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[HELP] Problem in/mit der Arbeit ...

Corow 16.02.2015 - 12:19 13468 175 Thread rating
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HaBa

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Dr. Funkenstein
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Zitat von wacht
Klassiker, den 'Mann fuer alles' der absehbar in Pension geht dann auf Gach zu ersetzen...
Sind Personal/Chefetagen so derartig von der Sache entfernt? Ich hab das bisher in sovielen Firmen erlebt (vom KMU ueber die Uni bis zu Riesenkonzernen wie 1/Ohm). Voellige Idiotie wo genau solche Leute mit essentiellem Wissen gehen und bis zum letzten Tag/Woche sich keiner drum schert da Kompetenzen weiterzugeben. Obwohl oft 6 Monate oder ueber 1-2 Jahre absehbar.
(ernsthafte Frage, warum passiert sowas?)

Weil das den neokons bei ihren 450h pro Monat sinnvoller und gewinnbringender Arbeit nicht auffällt, excel und powerpoint haben keinen "Hirn"-Button ...

Weiters passt derjenige der sich auskennt nicht in den modernen Arbeitsalltag, da will man junge flexible externe Ressourcen, am besten weit weg und von einer anderen Firma bei der man sich dann abputzen kann wenns was hat.


@Überstundenkaiser: und ihr würdet das natürlich auch alles für 2000 brutto machen, gö?

Das ist so wie wenn ich mich mit Marcel Hirscher übers Skifahren unterhalte und er mich als faulen Drückeberger hinstellt.

Nicht jeder will "Manager" werden, nicht jeder Ski-Weltmeister ...

wacht

pewpew
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Mei jez lass sie doch? Sei doch bitte jedem selbst ueberlassen ob er sich fuer viele Euros zu Tode hackln will oder lieber weniger hackelt und weniger verdient wenn er vor der Wahl steht. Viel Geld fuer viel Arbeit is doch OK, viel mehr Arbeit fuers gleiche Geld halt nimma so genauso wie viel Geld fuer wenig Arbeit...

Ich habs zwar schon bei mehreren Leuten (inkl. mir) gesehn das man bei laengerfristig >12-13h/Tag nicht mehr wirklich produktiven Output bringt (bzw. einfach irre ineffizient/gefaehrlich wird) aber wieso sollts nicht bei manchen schon funktionieren? Das werdns e selber am besten wissen was auf sie zutrifft.
Bearbeitet von wacht am 17.02.2015, 08:40

daisho

SHODAN
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Genau das ist es (wacht's Post), wer das noch nicht heraus lesen konnte aus den Posts von Corow ...

Gerade in den bodenständigen Handwerksberufs-Branchen sind die Chefs oft "Dampfplauderer", sprich die machen ihr Geschäft mit "um den heißen Brei herumreden", lügen, betrügen (in der Art dass sie den Kunden irgendeinen schei.. einreden "meine Arbeiter und Materialien sind nur das beste" usw) und bei den Arbeitern so tun als wäre man bester Freund, aber sie im Prinzip wie dreck behandelt.

Jemand geht in Pension ... natürlich wird er NICHT ersetzt, weil dann bleibt dem Chef natürlich mehr Geld übrig für seine Spielzeuge die er eh nicht braucht.

Bitte was? Warum wird der nicht ersetzt? Die Firma kommt natürlich genau jetzt drauf dass wir uns den nicht leisten können ... Schwachsinn. Leisten "wollen".

Das ganze muss EIN Angestellter übernehmen - dafug?

Und wenn die Firma (also die Angestellten) das nicht packen oder Fehler machen weil das (qualifizierte) Personal fehlt dann sind natürlich die deppaten Angestellten schuld gell?


Am besten in der Firma Aussprache halten dass JEDER seinen Teil dazu beitragen soll wenn der Chef partout den Vorgänger nicht ersetzen will. Kann ja nicht sein dass die ganzen Sachen alle auf einem hängen bleiben.
Und wenn die anderen die neuen Aufgaben des Pensionisten nicht machen können, dann sollen die zumindest alte Arbeiten von ihm (der auf dem es hängen bleibt) übernehmen.

Wenn man pauschal mehr macht als vorher ist es imho aber klar dass man auch mehr verdienen sollte.



