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Viewsonic Review [Preview Version]

Zaphod 07.10.2005 3134 4
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Viewsonic VP191b-2 Review.

In den Bestsellerlisten sind Billigmodelle und solche mit TN-Panels Spitzenreiter.
Warum ein TFT mit VA Technik wie der VP191 für die meisten Anwender besser ist ? Weiterlesen !

Aussehen. Verarbeitung. Mechanik. OSD


[size=4] Aussehen. Verarbeitung. Mechanik. OSD [/size=4]

Der Viewsonic VP191 macht auf den ersten Blick einen schönen, schlichten und hochwertigen Eindruck. Der nur 1,9 cm schmale Rahmen liegt voll im Trend, auf in den meisten Fällen ohnehin störende Lautsprecher wurde verzichtet. An der unteren Leiste ist mittig das OSD (On-Screen Display) – bestehend aus 4 etwas zu klein geratenen und schlecht ablesbaren Knöpfen – sowie der On/Off Schalter und eine kleine, nur bei Dunkelheit störende gründe Power-LED angebracht, die leider nicht im OSD deaktiviert werden kann.
Das Benutzen des OSD verursacht kein störendes Wippen, was den stabilen Eindruck unterstreicht. Die Bedienung ist einfach und intuitiv, das Menü logisch aufgebaut und klar dargestellt. Negativ auffallend sind mindestens drei benötige Tastendrücke um Kontrast und Helligkeit zu regulieren. Das Plastik des Rahmens und des Standfusses macht einen sehr hochwertigen, stabilen Eindruck, die dunkelgraue, fast schon schwarze Lackierung unterstreicht diese Eigenschaften mit ihrem matten, nicht glänzenden Finish. Der dreizackige Standfuss gewährt einen stabilen Stand und ermöglicht problemlos die Pivot Funktion des Schirms – ein Schwenken um 90° im Uhrzeigersinn. Die mitgelieferte Software bietet mittels einfacher Bedienung alle notwendigen Features. Im Gegensatz zu einigen anderen TFT Monitoren ist der Viewsonic großzügig höhenverstellbar, von nur 3 Zentimetern über der Tischfläche bis 15 cm darüber (von der Unterkante gemessen). Weiters kann man den Rahmen nach vorn und hintern kippen.
Der Monitor arbeitet im digitalen DVI Betrieb völlig lautlos, nur im analogen Modus ist bei mittleren Helligkeitseinstellungen ein lästiges, wenn auch leises Surren hörbar. An der Rückseite sind neben dem Stromanschluss sowie einem On/Off Kippschalter ein DVI sowie zwei analoge Schnittstellen angebracht, Kabel kann man durch die am Standfuss angebrachte Kabelhalterung unauffällig Richtung PC führen, sodass diese nicht sichtbar sind. Die Oberfläche des Panels ist matt und praktisch spiegelfrei, nur bei direkten starken Lichtquellen im Hintergrund ist eine Aufhellung sichtbar.
Mitgeliefert werden ein analoges sowie DVI Kabel, das Stromkabel, die Pivot Software ‚Perfect Portrait’, ein Quickstart Guide und auf CD die Treiber sowie das Handbuch.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass der VP191 ein echter Hingucker ist und auch bei näherem Betrachten durch perfekte Qualität und Mechanik besticht – kein Vergleich zum Billiglook von vielen anderen TFTs.

Bildqualität. Windows. Internet. Anwendungen.


