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Die geplante Obsoleszenz. Eure Erfahrungen damit ?

flying_teapot 17.11.2012 - 20:21 31944 165
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InfiX

she/her
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ich versuch ja alles mögliche selbst zu reparieren, insbesondere mäuse hab ich schon ein paar am leben erhalten oder kondensatoren in monitoren getauscht :D

mein altes handy wollt ich auch reparieren, habs auch komplett zerlegt und den fehler gefunden, aber ersatzteile zu bekommen war halt ein ding der unmöglichkeit weils doch ein eher exotisches war.

meine soundkarte würd ich auch reparieren wenn ich wüsst was da kaputt ist... wenns an der elektronik irgendwas zerschossen hat hab ich da halt auch ned viele chancen.

den großen plotter im büro hab ich auch schon mehrmals repariert, manchmal brauchten wir da aber externe hilfe.

Castlestabler

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Mich interessiert mal die persönliche Meinung, wann ist für euch etwas geplant und wann nicht?

Für einen Software-Entwickler könnte man ja den Y2K-Bug als geplante Obsoleszenz sehen. Alle wussten, sobald die Stellen nicht mehr ausreichen, wird die Software nicht mehr richtig funktionieren.

Auf welchen zeitlichen Horizont sollte man etwas auslegen oder würde es euch reichen, wenn drauf steht für wie lange man etwas auslegt?

wergor

connoisseur de mimi
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für mich zählt das nicht. es wurde ja nicht so gemacht um der software ein ablaufdatum zu verpassen. ich sehe es auch nicht als geplanze obsoleszenz, wenn software wegen fehlendem plattform-support irgendwann nicht mehr läuft (z.b. frühe .NET programme auf win10)

Castlestabler

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Das finde ich jetzt interessant.
Man bekommt eine technische Aufgabe das Produkt so oder so zu realisieren und deswegen ist es irgendwann nicht mehr funktionsfähig.

Bei Hardware gibt es Vorgaben, das Teil muss 10000h halten und was danach passiert ist nicht spezifiziert, die 10000h muss es aber halten.
Wie lange muss das Produkt dann halten?

Smut

takeover & ether
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Bei unverändertem softwarestand wäre die Software noch funktional.

Der Unterschied ist dass die geplante obsoleszenz ein Begriff ist der die Verschwendung endlicher Ressourcen kritisiert.
Bei Lizenzen (Nutzungsrecht) oder dienstelistungen, kannst du diesen Begriff nicht anwenden. Das wären bei einem Friseur dann zum Beispiel Frisuren, die nach einer Woche schon nachgeschnitten werden müssen - ist eine andere Problematik und zieht keine Verschwendung von Ressourcen mit sich.

Castlestabler

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Die Frage die mich am meisten interessiert, wie lange muss eine Produkt halten?
Aus technischer Sicht macht es überhaupt kein Problem Geräte zu entwerfen die 100Jahre bei sachgemäßen Gebrauch halten.

Zahlt man dann aber auch den Aufpreis?
Irgendeine Teil ist bei einer Lebensdauerauslegung immer das schwächste Glied und stirbt als erstes.

Smut

takeover & ether
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Geht dann aber auch um die reparierbarkeit im ganzen, die wird im Produktdesign zunehmend weniger berücksichtigt.

Castlestabler

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Reparierbarkeit muss aber auch bezahlt werden.
Wenn ich z.B. in ein Kunstoffteil ein Kugellager einlasse, dann lässt es sich nur mehr als ganzes tauschen, dafür ist das Produkt je nach Größe 5-50€ billiger und leichter

Dann kommen noch so zum Teil kuriose Forderungen, das Teil muss 6h tauchdicht bei 10m sein, da kommt man um das verkleben nicht herum.

Und ich will nicht argumentieren, dass jedes Produkt super toll gemacht ist und sich jemand etwas dabei gedacht hat.
Es ist nur interessant, wo beginnt es und wo endet es.
Es ist einfach interessant welche Anforderungen an das Produkt vom Kunden kommen.
Es darf z.B. etwas 10% teurer sein, wenn 1Jahr länger hält?