Das sein Vater wohl keine Möglichkeit ala "Ich schei.. auf den ganzen Laden" sucht ist leider ein Hauptproblem an der ganzen Sache - dafür ist unser System leider fucked (wer stellt noch ältere Personen mit einem ordentlichen Gehalt ein?)


Zitat von HaBa
Nicht jeder will "Manager" werden, nicht jeder Ski-Weltmeister ...
Full ack.
Ich bin glücklich in der Stellung/Position wo ich bin. Ich verdiene mehr als das übliche Mindesangebot damit ich mich als HTL-Abgänger nicht schämen muss, aber nicht so viel dass ich regelmäßig Überstunden schieben muss.

Meine Freizeit ist mir einfach unheimlich wichtig, ich finde Arbeit nimmt sowieso viel zu viel Lebenszeit weg - aber es ist halt so. Ich bin froh wenn ich nach 15, 16 oder 17:00 (je nachdem wann man morgens anfängt) einfach aus der Arbeit gehe und die quasi aus meinem Kopf verschwindet bis ich Montags früh wieder dort bin (38,5 Stunden Job mit flexibler Arbeitszeit).

Das mache ich weil ich es tun muss (Gesellschaft sagt ich muss zumindest 38,5 Stunden arbeiten damit ich meinen Beitrag bekomme und weil ich nicht asozial bin lebe ich auch nicht irgendwie vom Staat), ich habe aber auch Spaß an meinem derzeitigen Job - win/win.
Den kompletten Rest der Zeit will ich einfach so verbringen wie ICH will. Meine Lebenszeit ist mir einfach zu wichtig als dass ich wie ein Blöder dem Geld nachrenne nur damit mein Modellhubschrauber 2k Euro mehr kostet oder ich in einem Mercedes/BMW oberer Klasse herumfahre - das rutscht mir so den Buckel runter, ich kann das gar nicht ausdrücken.
Bearbeitet von daisho am 17.02.2015, 09:19

HaBa

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Zitat von wacht
Mei jez lass sie doch? Sei doch bitte jedem selbst ueberlassen ob er sich fuer viele Euros zu Tode hackln will oder lieber weniger hackelt und weniger verdient wenn er vor der Wahl steht. Viel Geld fuer viel Arbeit is doch OK, viel mehr Arbeit fuers gleiche Geld halt nimma so genauso wie viel Geld fuer wenig Arbeit...

Ich habs zwar schon bei mehreren Leuten (inkl. mir) gesehn das man bei laengerfristig >12-13h/Tag nicht mehr wirklich produktiven Output bringt (bzw. einfach irre ineffizient/gefaehrlich wird) aber wieso sollts nicht bei manchen schon funktionieren? Das werdns e selber am besten wissen was auf sie zutrifft.

Genau darum habe ich ja gebeten => nicht jeder will 15h/Tag hackeln und dafür kA 6k brutto nehmen, aber für 2k brutto dann noch die Arbeit eines anderen dazunehmen muss im Gegenzug auch nicht jeder mögen.

ccr


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Zitat von HaBa
aber für 2k brutto dann noch die Arbeit eines anderen dazunehmen muss im Gegenzug auch nicht jeder mögen.
Sagt ja auch keiner.
Die Frage ist halt, ob es sich auszahlt da jetzt einen großen Aufstand zu machen, wenn man vielleicht eh nur mehr 1,5 Jahre bis zur Pension hat, und dann 30 Jahre lang chillen kann.

HaBa

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Zitat von ccr
Sagt ja auch keiner.
Die Frage ist halt, ob es sich auszahlt da jetzt einen großen Aufstand zu machen, wenn man vielleicht eh nur mehr 1,5 Jahre bis zur Pension hat, und dann 30 Jahre lang chillen kann.

Das sowieso. Flucht in die Abschläge ist halt auch so eine Sache. Und die "emotionale" Komponent darf man da halt auch nicht außer Acht lassen IMHO.

Aber wie ich schon in meinem ersten post in diesem thread geschrieben habe ...

Corow

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Muss sagen mir gefällt, dass zu dem Thema soviel Ressonanz kommt. Genau deswegen hab ich es hier reingeschrieben.
daisho hats relativ auf den Punkt gebracht.

