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Lobautunnel

Dune 22.02.2007 - 17:42 97356 672
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charmin

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Zitat aus einem Post von XXL

Alternativen wie eine bessere Fahrzeit nach Graz?

Die Frage ist halt ob du jetzt vom worst case ausgehen solltest oder vom best case? Ich mein die UVPs haben ja nicht umsonst so lange gedauert und das wurde sicher berücksichtigt ..

Kann dir mit gutem Gewissen sagen: bei UVPs wird nicht alles berücksichtigt. Am eigenen Leib erlebt, was getrickst und "übersehen" wird.

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von Rōshi
Doch, weil irgendwer muss anfangen. Wenn wir in Österreich eine CO2 Steuer einführen, wird das auch nicht "die Welt" retten. Aber wann dann Anfangen, wenn nicht heute? Als 20tes Land Weltweit, als 100tes, nach China? Gar nie, weil wir eh zu klein sind?

Umweltschutz beginnt im Kleinen.

Ja, es ist nur ein Tunnel. Morgen kommt dann der nächste, übermorgen der übernächste. Irgendwann ist STOP angesagt.

Ja, aber darum gehts ja bei dem Baustop nicht, da passiert nichts weiter ...

Wir stoppen den Lobautunnel, währenddessen wird der Rest von Wien zubetoniert mit Wohnbauten und dort ziehen Leute ein die mit dem Auto fahren, egal ob Lobautunnel oder nicht ...

Und die stehen dann angefressen auf der Tangente im Stau weil wir Symbolpolitik betreiben ...

Aber wenns nach dir geht sollten wir wahrscheinlich auch noch Spuren am Gürtel und Parkplätze in Wien streichen, weil irgendwann müssen ja die Leute mit Auto verstehen das sie das nicht weiter nutzen sollen, aber das einzige was das bringt sind mehr Stimmen für konservative Parteien die dann erst recht wieder konservative Politik betreiben :D

Es ist halt einfach ein "Schlacht gewonnen, Krieg verloren" Protest, weil wenn sich sonst nicht ändert (und nein es wird nicht über Nacht alles auf Lastenräder umgestellt und die Öffis viel besser ) auch komplett sinnlos wenn der Tunnel nicht gebaut wird ...

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von Dune
Ich finde dieses "mach ma halt weiter" argumentativ auch ganz wild. Grad von Leuten wo ich sonst das Gefühl hab, dass sie ein Gespür für aktuelle Probleme haben.

Wie lang können wir noch "weiter machen" bevor uns alles um die Ohren fliegt?

Du bist ja ein Verfechter davon, dass die Menschen in der Stadt wohnen sollen. Also in Konsequenz pro Wachstum in der Stadt, pro Zuzug, pro Ausdünnung des ländlichen Raums bis er nur noch die Funktion als Agrarressource erfüllen kann(?). Sogar der 22. Bezirk gilt für dich als entlegener und günstiger Wohnraum.

Die Realität ist aber, dass sich die Menschen dort ansiedeln wo sie es auch noch finanzieren können. Eben zB in den markierten Bereichen von daisho. Oder einer Satellitenstadt oder einer Schlafsilokolonie am Stadtrand.

Wie soll das denn gehen ohne Baumaßnahmen(generell) und ohne Versiegelung des Bodens?

Ich sehe da halt einfach nur viele Widersprüche. Alle sollen in die Stadt, aber gleichzeitig soll das Wohnen nicht noch teurer werden und Umfahrungen die das Stadtleben dann schlussendlich auch lebenswert machen und den Verkehr draußen halten werden grundsätzlich bekämpft. Ja grundsätzlich, weil man sich ideologisch geprägt strikt gegen jede bauliche Maßnahme stemmt, auch wenn sie bestehende Probleme abschwächt oder verlagern könnte. Klar ist Verlagern nicht die beste Lösung, aber es ist nunmal eine Lösung. Du sorgst dich wegen CO2 Ausstoß in der Lobau, wo rundherum Bäume stehen, und ignorierst wie die Blechlawine ohne diesem Tunnel weiterhin links und rechts von der A23 den Menschen mehrere Lebensjahre raubt. Das find ich halt argumentativ ganz wild. Und wie hier bereits mehrfach erwähnt hilft dir die S-Bahn die nächsten paar Jahrzehnte leider garnicht dabei die LKW-Emissionen entlang der A23 zu reduzieren. Wie die Realität bezüglich Transit ausschaut erfahren die Tiroler eh gerade anhand der Eurovignette. Die PKW-Emissionen nehmen zwischenzeitlich aber zunehmend ab weil es dort eine große Bewegung zur Elektromobilität hin geben wird imo. Also wäre es doch großartig für die Stadt wenn der Verkehr dort a) elektrisch fährt b) ziemlich frei von LKWs ist und c) insgesamt reduziert wird durch begleitende Maßnahmen(radikales Parkpickerl, endlich gscheite Park&Ride Hubs entlang der Schnellstraßen, Öffiausbau über die Stadtgrenze hinweg, Home Office zur Normalität werden lassen,..)

