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Asus Arctic Square und V60

Starsky 14.05.2007 26324 5
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Asus schickt designmässig überaus interessante und sich von der Konkurrenz abhebende Kühler ins Gefecht - "Rock Solid - Heart Touching" - das "Heart Touching" mag auf das Design zutreffen, ob das "Rock Solid" auch für die Kühlleistung steht, wird sich zeigen.

Arctic Square: Geizhals Asus
V60: Geizhals Asus

Arctic Square



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Der Arctic Square hat ein protziges Chromfinish abbekommen
Der Arctic Square folgt dem aktuellen Heatpipe- und Aluminiumlamellentrend, basierend auf einem Kupferkern mit vier Doppelheatpipes und 36 Alulamellen. Das besondere dabei: Im Gegensatz zu Produkten anderer Hersteller sitzt der Lüfter mit der Dimension 92x92x25 zentral zwischen den Lamellen, was sich natürlich von anderen Kühlern designmässig abhebt. Aber dieser Tribut ans Design reduziert die Anzahl der Lüfter nur auf einen, die Montage eines zweiten Lüfters ist vom Hersteller nicht vorgesehen und wäre, wenn, nur mit Bastelei möglich.

Der Arctic Square ist sowohl für Intel LGA775 als auch AMD S939, 940 und AM2 geeignet.

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Lieferumfang
Die Details:
  • Abmasse: 106x108x135 [mm].
  • Gewicht: 666 g
  • Lüftergeschwindigkeit & Lautstärke: 2300 rpm / 25 dBA
  • Kompatibiltät zu aktuellen AMD & Intelprozessoren
  • LED-Lüfter mit blauer Illumination
  • Eyecatcher mit Chromfinish

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Die Auflagefläche des Arctic Square
Der Arctic Square wird komplett mit Montagematerial für Intel und AMD, Wärmeleitpaste und einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung geliefert.

Was bei unserem Testmuster seltsam auffällt, ist, dass die Auflagefläche des Kühlers leicht zerkratzt ist. Andere Hersteller schützen zumeist die polierte Fläche mit einer Abziehfolie. Der Grund hierfür konnte mit Asus leider nicht abgeklärt werden. Ansonsten ist der Kühler aber hochwertig verarbeitet.


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Kühlerhalterung, Backplate, Montageclip
Die Montage ist an sich unkompliziert gehalten; die Kühlerhalterung wird auf der Rückseite des Mainboards mit einer versteifenden, kreuzförmigen Backplate verschraubt. Dazu wird lediglich ein Kreuzschraubenzieher benötigt. Danach wird die zähe, graue Wärmeleitpaste auf die CPU aufgetragen und der Kühler aufgesetzt.
Abschliessend wird der Montageclip "eingefädelt" und verrastet sowie der Lüfter am 4 Pin-Anschluss des Boards angesteckt. Gigabyte hat es beim GA-965P DQ6 mit der Kühlung sehr gut gemeint und dem Board rückseitig eine passive Kühlung verpasst; dadurch ist die Montage der Backplate nicht möglich, ich habe aber mit Spacern und Kontermuttern Abhilfe geschaffen.


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Bereits verschraubt
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Rückseite DQ6

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Montageclip wird "eingefädelt" und verrastet.


V60



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Der eloxierte V60.
Der V60 basiert wie der Arctic Square auf einem Kupferkern mit vier Doppelheatpipes und 36 Alulamellen, ist dabei aber von den Massen her kleiner geraten und dezent leichter. Zudem ist er kein Multitalent und nur für LGA775 vorgesehen. Auf einen LED-Lüfter muss er genauso verzichten wie auch auf Chromprotzereien, dennoch ist er mit seiner Eloxierung optisch ansprechend und sauber verarbeitet.

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Lieferumfang
Details:
  • Lüfterdimension: 92x92x25
  • Abmessungen, Gewicht: 106x107x131 [mm], 630 g
  • Lüftergeschwindigkeit & Lautstärke: 2300 rpm, 16-28 dBA
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Die Wärmeleitpaste ist vorab aufgetragen.
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Backplate mit V60
verschraubt
Da der V60 nur für LGA775 gedacht ist, wurde auch die Montage anders gestaltet. Am Kühler sind vier gefederte Schrauben mit Rändelmuttern, welche direkt mit der Backplate an der Rückseite des Boards verschraubt werden. Aufgrund der auf Seite zwei beschriebenen passiven Kühlung auf der Rückseite des DQ6 war eine Montage nicht möglich. Ein Umstand, für den Asus nichts kann, daher muss auf einen Praxistest verständlicherweise verzichtet werden.