Mein Vater lässt es momentan auf sich zukommen. Wie lange er noch arbeiten muss kann ich euch nicht sagen, da er aber sein ganzes Leben vielleicht maximal ein Jahr arbeitslos war (der Zeitraum zwischen der ersten Kündigung bei der alten Firma und der Suche nach was neuem) müsst er es ja eigentlich schon bald zam haben, wenn er dieses Jahr 58 Jahre alt ist und mit 15 Jahren die Lehre begonnen hat (Was hatten die damals beim Heer? 12 Monate?).
Was möglicherweise noch ein Vorteil sein kann, dass meine Eltern keine Schulden haben und relativ geringe Grundkosten, es also verkraftbar wäre wenn er mit bissl Abschlägen früher geht.
Meine Mutter ist halt auch schon in Pension, dementsprechend groß ist der Wunsch auch in Pension zu gehen.

Master99

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burschis gedanke find ich ganz gut.

es schadet nie einen plan b in der hinterhand zu haben... auch wenn man diesen dann eh nicht braucht weil man das eigentliche problem doch noch lösen konnte.

aber je besser dieser plan b, desto besser auch seine verhandlungsposition in dieser sache.

er könnte sich z.b. überlegen ob es sonst jobs gibt die er machen könnte und ihn interessieren.

oder im falle dass er nur eine teilzeitstelle findet oder in pension geht welche sachen er sonst machen könnte um diese lage finanziell auszugleichen. oft lassen sich da hobbies oder interessen durchaus zu einem netten zubrot ausbauen

mein opa hat z.b. in der pension öfters so größere blumenkistl gebaut für bekannte und leute im ort... damit hatte er nicht nur ein bissl was zu tun was ihm spaß gemacht hat sondern auch ein extra taschengeld.

wobei vom alter mein vater besser vergleichbar ist, der ist 2 jahre älter als deiner und hat vor 2 jahren nochmal einen jobwechsel gemacht... und das hat ihm ziemlich gut getan weil er aus einer ähnlichen situation (leute verlassen die abteilung und werden nicht nachbesetzt... ) dann in ein positiveres arbeitsumfeld gekommen ist.

also mit diesem alter gehört man nicht zwangsläufig zum alten eisen.

HaBa

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Zitat von Master99
also mit diesem alter gehört man nicht zwangsläufig zum alten eisen.

Zum alten nicht unbedingt, aber zum teuren, und teuer ist schlecht für Herrn und Frau "neokon"-rettet-mit-Ihrer-Wohltätigkeit-den-Staat-und-den-eigene-Lambo

Probmaker

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haba, du übertreibst so unfassbar, dass mir schlecht wird.
österreich ist ein land der klein- und mittelbetriebe. da retten die wenigsten ihren lambo.
du kannst heute als unternehmer froh sein wenn du wirtschaftlich arbeitest. dass da arbeitskräfte die teuer sind und nicht viel einbringen gehen müssen ist eine vollkommen normale entwicklung.

Master99

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man kann es auch anders sehen -> wenn es mehr leute geben würd die sich was zutrauen und einer selbstständigen arbeit nachgehen würden, dann würds dieses gesellschaftliche ungleichgewicht über das ihr die ganze zeit jammert gar nicht geben.

weil die großen konzerne&firmen einfach nicht soviel macht hätten.

und selbstständig sein muss jetzt nicht 50+ Stunden heißen oder "unsicher" sein wenn man es halbwegs geschickt angeht. in fact ist dieser thread ein schönes beispiel dafür dass eine Anstellung alles andere als Sicherheit bedeutet

ich finds billig wenn man blind auf die großen strukturen hinhaut und dann selber sich nix gscheiteres überlegt. heuzutage hat man soooviele möglichkeiten.

Vinci

hatin' on summer
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Zitat von Probmaker
haba, du übertreibst so unfassbar, dass mir schlecht wird.
österreich ist ein land der klein- und mittelbetriebe. da retten die wenigsten ihren lambo.
du kannst heute als unternehmer froh sein wenn du wirtschaftlich arbeitest. dass da arbeitskräfte die teuer sind und nicht viel einbringen gehen müssen ist eine vollkommen normale entwicklung.

Rein interessehalber...
Was hakelst du?

HaBa

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Zitat von Probmaker
dass da arbeitskräfte die teuer sind und nicht viel einbringen gehen müssen ist eine vollkommen normale entwicklung.

Kann ich mir nicht vorstellen.


Es würde sonst auf den Straßen wimmeln von Powerpointern mit spitzen Schuhen, die ganzen Durchlauferhitzer würde es putzen, ...


