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In Your Face Friday - So klein und schon ein Computer

karlstiefel 09.03.2012 39556 16
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Wie klein kann ein Computer sein? Immer mehr Micro-Computer sind verfügbar, teilweise nicht größer als eine Kreditkarte oder ein USB-Stick. Aktuell sind der Raspberry Pi oder der FXI Cotton Candy gestartet - beide vollwertige Rechner im Nano-Format. Überlegen wir also, was sich mit den Winzlingen anfangen lässt und wie groß ein PC eigentlich sein muss.


Woraus besteht ein PC? Motherboard auf jeden Fall, dazu ein CPU. Grafikkarten (bzw GPUs) werden mittlerweile durch Multicore-CPUs ersetzt, dadurch können die schon weg fallen. Kühlung dazu - aber auch nur, wenn der Prozessor auch richtig heiß wird. Eine Stromversorgung ist dringend notwendig, so wie ein Arbeitsspeicher. Dank der USB-Schnittstelle können zahlreiche Anschlüsse weggelassen werden, der HDMI-Anschluss kann jedoch wesentlich besser die Aufgabe der Bild- und Tonübertragung übernehmen. Festplatte? Sagen wir lieber "Speicherplatz", schließlich passt ein Betriebssystem schon auf eine SD-Karte. Und damit haben wir die Minimalanforderungen für einen funktionierenden Rechner bereits erfüllt. Natürlich kommen noch Ein- und Ausgabegeräte wie Bildschirm, Tastatur und Maus dazu. Aber der Rechner selbst ist auf diese minimalistische Formel reduzierbar.

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Solche Cases sind zwar klein, aber es geht noch kleiner!


Genau das macht der Raspberry Pi. Dieser passt in die Hosentasche des modernen Geeks. Dieser ist in einer Stückzahl von 10.000 Exemplaren am ersten Tag ausverkauft gewesen. Kein Wunder bei einem Preis von 27 Euro pro Stück. Richtig gelesen: 27 Euro für einen kompletten Rechner, Speicherkarte mit vorinstalliertem Linux inklussive. Man steckt den Raspberry Pi mittels Micro-USB an einen Stromkreis und er fährt hoch. Schon hat man ein System zum Programmieren, Basteln und Videos schauen. Die aktuelle Version kommt leider noch ohne Hülle, das soll bei der nächsten (und auflagestärkeren) Variante nachgeholt werden. Das Model A des Raspberry Pi wird dann um 18 Euro verfügbar sein - ein Preis, den sich jeder Schüler leisten kann.

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Simpel, günstig, clever: Der Raspberry Pi.


Etwa das zehnfache kostet der FXI Cotton Candy. Für das Geld bekommt man allerdings auch etwas mehr: W-Lan und Bluetooth sind integriert, ein Quadcore Prozessor sorgt für die notwendige Rechenpower und das Design ist auch ausgereifter als bei dem Raspberry Pi. Dazu kommt das virtuelle Betriebssystem - wenn man den Mini-Rechner an einen PC oder Laptop ansteckt, startet dieser eine künstliche Arbeitsumgebung, auf der man sofort loslegen kann. Peripheriegeräte werden sofort erkannt und vom Host-System übernommen, keine Installation oder Einstellung notwendig. In Kombination mit Cloud-Diensten kann man seinen Arbeitsplatz stets mit sich führen. Über einen Fernseher angeschlossen wid der Cotton Candy dank Bluetooth zu einer Schnittstelle zwischen Smartphone und Bildschirm. Man kann nicht nur das Betriebssystem über das Handy steuern, auch am Smartphone gespeicherte Inhalte können über den Fernseher wiedergegeben werden.

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Mehr ist nicht dran am Cotton Candy!


Wenn man nun die Preisklasse des Raspberry Pi mit der eleganten und kraftvollen Ausführung des Cotton Candy kombiniert, hat man einen günstigen und schnell einsetzbaren PC. Die Anwendungsgebiete dafür sind vielfälig. Schüler können preisgünstig Programmieren lernen, Fernseher können zu Medien-Hubs umfunktioniert werden, Mini-Server für den Hausgebrauch lassen sich hinter dem Sofa verstecken und Smartphones erhalten eine flexible und vielseitige Schnittstelle. Für unter hundert Euro bekommt man drei bis fünf Rechner (abhängig vom Model), dazu USB-Sticks oder externe Festplatten als Speicher und ein Router - fertig ist der Server! Kostenpunkt: minimal. Und das sind jetzt nur die Anwendungen, die mir persönlich einfallen - hinter solchen Projekten steht nämlich stets eine fleißige Community, die brav programmiert, modded und Feedback liefert.

Also - wozu würdet ihr einen dermaßen kleinen, günstigen und clever durchdachten Rechner einsetzen?
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