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Klimaerwärmung: Österreich 2100

Armax 01.12.2006 - 13:57 14552 160
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salsa

So spät wie gestern.
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Imho ist das Problem ja, dass alles vor dem 19. Jahrhundert auf viel Vermutung basiert und von uns berechnet wird/wurde. Der Wahrheitsgehalt dieser Vermutungen ist für mich nicht klar ersichtlich.

Klar ist hingegen, dass sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Durchschnittstemperatur um iirc 0,4°C erhöht hat, was doch nicht zu verharmlosen ist. Trotzdem gab es im 17. oder 18. Jahrhundert schon eine "kleine Eiszeit", wo die Temperatur im Schnitt um 0,2 - 0,3°C gesunken ist.

Der eine betrachtet die heutige Situation nun als Ausreißer, die anderen sehen den Weltuntergang auf uns zukommen.

MajorTom

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wir verstehen aber das Klima nicht (wie so vieles) - wir können herummessen, aber bereits der Einfluß der Veränderung eines einzelnen Parameters ist manchmal nicht so einfach zu isolieren.
Das Zusammenspiel aller Faktoren ist dann so komplex. dass die Behauptung das zu verstehen ziemlich merkwürdig klingt.

als Analogie:

wir sind ziemlich klein, und sitzen in einem Pool in dem die Wellen wie verrückt schwappen (und zwar Wellen mit verschiedener Amplitude, die einander überlagern, aufheben und z.T. verstärken........) - sieht ziemlich chaotisch aus, und trotz eines Haufens an Daten die man sammeln kann, ist es schwer einen mittleren Wasserstand zu bestimmen (wenn man nicht gleichzeitig sehr viele Daten ermittelt) geschweige denn eine Wasserstandstendenz über 100 Jahre zu erkennen....

************

nach dem Motto:

- wir wissen zu 90% das Wetter in 3-5 Tagen.........
- wir wissen zu 60-75% das Wetter in 5-12 Tagen.......
- niemand versucht ernsthafte Aussagen über das Wetter in 3 Monaten zu treffen.......

- aber über das Klima trauen wir uns Aussagen über so lange Zeiträume zu?



das isolieren einzelner Faktoren ist zwar intelektuell reizvoll, aber ohne ein Verständnis über ihr Zusammenspiel hoffnungslos.

ein einziger Vulkanausbruch führt durch die Schwebeteilchen in oberen Atmosphärenschichten und die damit einhergehende Verdunkelung zu Abkühlung, Mißernten, einer kurzen Eiszeit.
Gleichzeitig emittiert so ein Ausbruch die scheußlichsten Gase mit Treibhauseffekt.

Der wirkliche Einfluß ist unklar, es ist 10.000de Male passiert - die Emissionsmengen sind ungeheuerlich...... und das Gleichgewicht auf unserem Planeten viel stabiler, als es aussieht.....

******************+

zur Diskussion freigegeben.....

keine faulen Eier, bitte! - Schwefelwasserstoff ist schlecht für die Umwelt! ;)

prayerslayer

Oar. Mh.
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don't mix up "klima" and "wetter" ;) und dass das klima langsam anders wird als sonst ("früher wars im winter net so warm", "so viel/lang geregnet hats schon lang nimma"), ist dir ja auch schon aufgefallen.

imho braucht man keine fakten, beweise, studien etc. mehr, weil mans eh selber merkt!
Bearbeitet von prayerslayer am 04.12.2006, 12:10

salsa

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Puh, letzter Winter war bei uns ganz und gar nicht warm, und derb viel Nierschlag hat's gegeben. Imho könnt sowas noch als Laune durchgehen.

Und was wollen wir (du und ich) mit unseren 18 oder 19 Jahren schongroß über das Wetter der vergangenen Jahrzente berichten? ;)

prayerslayer

Oar. Mh.
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Zitat von salsa
Und was wollen wir (du und ich) mit unseren 18 oder 19 Jahren schongroß über das Wetter der vergangenen Jahrzente berichten? ;)

mir ist im kindesalter vermittelt worden, dass es _nicht_ normal ist, wenns ende november noch 18 °C hat :)

btw ist die gemäßigte zone (noch!) nicht so betroffen vom klimawandel. in den suptropen und tropen gehts ganz anders zu ;)

MajorTom

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Zitat von prayerslayer
mir ist im kindesalter vermittelt worden, dass es _nicht_ normal ist, wenns ende november noch 18 °C hat :)

btw ist die gemäßigte zone (noch!) nicht so betroffen vom klimawandel. in den suptropen und tropen gehts ganz anders zu ;)

jaja, schon - aber, wenns bei uns 18° - und in Nordamerika -30°C hat, dann ist daseinfach nur Wetter, nicht Klima - und die Schnitttemps sind ganz o.k.