Testsystem, Testbedingungen & Ergebnisse



Das Testsystem:
  • CPU: Intel Core 2 Duo E6600 SL9S8
    Mainboard: Gigabyte GA-965P DQ6 Rev. 1.0
    Speicher: 2 GB OCZ XTC Platinum Rev.2 DDR2 800, 4-4-4-15
    Grafikkarte: Asus EN 7900 GS
    PSU: Enermax Liberty 620 W
    HDD: 2x Seagate Barracuda 7200.10 @ Raid 0
    OS: Windows XP Professional Service Pack 2
Die Testbedingungen:

Um volle Last und damit maximale Wärmeentwicklung zu gewährleisten, wurde Orthos für 30 Minuten laufen gelassen und der höchste mit Coretemp 0.94 beta ermittelte Wert erfasst; der Idlewert wurde 15 Minuten nach Ende des Belastungstests ermittelt.
Die Raumtemperatur betrug bei den Tests 22,5 ° C. Vergleichswerte wurden einerseits mit dem Intel boxed-Kühler, als auch mit einem Noctua NH-U12 mit zwei 120 mm-Lüftern ermittelt. Beim Noctua wurde als Wärmeleitpaste Coollaboratory Liquid Pro verwendet.

Um vergleichbare Werte zu bekommen, wurden die Tests mit Standardtakt - und wenn möglich - auch übertaktet durchgeführt.
Um reale Bedingungen zu simulieren, blieben EIST und C1E im Bios aktiviert.

Seltsamerweise war nur mit dem Noctua eine Übertaktung auf 3600 MHz (400x9, 1.5250 V Vcore) möglich; bei diesem eingestellten Takt mit dem Intel boxed und dem Arctic Square verweigert das System den Start, schaltet sich aus und gleich daraufhin wieder ein. Auch mehrere CMOS-Resets konnten hier keine Änderung bringen. Doch kaum war wieder der Noctua montiert, war dieser Takt kein Problem mehr, das System hat den Takt sofort übernommen und ist ohne zu zicken gestartet - einfach nur kurios, es gibt Momente, an denen ich mein Hobby in etwas unkomplizierteres ändern möchte.

Der höchstmöglich erreichte Takt mit dem Arctic Square war 3440 MHz (430x8, 1.45 V Vcore). Zusätzlich muss erwähnt werden: Bei 2400 MHz (266x9) wird mit eingeschaltetem EIST der Takt im Idle auf 1600 MHz (266x6) reduziert, folglich ergibt sich dann bei 3600 MHz (400x9) Idle 2400 MHz (400x6) bzw. bei 3440 MHz (430x8) Idle 2580 MHz (430x6).

click to enlargeStandardtemperaturen
click to enlargeTemperaturen - übertakte



Fazit



Der Arctic Square ist - wie erwartet - dem Intel Kühler bei der Kühlleistung unter Last deutlich überlegen. Einzig bei Standardtakt im Idle Zustand (2400 auf 1600 MHz gesenkt) sind beide Kühler mit gemessenen 32° C gleichauf. Unter Volllast - bei 2400 MHz - hat jedoch der Arctic Square im Vergleich zum Intel boxed die Nase um 13° C vorne.

Auch übertaktet bei 3440 MHz ist die Kühlleistung in Ordnung - maximal 55° C nach einer halben Stunde Dauerlast können sich sehen lassen. Was allerdings wirklich nervt, ist die Tatsache, dass der 92er Lüfter unter Volllast deutlich hörbar ist und Vibrationen an den Kühlkörper weitergibt - von "silent" kann da keine Rede mehr sein.

Daraus ergibt sich ein klar wahrnehmbares Störgeräusch in Form eines metallischen Schepperns (beim Video Asus Arctic Square @ 3440 sehr gut nachvollziehbar). Weiters werden ambitionierte Casemodder wohl vom LED-Effekt des Lüfters enttäuscht sein, die Illumination des Kühlers fällt sehr dürftig aus. Nun der alles entscheidende Punkt: Das Preis/Leistungsverhältnis; beim günstigsten Anbieter kostet der Arctic Square 42€ (Stand 14. Mai 2007), was für die gehobene Liga steht.

In dieser Preisklasse erwarten wir definitiv keine hochdrehenden, lärmenden 92er Lüfter, welche auch noch Störgeräusche verursachen.
Ein Scythe Infinity ist vergleichsweise günstiger, die Lautstärke aufgrund des 120er-Lüfters geringer sowie die Kühlleistung wegen des ergänzbaren zweiten Lüfters noch zu steigern. Da hilft leider das schicke Design mit dem Chromfinish nichts.

Kurz zusammengefasst:

Positiv:

+ Sehr schickes, ungewöhnliches Design
+ Sehr saubere Verarbeitung
+ Durchdachte Montage
+ Kühlleistung in Ordnung

Negativ

- Lautstärke des Lüfters unter Volllast
- Lüfter gibt Vibrationen an Kühlkörper weiter -> Störgeräuschentwicklung!
- LED-Effekt recht schwach
- Beim Testmuster war die Auflagefläche leicht zerkratzt, wurde ohne Schutzfolie geliefert (noch in Abklärung)

Beim Hauptkritikpunkt - der Lautstärke - gibt es den dicksten Abzug, vorallem wegen des Störgeräusches, das bei einem Lüfter dieser Preisklasse nichts verloren hat. Asus wäre besser beraten, von 92er-Lüftern Abstand zu nehmen und - wie die Mitbewerber - auf laufruhige 120 mm-Lüfter zu setzen.

Da ein Praxistest des V60 nicht möglich war, gibt es verständlicherweise keine Bewertung.
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