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Rotokiller RTR-720 Review

Zaphod 31.03.2005 5237 23
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Rotokiller RTR-720 Mark II Mod 2 Review

Die RTR-720 Mark II Mod 2 wird als Extreme Performance Optical Gaming Mouse bezeichnet und soll die optimale Maus für First Person Shooter sein. Das ist natürlich Grund genug, sich diese innovative Maus näher anzusehen und in allen Einzelheiten unter die Lupe zu nehmen.










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Testaufbau & Sponsor



Testaufbau

Rotokiller RTR-720 auf einem XTrac Mousepad, über 1 Woche hinweg getestet, sowohl mit als auch ohne die mitgelieferten Glidetapes.


Sponsoren


Vielen Dank an http://www.indiweb.de, die mir die Rotokiller zum Testen zur Verfügung gestellt haben. Indiweb bietet unter dem Motto "We support your skill" eine breite Palette an Peripherie (Mäuse, Mousepads, Keyboards, Headsets uvam.) für Gamer an.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals ein großes Lob wegen der unkomplizierten und schnellen Lieferung aussprechen.

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Aussehen, Technik und Spezifikationen: Die Theorie

Aussehen, Technik und Spezifikationen: Die Theorie


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Extreme Performance ?
Der grösste Unterschied zu konventionellen Mäusen ist die kleine und runde Forum der Maus. Der Durchmesser beträgt ca. 8 cm und die Maus ist mit nur 180 Gramm extrem leicht. Kostenpunkt: 69,95 €
Die sogenannte Rotary Grip Form Function ist ein weiches, gummiartiges und durch kleine Rillen sehr griffiges Material, das rund um die Maus angebracht ist und guten Halt auch mir nur 2-3 Fingern gewährleistet.
Aufgrund der Grösse ist klar, dass die Maus nur mit Fingespitzengefühl zu bedienen ist und für sogenannte Low-Sense-Gamer die beinahe die komplette Hand auf die Maus legen und die Bewegungen auch aus dem Unterarm koordinieren, definitiv keine gute Wahl ist. Wer allerdings eine hohe Maussensitivität benutzt und Mäuse bevorzugt mit Finger- und Handgelenksbewegungen steuert, sollte weiterlesen. Für solche Anwender wurde die Maus nämlich konzipiert und stellt somit eine interessante Alternative zu konventiellen Designs dar.

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Griffposition
Die Maus bietet je nach Sensibilitätseinstellung 100 bis 1600 dpi, was dem Stand der Technik (Razor Diamondback, Logitech MX518) entspricht. Die Datenübertragung erfolgt über USB 2.0.
Die Maus bietet 7 Buttons, 4 davon sind oben, 3 seitlich und unsichtbar unter dem seitlichen Griffmaterial angebracht. Die Buttons basieren auf einer Membrantechnologie und werden von USB 2.0 1000 mal pro Sekunde gescannt. Laut Hersteller sind damit wesentlich mehr und schnellere Clicks möglich als bei konventionellen Systemen; mir ist allerdings kein Unterschied zu normalen Systemen aufgefallen.
Die oberen vier transparent–weißlichen Buttons sind durch rote und blaue LEDs hintergrundbeleuchtet, was besten taiwanesischen Spielzeugcharacter wiederspiegelt. Zu allem Überfluss kann man verschiedene Blinkmuster im Treibersetup einstellen. Nur gut, dass man die Helligkeit auf Null regeln und so dem Graus ein Ende bereiten kann.

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Die RTR-720 im Dunkeln
Gute Idee: Das oben angebrachte, runde Logo (auf den Bildern eine Scharfschützin) kann durch selbst designte bzw. ausgedruckte ersetzt weden, was sich besonders für Clanlogos eignet. Das Mauskabel ist frontal angebracht und stört bei normalem Betrieb kaum, im Gegenteil ist es aufgrund der runden Mausform sogar notwendig, damit die Maus in der vorgesehenen Richtung orientiert bleibt.

Die Mausfüsse sind drei winzige Metallkugeln mit ca. 1,5mm Durchmesser, die auf harten Plastik- bzw. Alupads hohe Reibung und Geräuschentwicklung verursachen, auf Stoffpads aber insofern nicht stören, da sie im Stoff versinken. Glücklicherweise werden aber Teflonpads mitgeliefert, die man über die missratenen Mausfüße kleben kann und dann tatsächlich wunderbare Dienste erfüllen. Durch das geringe Gewicht und die hohen Gleiteigenschaften schwebt die Maus praktisch über alle Arten von Mauspads, was für die hohe Sensibilitätseinstellung besonders nützlich ist. Nachteil: Sobald die zweite (mitgelieferte) Garnitur Teflonfüsse abgenutzt ist, muss man unbedingt neue anschaffen, da der ernsthafte Betrieb ohne diese kaum möglich ist.

Die mitgelieferte CD beinhaltet neben den Treibern ein ausführliches und gut gemachtes Handbuch mit vielen Abbildungen. Die Einstellungen für die Maus sind sehr umfangreich und lassen keine Wünsche offen. So kann man neben Standardeinstellungen wie der Sensitivität die Buttons auch individuell programmieren. Weiters liegt ein Tool bei mit dem man das Logo austauschen und zB gegen ein selbstgedrucktes Clanlogo ersetzen kann.