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Zu allererst die trockenen Herstellerangeben:
Helligkeit: 250cd/m² • Kontrast: 800:1 • Reaktionszeit: 8ms • Blickwinkel: 170°/170°.
Im sog. ‚2D Betrieb’ kann der Viewsonic voll überzeugen. Er verwendet ein VP Panel welches im Gegensatz zu den weit verbreiteten TN Panels bessere Kontrastwerte, Blickwinkel und einen größeren Farbumfang aufweist.
Die Ausleuchtung wird bei normaler Beleuchtung bis in die Randbereiche als perfekt und gleichmäßig empfunden. Unter Testbedingungen im völlig verdunkelten Raum mit schwarzem Hintergrund machten sich dennoch Lichtkegel in den vier Ecken bemerkbar, in der Praxis ist das allerdings vollkommen irrelevant.
Der Blickwinkel ist bei normalem Arbeiten sowohl horizontal als auch vertikal völlig stabil und präsentiert das Bild völlig unverändert. Schaut man stark von der Seite entsteht ein leichter Helligkeitsabfall und Gelbstich, trotzdem ist das Bild auch in diese Situation problemlos sichtbar und merkbar besser als bei TN-Panels.
Die Farben sind authentisch und brillant. Erstaunlich um wie viel besser Bilder, Websites, Videos und selbst die Windows-Oberfläche aussehen können als auf meinem für sich schon gutem Iiyama CRT. Auch hier ist ein merkbarer Vorteil gegenüber TN-Panels bemerkbar.
Das Schwarz wird seinem Namen gerecht und ist nicht dunkelgrau sondern schlicht und ergreifend – Schwarz.
Das OSD bietet neben vorgegebenen Farbtemperatureinstellungen auch die manuelle Kontrolle der einzelnen Farbkanäle. Eine minimale Schwäche ist bei bestimmten Farb- und Graustufenverläufen bemerkbar, da nicht ganz die in den technischen Angaben beschriebenen 16,7 Millionen Farben dargestellt werden. Hier wäre ein zB vom Eizo (***Modell) eingesetzter 10bit anstatt 8bit ‚Colortable’ **********notwendig Röhrenmonitor-ähnliche Werte zu erzielen. Dennoch ergibt sich auch in diesem Bereich gegenüber den 16,2 Millionen dargestellen Farben von TN Panels ein deutlich besseres Bild.
Im digitalen DVI Betrieb wird unübertreffbare Schärfe geboten, im analogen Betrieb stört das vergleichsweise schwammige und kontrastärmere – für sich aber immer noch gute – Bild.
Die TFT-typische, von der Schlierenbildung unanhängige Bewegungsschärfe, macht sich bei bewegten Texten – wie es etwa bei Srollen von Websites geschieht – bemerkbar.
Unterm Strich ist der VP191 in Sachen Bildqualität vollkommen überzeugend, wenn nicht sogar beeindruckend.


Spiele. Filme.


[size=4] Spiele. Filme. [/size=4]


Wenn es um Geschwindigkeit geht haben VA Panels typischerweise schlechtere Karten als die schnellen TN Panels. Eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit ist längst eines der wichtigsten Verkaufsargumente, mittlerweile sind Geräte mit 4ms am Markt. Bauartbedingt haben VA Panels zwar die überlegene Bildqualität, in Sachen Geschwindigkeit sind die TN Panels aber vor allem für Spieler interessanter. Bisher.

Um diesen Nachteil auszugleichen, werden moderne VA Panels mittels der sog. Overdrive Technologie angesteuert, im Prinzip wird dabei Überspannung angelegt, welche den Farbwechsel abhängig von den jeweiligen Farbwerten bis zur halben Dauer reduzieren und damit die Reaktionszeit merkbar beschleunigen kann. In der Theorie hat man dadurch die Bildqualität von VA Panels vereint mit der Schnelligkeit von TN Panels.

Der VP191 hat auf dem Papier eine Reaktionszeit von 8ms (grey to grey). Diese ist aber nach einer Messung von Tomshardware sehr konstant über ein Farbspektrum verteilt, während das gemessene TN Panel vergleichsweise zwar einen geringeren Minimalwert, dafür aber höhere Werte bei bestimmten Farbwechseln hat. In der Praxis mach der Viewsonic bei Spielen eine hervorragende Figur:
Warcraft 3: Absolut perfekte Darstellung, keine Schlieren wahrnehmbar, durch den hohen Kontrast und brillanten Farben perfektes Spielerlebnis.
Half Life 2: Praktisch keine Schwächen, ungetrübter Spielgenuss, nur bei provozierten Extremsituationen und gleichzeitiger Fokussierung auf bestimmte Stellen (zB extrem schnelles hin- und herschauen) sind minimale Schlieren wahrnehmbar.
Counter Strike: Gilt als die härteste Testdisziplin in Sachen spieletauglichkeit. Hier ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei Half Life 2, allerdings sind auf einigen Maps besonders schwierige Farbwechsel welche den TFT stark herausfordern und ihm (wieder bei genauester Betrachtung) die eine oder andere Baby-Schliere entlocken. Dazu ist bei TFTs eine nicht zu vernachlässigende Bewegungsunschärfe vorhanden, welche das Bild bei schnellen Bewegungen zwar realitätsnah aber dennoch nicht immer gewollt leicht verschwommen darstellt. Für Gelegenheitsspieler ist das völlig nebensächlich, sog. ‚Hardcore Spieler’ und Profis welche perfekte Bedingungen beanspruchen könnte das aber einen Frag kosten (zumindest kann man dann die Schuld auf den TFT schieben).
Farcry: Die Tropenatmosphäre ist auf dem VP191 vor allem aufgrund der knackigen Farben ein besonderer Genuss. Auch hier ist die Geschwindigkeit des gedopten VA Panels völlig ausreichend.