Nicht an dich gerichtet, aber ich würds gern loswerden:
Und ich erkenne da bei den ganz harten Gegnern des Lobautunnels schon ein reflexartiges Zubeißen mit Schaum vorm Mund. Wenn ich die medialen Auftritte dieser Leute verfolge, dann entsteht der Eindruck einer religiösen Überzeugung. Und böse gesagt von Menschen, die es garnicht erwarten können sich den ganzen Tag dort an einen Baum zu ketten. Eben auch wie die Dame, die dafür in den Hungerstreik getreten ist und schon viele Kilos abgenommen hat - oder andere Leute die offenbar 10mal so viel Tagesfreizeit haben wie ich. Da wird der Umweltschutz schon zur spannenden Freizeitbeschäftigung, zur Möglichkeit sich zu inszenieren, den Umweltmärtyrertod zu sterben oder schlichtweg zum Fanatismus.

whitegrey

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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Wie soll das denn gehen ohne Baumaßnahmen(generell) und ohne Versiegelung des Bodens?
Hat schon nen Grund warum in Teilen Asiens in den Großstädten so gebaut wird wie gebaut wird. Ob das optimal ist ist eine andere Frage. Aber wie sich die Demografie entwickelt wären mehr kleinere (und leistbare) Wohnungen bzw. Wohneinheiten sowieso keine schlechte Idee. Ich sehe oft genug das Gegenteil davon.

Bender

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@Wondermike - stimmt und unterstütze ich alles, speziell den Park&Ride Teil, nur wäre es mit deutlich weniger Autos, egal ob Elektrisch oder nicht, nochmals viel, viel angenehmer in der Stadt.

Für viel scheint es aber schlicht und einfach unvorstellbar zu sein, auf ihre (Stelzen)Karren im täglichen Betrieb zu verzichten, weil es ja ohne die angeblich gar nicht geht. Als gelernter Helikopter-Parent muss man das Kind ja im Hochsitz in die Schule fahren usw.
Essentiell wäre ein rascher, konsequenter Ausbau und die Verdichtung des öffentlichen Verkehrs. Dann wäre auch der Lobautunnel in 8 Jahren obsolet.

Da das aber nicht schnell genug passieren wird, "müssen" wir den Tunnel bauen.

XXL

insomnia
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Ich weiss ja nicht wie sehr du das verfolgst, aber der öffentliche Verkehr in Wien wird schon ausgebaut und verdichtet, vor allem in den neuen Gebieten ...

Das aber ein Bus nie deinen SUV der dein Kind direkt vor die Schule führt und dein Kinderwagen der riesig ist komfortabel herumführt, muss aber auch klar sein ...

Du müsstest halt Autofahren empfindlich teurer machen, nur fangt dann da die Diskussion erst richtig an, CO2 Bepreisung usw.

Ohne Drang wirst da nichts erreichen ...

prronto

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Zitat aus einem Post von charmin
najo so a windradl wär mir auch herzlich wurscht muss ich sagen. ich schau die Dinger eigentlich sogar ganz gern an.

Zitat aus einem Post von Bender
@charmin
Detto, ich sehe von einem Fenster aus auf eines am Berg und das hat was beruhigendes. Steht für mich auch für intelligenten Fortschritt
Das führt aber schon wieder zu weit off Topic.

Insgesamt bin ich der Idee der Windparks absolut positiv gegenüber eingestellt. Aber wenn ihr mal in der Gegend der Parndorfer Platte / Bruck/L. / Seewinkel unterwegs seid, seht ihr das mit dem „gern ansehen“ vielleicht anders.

