilweise darf man die holzkastenfenster ja gar nicht gegen dichte fenster tauschen)
- undichte türen
- undichte anschlüsse (decke/boden)
- sehr hohe raumhöhen
- keine isolierung des gebäudes

das alles (bzw auch nur wenige dieser faktoren) machen eine hohe vorlauftemperatur notwendig. unter 60° brauchst in einem altbau daher gar nicht anfange zu dimensionieren, sehr kalte winter auch mal 75°+.

und wer mir jetzt mit einer umfassenden sanierung kommt: in einem klassischen altbau alle fenster zu tauschen, alle türen abzudichten und styropor auf die fassade zu kleben kann ungeahnte folgen haben. diese undichten häuser sind ein eigenes ökosystem; wer daran großmächtigt was ändert kann schnell mal mit anderen problemen kämpfen (stichwort: feuchtigkeit, schimmel,...). und wer sich ernsthaft mit den verwendeten materialien und der struktur eines solchen hauses ausseinandergesetzt hat (stichwort: dippelbaumdecke, alte dachstühle) wird das wohl nicht riskieren wollen. ans raumklima gar nicht zu denken. da rede ich jetzt noch nicht mal von den kosten; wobei diese schlichtweg im derzeitigen umfeld NICHT wieder zu verdienen sind. also lieber einzeln aberkaufen/leer stehen lassen/als büro vermieten.

als altbau-liebhaber in meinen augen ewig schade. diese sensationelle bausubstanz die wir in wien als gründerzeit stadt haben auf diese art und weise zu vernachlässigen ist ein hohn und eine ressourcenverschwendung oben drein. ich bin zutiefst davon überzeugt, dass ein gründerzeithaus das heute noch gut da steht die doppelte lebensdauer (von heute weggerechnet) von einem beton-neubau haben wird der heute errichtet wurde.

Zitat aus einem Post von rastullah

Das sinnvollste wäre mietpreisbremse und die ganzen Altbauten abreißen. Anders bekommst das Problem mit Sanierung / Energiewende nicht im Griff.

das sehe ich genau nicht so. neubauten sind eine extreme ressourcenverschwendung, haben ein katastrophales raumklima, sind bei weitem nicht so langlebig und obendrein auch noch kulturell und optisch generisch. mit dem abriss berauben wir uns unserer eigenen kultur, mit allem was da so dran hängt.

die lösung kann nur im bereich des öffentlich finanzierten wohnbaus liegen der preislich ein starkes gegengewicht zum privaten wohnbau ist, wobei das ganz am ende der wertschöpfungskette steht.

wichtiger wäre es (vor allem von 2015-2021) gewesen die spekulation ganz am anfang der wertschöpfungskette einzuschränken. eine leerstandsabgabe kannst auch andenken.

Optisch geschmackssache: ja.

Bei der Kultur kann es sich nicht um eine geschmackssache handeln. Diese Bauten haben unsere Kultur, das stadtbild und die Art und Weise wie wir miteinander leben nachhaltig geprägt. Das einfach wegzureißen kann nicht in unserem Sinne sein.

Eine Erneuerung müsste viel geplanter und grossflächiger sein (Stichwort Stadtteilentwicklung).

Ich hasse die Altbauwohnung, in der sich unser Büro befindet. Die alten Holztüren sind laut, undicht und sehr unsicher(nach Einbrüchen wird jetzt jeder Winkel videoüberwacht..). Alles was sich an der weit entfernten Decke befindet ist schwierig zu erreichen(Lampenwechsel, Vorhänge,..) - hauptsache dort oben ist es warm wenn wir im Winter mit Gas heizen. Die Fensterfläche ist riesig und das rächt sich im heißen Sommer. Es hallt auch, weil sich keiner drum schert diese riesigen Flächen irgendwie kreativ zu verhängen(kurze Recherche: das geht ins Geld bei mehreren Räumen). Wir hören jeden Klavierunterricht vom Vermieter über uns durch. Die Wand zur Straße wird so ca 20cm dick sein, es hat noch knappe 16 Grad wenn im Winter übers Wochenende mal wieder die Therme einen Fehler wirft(Vermieter *******t uns was.. ist auch so ein Typ der nur noch ausschließlich an Firmen vermietet).

Immerhin halten die modernen Kunststofffenster den Lärm halbwegs draußen. So kenne ich das auch von zu Hause, wo ich nichts mehr vom rasenmähenden Nachbarn höre sobald die zu sind.

Da sagt mir die billig zusammengeschusterte Wohnung der Schwägerin in der Seestadt tatsächlich mehr zu, obwohl ich bei der ersten Begehung im Altbau schon romantische Vibes verspürt hatte.

Oder Jahr 45+ Reparatur nach Bombardement... Im Altbau kannst mit allem rechnen.

Der "Gasrabatt" ist halt wieder eine Mogelpackung.
Sie haben jetzt schon eine extra Steuer auf Gas die aber behalten wird.