Armax

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Zitat von salsa
Imho ist das Problem ja, dass alles vor dem 19. Jahrhundert auf viel Vermutung basiert und von uns berechnet wird/wurde. Der Wahrheitsgehalt dieser Vermutungen ist für mich nicht klar ersichtlich.

Klar ist hingegen, dass sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Durchschnittstemperatur um iirc 0,4°C erhöht hat, was doch nicht zu verharmlosen ist. Trotzdem gab es im 17. oder 18. Jahrhundert schon eine "kleine Eiszeit", wo die Temperatur im Schnitt um 0,2 - 0,3°C gesunken ist.

Der eine betrachtet die heutige Situation nun als Ausreißer, die anderen sehen den Weltuntergang auf uns zukommen.

Naaaja... die Wetterdaten vor dem 19.Jahrhundert beruhen halt auf die Auswertung von Boden/Eis/Baumschichten. Da die nit durch subjektive Einflüsse von Personen beeinflußt werden können, würd ich denen sogar mehr trauen, als gewissen Aufzeichnungen ;)

Zitat von MajorTom
wir verstehen aber das Klima nicht (wie so vieles) - wir können herummessen, aber bereits der Einfluß der Veränderung eines einzelnen Parameters ist manchmal nicht so einfach zu isolieren.
Das Zusammenspiel aller Faktoren ist dann so komplex. dass die Behauptung das zu verstehen ziemlich merkwürdig klingt.

als Analogie:

wir sind ziemlich klein, und sitzen in einem Pool in dem die Wellen wie verrückt schwappen (und zwar Wellen mit verschiedener Amplitude, die einander überlagern, aufheben und z.T. verstärken........) - sieht ziemlich chaotisch aus, und trotz eines Haufens an Daten die man sammeln kann, ist es schwer einen mittleren Wasserstand zu bestimmen (wenn man nicht gleichzeitig sehr viele Daten ermittelt) geschweige denn eine Wasserstandstendenz über 100 Jahre zu erkennen....

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nach dem Motto:

- wir wissen zu 90% das Wetter in 3-5 Tagen.........
- wir wissen zu 60-75% das Wetter in 5-12 Tagen.......
- niemand versucht ernsthafte Aussagen über das Wetter in 3 Monaten zu treffen.......

- aber über das Klima trauen wir uns Aussagen über so lange Zeiträume zu?



das isolieren einzelner Faktoren ist zwar intelektuell reizvoll, aber ohne ein Verständnis über ihr Zusammenspiel hoffnungslos.

ein einziger Vulkanausbruch führt durch die Schwebeteilchen in oberen Atmosphärenschichten und die damit einhergehende Verdunkelung zu Abkühlung, Mißernten, einer kurzen Eiszeit.
Gleichzeitig emittiert so ein Ausbruch die scheußlichsten Gase mit Treibhauseffekt.

Der wirkliche Einfluß ist unklar, es ist 10.000de Male passiert - die Emissionsmengen sind ungeheuerlich...... und das Gleichgewicht auf unserem Planeten viel stabiler, als es aussieht.....

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Meine 'Analogie': Das Lemming-Dilema
Wer ist schuld dass sich die Lemminge über die Klippe stürzen?
[ ] Die Lemmlinge selbst, weil sie zu dumm bzw. ignorant sind zu verstehen, dass sie draufgehen, wenn sie über die Klippe stürzen
[ ] Die Natur, weil sie den Lemmlingen den Instinkt gegeben hat sich über die Klippe zu stürzen, obwohl sie draufgehen.

Je nachdem wie'st die Frage beantwortest, hast auch imo die Antwort auf die Klimakontroverse:
Wenn'st mit a.) antwortest, zählst zu den Menschen, die an einen übernatürlichen Verstand der Menschheit glauben, der sie aber anscheinend nicht davon bewahrt sich ins Kollektive Unheil zu stürzen.

Wennst b.) antwortest (und das stößt eher in das Eck mit der Vulkan-Aussage), dann wirst wohl meinen, dass wir einfach verdammt sind der Natur zu Folgen. Und ob uns jetzt ein Vulkan-,Meteorit-, oder die ewige Versengnis vernichten, is da wohl wurscht.