Die Filmqualitäten können dem sonst so positiven Gesamteindruck nochmals bestätigen. Schaut man allerdings einen Film mit vielen Farbverläufen oder relativ einfärbigen Flächen so bemerkt das kritischen Auge das eine oder andere http://www.metando.de/lexikon_Kompressionsartefakt.html#Kompressionsartefakte ]Kompressionsartefakt[/url], welches ein gewöhnlicher Röhrenmonitor aufgrund des generell schwammigeren und kontrastärmeren Bildes einfach schluckt. Bei DVD Filmen tritt diese Situation aufgrund der hohen Kompressionsrate kaum auf, bei zB. mittels DivX stärker komprimierten Videos umso öfter.
In Sachen Geschwindigkeit ist der Viewsonic mehr als ausreichend um auch die schnellsten Actionszenen perfekt wiederzugeben, Schlieren konnte ich keine ausmachen.

In Summe kann man dem VP191 völlige Spieletauglichkeit auf dem Niveau eines TN-Panels bescheinigen. Nur die neueste TN Generation mit 4ms ist tatsächlich noch eine Spur schneller, was sich weniger in Sachen Schlierenbildung als bei verminderter Bewegungsunschärfe bemerkbar macht. Doch die überlegene Geschwindigkeit alleine macht einen Monitor noch lange nicht zur besseren Wahl für Spieler: Wer die volle Farbpracht bei keiner Blickwinkeleinschränkung und stärkerem Kontrast genießen will, lasst die Finger von TN Modellen und greift zu durch Overdrive beschleunigten VA Panels.
Die Fusionierung der oben beschriebenen Bildqualität von VA- mit der Geschwindigkeit von TN-Panels ist also auch in der Praxis geglückt. Da ‚Bildqualität’ leider schlecht in Zahlen gefasst werden kann und der durchschnittliche Kunde lieber auf sensationelle Reaktionswerte achtet, bleibt ihm das bessere Bild oft verwehrt.

Fazit


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Auspacken, anstecken und liebhaben. So wird es jedem ergehen der sich für den Viewsonic VP191 entscheidet. Abgesehen von der perfekten Verarbeitung und dem schönen Design kann auch das Bild voll überzeugen. Der Allrounder besticht in allen Aufgabengebieten und erlaubt sich kaum Schwächen. Zum ersten Mal vereint ein TFT die zwei wichtigen Qualitäten Schnelligkeit und Bildqualität und macht daher den VP191 zur Empfehlung für jedermann. Endlich ist spielen auf TFTs ohne Einschränkungen möglich, der gute alte Röhrenmonitor hat seine Karten ausgespielt. Bis auf den Joker: In Sachen Bewegungsunschärfe herrscht noch etwas Nachholbedarf, deshalb schauen Profispieler immer noch bevorzugt in die Röhre.

Einzelwertungen:

Verarbeitung 9/10
OSD 7/10
Mechanik 9/10
Ergonomie 10/10
Helligkeitsverteilung 8/10
Farben 9/10
Farbverläufe 8/10
Blickwinkel 8/10
Schlierenbildung 8/10
Bewegungsunschärfe 7/10
Subjektive Bildqualität 2D 9/10
Darstellung in Spielen 9/10

Gesamtwertung 8,5/10


Ein großer Dank geht an united communications (united.de) für die Zurverfügungstellung des Testgerätes.


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