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umfangreiches Zubehör
Soweit scheint es sich um eine erstklassige, hochinnovative Maus zu handeln: die Verarbeitungsqualität ist gut, die verwendeten Materialen sind hochwertig, für High-Senser spricht die unerreichte Leichtigkeit sowie kompakte Bauform und die technischen Daten wie Auflösung sind auf dem neuesten Stand der Technik. Auch das Zubehör kann sich sehen lassen: Eine kleine und praktische Metalldose, die Teflontapes und ein Kit für den Logowechsel liegen bei. Jetzt muss sich die Rotokiller allerdings erst in der Praxis beweisen.



Handhabung und Spieltauglichkeit: Der Praxistest

Handhabung und Spieltauglichkeit: Der Praxistest


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RTR-720 in Aktion
Ok, die RTR-720 ist klein. Verdammt klein. Und daran muss (müsste) man sich gewöhnen. Auf der mitgelieferten Treiber-CD sind Anleitungen, wie man mit der Maus umgehen sollte und wo man am besten greift. Seitlich mit dem Daumen, der Zeigefinger bedient die vier Tasten oben, und der Mittel- und bei Bedarf auch Ringfinger sind seitlich gegenüber vom Daumen anzusetzen. Der kleine Finger sollte für bessere Kontrolle und Präzision unbedingt am Mausepad aufliegen. Gesagt getan, und zwar für länger als eine Woche.

Ich bekam des öfteren leichte Krämpfe, hatte Probleme mit dem Zeigefinger schnell genug zwischen linkem und rechtem Mousebutton zu wechseln und erreichte nicht die gleiche Schnelligkeit wie mit der MX510. Da sich alle Finger relativ nahe der Tischoberfläche befinden, der Zeigefinger aber als einziger oben die Buttons benutzen muss und damit unnatürlich hoch angehoben werden muss, erklären sich die Krämpfe schnell. Das grösste Problem an der Rotokiller ist die zwar innovative, aber völlig unergonomische runde Form. Wer mit der von Apple schon lange eingestellen runden Maus gearbeitet hat, weiß wovon ich spreche: Man verdreht die Maus unbewusst mehr oder weniger stark in eine Richtung, dadurch bewegt sich der Cursor aber bei einer Aufwärtsbewegung nicht senkrecht nach oben, sondern auch seitlich. Ist die Maus beispielsweise um 45° nach rechts gedreht, so bewegt sich der Cursor bei einer senkrechten Aufwärtsbewegung nach links oben. Einzige Orientierungshilfe ist das Kabel, das im Optimalfall genau nach vorne zeigt.
Ich sehe keine Möglichkeit wie man dieses Problem umgehen könnte, außer durch Implementation eines zweiten optischen Sensors, was angeblich für eine neue Version der Rotokiller geplant ist. Schade eigentlich, denn der optische Sensor ist sehr leistungsfähig und macht auch die schnellsten und ruckartigsten Bewegungen locker mit. Ich konnte diesbezüglich keinen Unterschied zur MX510 festellen, welche in dieser Hinsicht perfekt funktioniert. Aufgrund des Mangels an Kontrolle geht diese Stärke aber völlig unter.

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Zeigefinger zu hoch
Die Buttons sind leider ein weiterer Kritikpunkt. Auch wenn es insgesamt 7 Stück gibt, so sind nur die zwei oberen Knöpfe auf der linken Seite ohne Fingerverrenkungen gut erreichbar. Da nur der Zeigefinger oben aufliegt, muss man sowohl Links- als auch Rechtsklicks damit ausführen, was vor allem bei Strategiespielen wie Warcraft einen ständigen Wechsel erfordert und kein ernsthaftes Spielen ermöglicht. Für Shooter wie Counterstrike fehlt unter anderem das Scrollwheel zum Wechsel der Waffen, beim Internetsurfen oder im alltäglichen Windowsbetrieb wird dieses ebenso abgehen. Die Buttons wirken weiters etwas schwammig, was auch daran liegt, dass sie kein Klickgeräusch verursachen, sondern stattdessen ein Soundsignal ausgeben. Dieses klingt mindestens so fürchterlich wie ein Fehlersignal vom Mainboard (und ist damit bei mir deaktiviert).

Fazit



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Die Rotokiller ist ein innovatives aber unausgereiftes Produkt. Ihre Stärke ist vor allem das geringe Gewicht und der hochauflösende optische Sensor. Die Nachteile liegen aber sprichwörtlich auf der Hand: Orientierungsverlust und damit Kontrollverlust durch das runde Design und Verkrampfungen durch die zu hohe Bausweise. So kann ich niemandem empfehlen die RTR-720 zum Preis von rund 69,95 € zu kaufen, bevor man sie nicht selbst ausprobiert hat. Sollte die Maus einen zweiten optischen Sensor und eine niedrigere Bauweise spendiert bekommen, so hat sie das Potential dazu, den Titel Extreme Performance Optical Gaming Mouse wirklich zu tragen. Schade, dass sich der Mut zur Innovation in diesem Fall nicht bezahlt gemacht hat.



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Weiterführende Informationen findet ihr bei gamingmouse.com. Wenn ihr noch Fragen zum Review habt, zögert nicht diese im Thread zu stellen.


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