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Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio Notebook ExpressCard

Joe_the_tulip 07.01.2008 3812 16
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Die Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio Notebook für ExpressCard-Slot erweitert Notebooks um einen optischen S/PDIF Ein- und Ausgang und stellt den ursprünglichen Klang von komprimierten Audiodaten wieder her. Hält es, was Creative verspricht?

Geizhals Preisvergleich | Creative

Einsatzzweck


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Wir erlauben uns zwei Fotos von der Verpackung online zu stellen, weil die Versprechen auf der Rückseite der Verpackung definitiv eine Erwähnung wert sind.


Ihre Musik und Filme. Mit viel besserem Klang. Die Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio Notebook haucht MP3-Musik und Film-Soundtracks neues Leben ein! Diese mit dem neuen ExpressCard-Format kompatible Soundkarte ist das perfekte Zubehör für moderne Notebooks. Sie nutzt preisgekrönte X-Fi-Technologien wie den X-Fi Crystalizer, der die ursprüngliche Brillanz komprimierter Audioformate wie MP3 und DivX wiederherstellt, und X-Fi CMSS-3D, das Stereomusik und Film-Soundtracks in großartigen Surroundklang umwandelt - der sogar über Kopfhörer verblüffend räumlich wirkt!

So bewirbt Creative die X-Fi auf ihrer Website. Damit möchte man die Frage nach dem Zweck der Soundkarte gar nicht erst aufkommen lassen. Wir stellen sie trotzdem: Wozu braucht man diese Karte?
So gut wie jeder Laptop hat eine 5.1 oder gar 7.1-fähige Soundkarte. Auch unterstützen die meisten Software-DVD-Player und diverse andere Audioplayer die Emulation von Raumklang mit nur zwei Lautsprechern. Damit wären schon einmal die wichtigsten Funktionen obsolet.
Wesentlich weniger Laptops haben jedoch einen S/PDIF-Ausgang und nur ein sehr geringer Anteil hat einen Optical S/PDIF-Out geschweige denn einen entsprechenden Eingang. Man kann also mit nur einem (leider nicht beigelegten) optischen Digitalkabel sämtliche Daten an den Heimkino-Receiver übertragen. Sollte dieser allerdings kein optischen S/PDIF verstehen, muss ein (nicht mitgelieferter) Adapter verwendet werden um bis zu 8 Audiokanäle an die Lautsprecher weitergeben zu können.

Nach dem Einstecken der Karte installieren wir gleich Treiber und Software - beides in einer recht alten Version. Darum machen wir gleich vom Update Feature Gebrauch. Das automatische Update erkennt zwar die aktuelle Software-Version und findet Online eine neuere Variante. Allerdings wird nach ewigen (>1h) Download- und Installationsvorgängen wieder die gleiche Version wie zuvor angezeigt. Weitere Updates können wir jedoch auch nach einem Neustart nicht herunterladen, weshalb einfach die Anzeige des Datums nicht stimmen dürfte.

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Die kompakte, leichte Karte steht im Betrieb nur wenig aus dem Gehäuse, die Stecker sind stabil ausgeführt.


Nach der Installation werden sämtliche Signale erst einmal über den analogen Stereoausgang ausgegeben - durch die angesteckten Kopfhörer kommen jetzt auch alle Systemtöne. Klanglich können wir allerdings keinen großartigen Unterschied feststellen - auch an der originalen Buchse wird dank PowerDVD Surroundklang über nur zwei Kanäle emuliert. Wir wollen jedoch aufs Ganze gehen und stecken gleich einmal ein optisches Digitalkabel an den Receiver. Sofern man in der Software (wie eben PowerDVD) S/PDIF-Output wählen kann, kann man nun ohne Störsignale Surround an den Receiver übertragen. Wer jemals ein 5.1-System analog verkabelt hat, wird sich über den Komfort von nur einem Kabel erfreuen. Dank digitaler Übertragung über ein Glasfaserkabel bleiben auch Störsignale aus - ebenfalls ein Pluspunkt.

Ein dickes Minus hingegen gibt es für den Preis: 20€ bezahlen wir für ein passendes Kabel mit nur 1m Länge. Beim Einkaufen muss man beachten, dass ein Adapter von Toslink auf optische Klinke dabei ist. Dies ist beispielsweise bei von uns verwendeten Oehlbach-Kabel der Fall.

Ein weiteres Minus muss die X-Fi für den Mangel an Benutzbarkeit einstecken. Anstatt per Plug n Play zu funktionieren, muss jede einzelne Software, deren Signal nachher optisch weiter gegeben werden soll auf S/PDIF konfiguriert werden. Das können bei weitem nicht alle Player und der Konfigurationsaufwand ist nicht zu unterschätzen. Der Allrounder VLC Media Player zum Beispiel, wollte den Ton partout nur über den analogen Ausgang ausgeben. Konflikte gibt es außerdem, wenn ein Laptop bereits einen (coaxialen) S/PDIF-Anschluss hat. In dieser Konstellation bekamen wir auf keinem der beiden digitalen Anschlüsse ein Signal.

Damit schießt sich die Karte selbst ins Out: Nach langer Installationszeit auch noch auf Plug'n'Play verzichten zu müssen (bei abgesteckter Karte müssen natürlich wieder alle Player auf die Non-S/PDIF-Wiedergabe gestellt werden) rechtfertigt in keinster Weise die Investition von 60€ (oder mehr, falls man mehr als Stereo-Ton genießen möchte). Einzig der dringende Bedarf an einem optischen S/PDIF Aus- oder Eingang bleiben als "Pro" über.

Fazit
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Wer ist jetzt die Zielgruppe dieser Karte? Jeder, der unbedingt einen optischen S/PDIF-Ausgang an seinem Notebook haben möchte und mit langen Installationen und hohem Konfigurationsaufwand zurecht kommt. Für alle anderen ist es in sinnlos 60€ für eine Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio Notebook ExpressCard zu investieren, insbesondere da weder ein optisches Digitalkabel noch der Adapter für die analogen Surroundausgänge mitgeliefert werden.
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