Sprich: wenn in einer normalen Firma die Putzfrau krank ist fällt es schneller auf als wenn ein "Leistungsträger" nicht da ist.

WONDERMIKE

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kenough
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wirklich guter Thread! bin beim Lesen stark ins Grübeln gekommen :)

Dass die 40h/Woche bald Geschichte sein wird denke ich auch, allerdings wird es irgendwann nicht mehr anders gehen und die Arbeitszeit muss gesenkt werden. Bis es so weit ist werden wir wohl zuerst für das 40h-Geld unsere Überstundenpauschalen brav ausreizen bis es eben kracht. Viele Jobs werden schneller verschwinden als wir es uns vorstellen können, sei es durch Auslagerung oder auch Automatisierung.

Ich persönlich suche aber jetzt bereits nach einer ~30h-Stelle und klinke mich hoffentlich bald aus dem Hamsterrad aus. Mit Mitte 20 habe ich auch den Trottel der Firma gespielt und überall mitgemacht und stets Ja gesagt. Was hats gebracht außer einer Fülle von Tätigkeiten für den Lebenslauf/Bewerbungsschreiben? Eher wenig. Finanziell war es nicht der Rede wert. Persönlich hat es mich insofern weitergebracht weil ich mir seitdem deutlich mehr zutraue. Die Firma(internationaler Konzern) hat die Satellitenstandorte und damit auch den in Wien runtergedreht/runtergewirtschaftet. Schlussendlich bin ich gegangen und in ruhigere Gewässer gekommen, wo mehr Ordnung und Struktur herrscht. Dieser Schritt war aber recht einfach zu setzen durch niedrige Fixkosten und Null familiäre Verpflichtungen - damals. Ich will auch nicht mehr am Sonntag schon schlechte Laune haben weil ich die Anzahl der offenen Mails und dringenden Fälle im Kopf habe und als halbwegs pflichtbewusster Mensch natürlich auch in meiner Freizeit an sowas denke(ob ich will oder nicht). Es ist auch der Beziehung und Familie nicht zuträglich wenn man nur noch zum Schlafen nach Hause kommt. Mein Beitrag zur Familie soll sich nicht großteils am Kontoauszug ausdrücken.

Zurück zu Corows Vater. Der muss unbedingt zur Arbeiterkammer gehen. Die Androhung der Schließung der Abteilung ist unhaltbar. Allein wegen diesem Punkt, den man nicht wegdiskutieren kann, hat er jedes Recht sich Unterstützung von außen zu holen. Er sollte auch alles daran legen sich mit den anderen Kollegen zu solidarisieren. Wenn sich hier jemand vom Unternehmen einspannen lässt steht Corows Vater in einem schlechten Licht und seine Position verschlechtert sich.

Zitat von Master99
ich finds billig wenn man blind auf die großen strukturen hinhaut und dann selber sich nix gscheiteres überlegt. heuzutage hat man soooviele möglichkeiten.

ja, man hat soooviele Möglichkeiten als einzelner Hanswurst gegen riesige global agierende Konzerne anzutreten, die sofort die Schulden Griechenlands tilgen könnten :D das ganze in einem Umfeld, das sich speziell an diese Strukturen angepasst hat(freier Geld und Finanzverkehr, die Möglichkeit Gewinne "schonend" in andere Länder zu verfrachten, etc. etc.). Das heißt das staatliche Konstrukt begünstigt weltweit Große und benachteiligt Kleine. Und es bringt nunmal nicht jeder die Eigenschaften eines guten Unternehmers mit(nicht alles ist lernbar, wobei ja die Schulsysteme darauf abzielen Angestellte/Arbeiter auszuspucken und nicht unbedingt mündige Menschen, die selbst etwas in die Hand nehmen).

Wieso ist es billig wenn man schädliche Strukturen als solche darstellt? Zu große Unternehmen sind einfach zu mächtig und Staaten verkommen zu deren Spielbällen. Wer will das? Und wieso kapiert die Geiz-ist-Geil-Gesellschaft nicht, dass sie genau das fördert?

InfiX

she/her
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Zitat von WONDERMIKE
Und wieso kapiert die Geiz-ist-Geil-Gesellschaft nicht, dass sie genau das fördert?

brot und spiele.

was früher funktioniert hat funktioniert auch heute noch.
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