Ich bin halt anhänger der 1.Antwort: Ich glaube, dass wir wissentlich ins Unheil stürzen und die zukünftige Menschheit (falls es sie noch geben wird) wegen uns genauso den Kopf schütteln wird, wie wir es gerade über das Mittelalter und die flache-Erde-Theorie tun.
Bearbeitet von Armax am 05.12.2006, 14:33

sk/\r

i never asked for this
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Zitat von Armax
Naaaja... die Wetterdaten vor dem 19.Jahrhundert beruhen halt auf die Auswertung von Boden/Eis/Baumschichten. Da die nit durch subjektive Einflüsse von Personen beeinflußt werden können, würd ich denen sogar mehr trauen, als gewissen Aufzeichnungen ;)



Meine 'Analogie': Das Lemmling-Dilema
Wer ist schuld dass sich die Lemmlinge über die Klippe stürzen?
[ ] Die Lemmlinge selbst, weil sie zu dumm bzw. ignorant sind zu verstehen, dass sie draufgehen, wenn sie über die Klippe stürzen
[ ] Die Natur, weil sie den Lemmlingen den Instinkt gegeben hat sich über die Klippe zu stürzen, obwohl sie draufgehen.

Je nachdem wie'st die Frage beantwortest, hast auch imo die Antwort auf die Klimakontroverse:
Wenn'st mit a.) antwortest, zählst zu den Menschen, die an einen übernatürlichen Verstand der Menschheit glauben, der sie aber anscheinend nicht davon bewahrt sich ins Kollektive Unheil zu stürzen.

Wennst b.) antwortest (und das stößt eher in das Eck mit der Vulkan-Aussage), dann wirst wohl meinen, dass wir einfach verdammt sind der Natur zu Folgen. Und ob uns jetzt ein Vulkan-,Meteorit-, oder die ewige Versengnis vernichten, is da wohl wurscht.

Ich bin halt anhänger der 1.Antwort: Ich glaube, dass wir wissentlich ins Unheil stürzen und die zukünftige Menschheit (falls es sie noch geben wird) wegen uns genauso den Kopf schütteln wird, wie wir es gerade über das Mittelalter und die flache-Erde-Theorie tun.

najo grundsätzlich ack, kann aber auch major tom zustimmen. es ist prinzipiell nicht möglich aufgrund von wissentschaftlichen zahlen auf klimakatastrophen zu schließen da die zeiträume ganz einfach zu groß sind.

erderwärmung um ca. 0,4°C sollte uns trotz allem zu denken geben. ;)

und btw es heißt lemminge. lemmlinge sind mir gänzlich unbekannt. :p

Armax

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Zitat von sk/\r
und btw es heißt lemminge. lemmlinge sind mir gänzlich unbekannt. :p

curse u! jetzt kann ichs nit mal wegediten... ;) :D

Weil's grad wieder aktuelle Klimastudie gibt: http://www.zamg.ac.at/ALP-IMP/

Leider is der Bericht äußerst trocken, weshalb ich mich auf die Zitate der Pressekonferenz beschränke:
[QUOTE]Fazit des Klimatologen: "Wir erleben gerade die wärmste Periode in den vergangenen 1.300 Jahren." Böhm, der konstruierte Horrorszenarien strikt ablehnt, zog dabei relativ trocken Bilanz: Bis 1890 regierte die Kleine Eiszeit, also kaltes, natürliches Klima.
So erreichten etwa um 1850 die Gletscher der Alpen ihre größte Ausdehnung in 8.200 Jahren. Danach setzte eine nicht vom Menschen herbeigeführte Erwärmung ein, die bis etwa 1950 andauerte.
Mitte des 20. Jahrhunderts begann dann sprichwörtlich eine "dunkle Periode". Böhm: "Der menschliche Einfluss auf das Klima war stark, es wurden enorme Mengen Dreck in die Atmosphäre gejagt."
Das führte dazu, dass nicht mehr so viel Sonnenstrahlen auf die Erde gelangen konnten und somit die Temperaturen fielen.
Bis Anfang der achtziger Jahre wurden Heizöl und Kohle ungeniert verbrannt, dann setzte sich allmählich der Umweltgedanke durch. So absurd es klingen mag, aber erst dieser Prozess hat die Klimaerwärmung angekurbelt, denn der Himmel wurde rein, klar - und ließ die Sonne ungehindert passieren.
Böhm wagt sogar eine Prognose: "Die Modelle deuten darauf hin, dass es noch wärmer wird."
Allerdings hält der Klimatologe wenig von medial aufbereiteten Märchen, wonach in den kommenden 100 Jahren der Meeresspiegel um vier oder noch mehr Meter steigen werde: "Absoluter Blödsinn. Steigen wird er aber auf jeden Fall - so um 40 bis 60 Zentimeter. Das ist mehr als genug."
Ganz klar äußert sich Böhm auch zu den Entwicklungen in den heimischen Alpen: Der Wintertourismus werde Probleme bekommen - dennoch werde es aber auch weiterhin Schnee wie auch Gletscher in den Bergen geben.
Die Voraussage von extremen Wetterereignissen sei zudem aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich unmöglich, meint Böhm: "Dass es eine Zunahme gibt, ist Unsinn."
"Man muss die Ergebnisse sehr ernst nehmen. Sie liefern eine konkrete Aussage über die Situation im Alpenraum. Da ist etwas im Laufen, das es erst seit drei Jahrzehnten gibt", äußerte sich Herbert Formayer, Klimaforscher an der Universität für Bodenkultur in Wien, dennoch besorgt.
"Die Resultate sind sehr gut. Die, die bis jetzt nicht wahr haben wollten, dass es Klimaveränderung gibt, haben es nun schwarz auf weiß." Die Studie sei mit den "besten Methoden, die derzeit zur Verfügung stehen", durchgeführt worden, so Formayer.
"Für mich kommt das alles nicht überraschend. Die Belege für Klimaerwärmung sind mittlerweile dermaßen erdrückend, dass es immer unverständlicher wird, wie zögerlich die Politik auf die Veränderungen reagiert", sagte Klimatologe Markus Niedermair vom Worldwide Fund for Nature (WWF).
"Der Klimawandel wartet nicht - es ist höchste Eisenbahn, um da gegenzusteuern", so Niedermair.[/QUOTE]