Probleme mit dem Rückbau von Windkraftanlagen (u. A. Fundament)

https://www.agrarheute.com/energie/...probleme-563197

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Zitat aus einem Post von whitegrey
Hat schon nen Grund warum in Teilen Asiens in den Großstädten so gebaut wird wie gebaut wird. Ob das optimal ist ist eine andere Frage. Aber wie sich die Demografie entwickelt wären mehr kleinere (und leistbare) Wohnungen bzw. Wohneinheiten sowieso keine schlechte Idee. Ich sehe oft genug das Gegenteil davon.
Jup, sehe ich genau so. Bei uns im Ort wohnen schon jetzt genug alte Leute alleine im 110qm Haus. Heutige Speckgürtelhäuser sind ja noch viel größer: Heißt im Jahr 2060 wohnt dann die Oma allein auf 180qm in der Pampa.
Was wir wirklich bräuchten wären mehr kleine Wohnungen, nicht mehr Bodenversiegelung durch Wachstum in die Breite. Wenn wir alle mehr zusammenrücken brauchts auch nicht 15km um per PKW und Bus vom Häusl im Stadtrand zum Arbeitsplatz zu kommen. Dann gehts vielleicht auch zu Fuß oder per Rad.

charmin

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Zitat aus einem Post von prronto
Insgesamt bin ich der Idee der Windparks absolut positiv gegenüber eingestellt. Aber wenn ihr mal in der Gegend der Parndorfer Platte / Bruck/L. / Seewinkel unterwegs seid, seht ihr das mit dem „gern ansehen“ vielleicht anders.

Probleme mit dem Rückbau von Windkraftanlagen (u. A. Fundament)

https://www.agrarheute.com/energie/...probleme-563197

Danke, schau ich mir an!

Bender

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@targa

Dass das Recyling von Windanlagen nicht trivial ist, stimmt natürlich. Speziell bei den Rotoren wird man sich noch was einfallen lassen müssen.
Aber man soll die Anlagen ja nicht Rückbauen, sonder im Gegenteil höher konstruieren, was auch die Effizienz erhöhen würde.

Die Seite selbst mit ihrer Werbung für riesige Rinderfarmen in Südafrika zur effizienten Milchgewinnung - ich weiß nicht so recht.

Dune

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Zitat aus einem Post von Bender
Essentiell wäre ein rascher, konsequenter Ausbau und die Verdichtung des öffentlichen Verkehrs. Dann wäre auch der Lobautunnel in 8 Jahren obsolet

Und da sehe ich das große Problem. Wenn du den ÖVPN nicht ausbaust und trotzdem den Tunnel baust, machst du dadurch ja die Straße indirekt noch attraktiver.

Wie soll man Leute mit so einer Verkehrsplanung jemals motivieren vom Auto wegzukommen? Das wird's nicht spielen.

Man kann es nur mit Anreizen attraktiver machen. Und dazu muss man eben Alternativen bieten. Macht man das nicht und baut bestehende Strukturen weiter aus, verschärft man die Problematik.

Mir geht's nicht nur um die Lobau, sondern um ein allgemeines Problem. Und die Einstellung von wegen "eh schon hin" oder "na den mach ma noch fertig und dann aber" - diese Argumente kann man bis zu unserem Untergang bringen. Es gibt wird immer einen Grund geben dabei zu bleiben.

Aber wie lange können wir noch solche Diskussionen führen? Ne halbe Generation? Ne ganze? Vielleicht zwei? Das ist einfach nicht nach vorne gedacht.
Bearbeitet von Dune am 14.07.2021, 15:25

Bender

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In dem Fall würde ich den Tunnel auch nicht bauen.
Das müsste aber weit über das hinausgehen, was jetzt gerade geplant und durchgeführt wird. Stichwort Schnellbahn Ring und andere Querverbindungen zwischen den Außenbezirken.
Das ist aber leider nicht in Sicht.

Dune

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Zitat aus einem Post von Bender
Das ist aber leider nicht in Sicht.

Eh, und das ist ein riesen großes politisches Problem. Abgesehen von Ergebnis frisieren und Systemerhalten gibt es kaum Ansätze.

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von Dune
Man kann es nur mit Anreizen attraktiver machen. Und dazu muss man eben Alternativen bieten. Macht man das nicht und baut bestehende Strukturen weiter aus, verschärft man die Problematik.

Genau da ist der Punkt:

Was meinst du damit? Wir wohnen direkt an einer Strassenbahn, haben 2 Häuserblocks weiter die nächsten Bushaltestellen die überall hinführen, 6 Häuserblocks weiter die U-Bahn, einen Billa direkt im Haus und einen Hofer 1 Straße weiter

Trotzdem hast Nachbarn die jeden Tag ins Auto steigen und ich weiss nicht wo hinfahren, wenn du mich ehrlich fragst was die noch für Anreize brauchen um auf den ÖPNV umzusteigen würde ich sagen einen Führerscheinentzug, mehr Alternativen gehen halt nicht ...

Der Punkt ist halt wenn das selbst in Bezirken mit echt gut ausgebauten Öffis nicht funktioniert dann liegt der Grund nicht in der Infrastruktur, sondern in der Gesellschaft ...

Bender

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Wir lieben unsere Autos einfach zu sehr. Ich war ja früher auch ned anders..
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