MajorTom

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wie funktioniert die Idee - "Klimaerwärmung" eigentlich? Ich hab' mich (berufsbedingt) ein wenig mit dem Thema beschäftigt, aber ganz schlau werd' ich daraus nicht........

wir leben auf einem annähernd kugelförmigen, 12.700 km durchmessenden, zu 2/3 mit ein paar Kilometer Wasser bedeckten, und von einer Atmosphäre von ein paar km Dicke (als Wärmespeicher wohl eher vernachlässigbaren) überzogenen Planeten.

Die "Außentemperaturen" betragen (auf der Nachtseite zumindest) ein paar Kelvin - also rund 300°C unter der mittleren Oberflächentemperatur. Die helle Seite ist viel wärmer (keine Ahnung wieviel, aber logisch klänge etwa um dasselbe Delta), und das viele Wasser "mittelt" die Temperaturschwankungen zw. Tag und Nacht auf der Oberfläche.

Dazu kommt, dass unsere Kugel innen ( aus nicht restlos geklärten Gründen ) ein paar 1000° heiß ist (also bereits in tiefen Stollen wirds unangenehm warm).

Das Problem besteht jetzt scheinbar in CO² emissionen (und anderen Verbindungen die für z.B. Kyoto-zwecke in CO²-äquivalente, offensichtlich in Anlehnung an ihr höheres Potential; umgerechnet werden).

Offenbar "vergiften" wir uns mit dem erhöhten CO²-ausstoß aber nicht unmittelbar (im Sinne, dass der Stand immer höher und höher würde, weil die Pflanzen ihn nicht mehr zerlegen können) - sondern es gibt ein etwas "erhöhtes" Gleichgewicht........

Das führt zu einem etwas höheren Level an Wärmespeicherfähigkeit in der Atmosphäre, und damit im langen Mittel zu einer höheren mittleren Oberflächentemperatur, genannt Klima.

Wenn ich an einem Tag X jetzt die CO² emissionen einschränke, pendelt sich die Geschichte ja ganz schnell wieder auf dem alten, tieferen Level ein - oder? (und mit schnell meine ich eher Tage, als Monate......)

wie kann so ein Effekt einen stetigen Temperaturanstieg verursachen?

Was passiert, wenn man für jedes fahrende Auto (und andere Dreckschleudern - Kraftwerke, Heizungen usw......) die entsprechende Menge an Vegetation aufforstet?

- oder im Umkehrschluß - ist nicht das großflächige Abholzen der letzten Jahrhunderte viel übler als der Ausstoß von CO² ?

- ist hier wer vom Fach?

t3mp

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prayerslayer

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Zitat von MajorTom
Wenn ich an einem Tag X jetzt die CO² emissionen einschränke, pendelt sich die Geschichte ja ganz schnell wieder auf dem alten, tieferen Level ein - oder? (und mit schnell meine ich eher Tage, als Monate......)

leider nicht.

Zitat von MajorTom
wie kann so ein Effekt einen stetigen Temperaturanstieg verursachen?

weil damit ein teufelskreis in gang gesetzt wurde.

es gibt so komische sachen im meer, die CO² gespeichert haben (weiß net mehr, wie die heißen :(). wenns jetzt wärmer wird, erwärmt sich auch das meer, die "hülle" der dinger löst sich auf, CO² steigt auf und gelangt wieder in die atmosphäre was zur folge hat, dass noch mehr CO² ausgestoßen wurde. das wiederum führt dazu, dass es noch wärmer wird usw.

und das ist nur ein szenario. so ähnlich ist es auch mit dem amazonas-regenwald (wenn der einmal anfängt, sich aufzulösen, sind wir alle am a****) und dem golf-strom.

kann mich leider nicht an alle einzelheiten erinnern, schon ein paar monate her, dass ich das buch gelesen hab :)

t3mp

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Zitat von prayerslayer
es gibt so komische sachen im meer, die CO² gespeichert haben (weiß net mehr, wie die heißen :(). wenns jetzt wärmer wird, erwärmt sich auch das meer, die "hülle" der dinger löst sich auf, CO² steigt auf und gelangt wieder in die atmosphäre was zur folge hat, dass noch mehr CO² ausgestoßen wurde. das wiederum führt dazu, dass es noch wärmer wird usw.
...womit die Arktis ins Spiel kommt. Je kleiner deren Eisfläche wird, desto mehr strahlt die Sonne direkt auf das Meer ein - und erwärmt es, anstatt vom Eis zu 90% zurückreflektiert zu werden. Was das für die Meeresströmungen, und gerade auch für unseren Golfstrom bedeutet kann man sich denken.

prayerslayer

Oar. Mh.
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bah, gestern beim zib-schauen hats mich ausgehängt: weil der stromverbrauch pro jahr um 2 % steigt, will EVN zwentendorf als _kohle_kraftwerk wiederbeleben :bash:

an 70 % unserer CO² emissionen sind kohlekraftwerke zur stromerzeugung schuld. außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass so eine methode wahnsinnig effizient ist...

mr.nice.

endlich fertig
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Ich bin zwar auch kein großer Kohle-Fan,

aber Kohle feiert in Deutschland gerade ein recht großes Revival. Die Steinkohle-Kraftwerke haben mittlerweile einen Wirkungsgrad von 46-48% und Braunkohle hat auch 43-45%, was eine enorme Steigerung im Vergleich zu den 70iger und 80iger Jahren darstellt.
Außerdem werden Kohlepreise relativ Konstant bleiben, wenn man den Analysten glauben schenken darf.
Das einzige große Problem ist zur Zeit der Kohlendioxidausstoß, aber auch an dem wird gearbeitet. Vattenfall Europe beispielsweise baut um 40 Mio. Euro in Brandenburg ein mit CCS-Technik (Carbon Capture and Storage, CCS) ausgestattetes Versuchskraftwerk, das 30 Megawatt leisten und bis 2008 in Betrieb gehen soll.

Erst gestern habe ich mit einer Expertin diesbezüglich über die "Energie-Klima-Misere" gesprochen. Zusammengefasst:

Der einzige Weg der uns da herausführen kann, führt NUR über eine nachhaltige Reduktion der Nachfrage und eine stätige Effizienzsteigerung der Verbraucherprodukte.
An der Strom-Produktion selbst kann auf kurze Sicht nicht mehr viel getuned werden, die Supertechnologie wird es in absehbarer Zeit nicht geben, vielleicht auch nie, aber Menschen brauchen einen Strohhalm an den sie sich klammern können (z.B. Fusion). Die Kombination aus weitreichendem Einsatz von alternativen Energieformen und weiterer Effizienzsteigerung der "Klassiker" (Kohle,Gas,Atom) wird uns, wenn alles gut geht, noch so weit über die Runden bringen, bis die Menschen bereit sind tiefgreifende persönliche Einschnitte zu machen, was die Energie die Ihnen zur Verfügung steht, betrifft.

Weltweite unterirdische Kohlebrände, die sich nur sehr schwer unter Kontrolle bringen lassen, das Auftauen der Permafrostböden, die als Methanspeicher mit unbekanntem Ausmaß fungieren, die Freisetzung von CO2, durch das Absterben von CO2-speichernden Kleinst-Lebewesen in den Ozeanen, die Tatsache, dass in absehbarer Zeit jeder zehnte Inder und Chinese vielleicht ein Auto besitzen könnte (~180 Millionen Autos!), lassen uns aber nicht mehr viel Spielraum.
Bearbeitet von mr.nice. am 13.12.2006, 10:55 (additional content)
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