Smut

takeover & ether
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Mit repaierbarkeit ist die Möglichkeit gemeint zb. einfach Ein Ersatzteil zu tauschen.
Wenn ein Produkt dies verlangt um den eigentlichen Zweck zu erfüllen (zb. Dichtheit), dann ist das halt nur bedingt möglich.
Derzeit gibt es aber Zuviele Produkte, die nicht reparierbar sind ohne dass es der Verwendungszweck verlangt.

ich sehe imho folgende Möglichkeiten:
* Reparatur durch Hersteller muss verpflichtend angeboten werden sofern spezielle Geräte zum Tausch eines Ersatzteiles notwendig sind.

* Original Ersatzteile müssen angeboten werden.

* Verschleißteile müssen innerhalb von x-Jahren tauschbar sein, wenn nicht durch den Konsumenten dann durch den Hersteller (deckelung über eine % Regelung des Anschaffungswertes)

Hokum

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Die Frage nach nutzen und Aufwand stellt sich halt, nur weil eine Reparatur möglich gemacht wird, heisst nicht dass die Möglichkeit genutzt wird.

Eine Regelung für Akkus wär aber ein no-brainer, jedesmal ärgere ich mich wenn ich ein löteisen für die oral-b auspack.

Castlestabler

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* Reparatur durch Hersteller muss verpflichtend angeboten werden sofern spezielle Geräte zum Tausch eines Ersatzteiles notwendig sind.
--> Sehe nur das Problem, wie lange darf eine Reparatur dauern und wie teuer darf sie sein. (Handy wollen die Leute innerhalb von ein paar Tagen das Teil zurück haben und nicht mehr als den Kaufpreis bezahlen, wird schwierig, wenn die Technikerstunde mittlerweile zwischen 100 und 200€ kostet)

* Original Ersatzteile müssen angeboten werden.
--> Wenn sie sich auch verkaufen, bin ich voll bei dir. In den letzten zehn Jahren habe ich aber viel mehr das Gegenteil beobachtet, es sperren immer mehr zu, weil zu wenig noch etwas kaufen oder teilweise nur mehr aus China beziehen.

* Verschleißteile müssen innerhalb von x-Jahren tauschbar sein, wenn nicht durch den Konsumenten dann durch den Hersteller (deckelung über eine % Regelung des Anschaffungswertes)
--> Geht wohl um den Akku, weil sonst fällt mir kein Verschleißteil bei der Elektronik ein und da gibt es mittlerweile wirklich schon viel Angebot, wobei man oft nicht genau weiß, was eingebaut wird.

Zitat aus einem Post von Hokum
Eine Regelung für Akkus wär aber ein no-brainer, jedesmal ärgere ich mich wenn ich ein löteisen für die oral-b auspack.
Beim letzten Mal kaufen, habe ich darauf geachtet und halt nicht mehr den NiMh gekauft sondern den Lithium-Akku. Bis da der Akku eingeht ist das Teil schon wirklich am Ende der Lebensdauer.
Akkuzahnbürsten sind aber so ein Thema, wo die Dichtheit einfach vorhanden sein muss und wegen Überspezifizierung keine normale Dichtung mehr funktioniert.
Bearbeitet von Castlestabler am 04.02.2018, 11:55

Smut

takeover & ether
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Zitat aus einem Post von Castlestabler
--> Geht wohl um den Akku, weil sonst fällt mir kein Verschleißteil bei der Elektronik ein und da gibt es mittlerweile wirklich schon viel Angebot, wobei man oft nicht genau weiß, was eingebaut wird.

nicht nur. buttons, tastaturen, lüfter - da gibt es schon einiges.

Castlestabler

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Dann muss aber das Wort Verschleißteil umdefiniert werden, weil auf Produktlebenszeit geht keine der drei Dinge durch Benutzung kaputt, sondern nur durch anderwertige Benutzung.

Bei Billigprodukten gehen die Lüfter oft ein, ja, aber das Produkt selbst hat zu 50% vorher schon einen anderen Ausfall.

FendiMan

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Zitat aus einem Post von Castlestabler
Akkuzahnbürsten sind aber so ein Thema, wo die Dichtheit einfach vorhanden sein muss und wegen Überspezifizierung keine normale Dichtung mehr funktioniert.
Die Braun-Akkuzahnbürsten kann man recht leicht öffnen, und mit etwas Geschick auch den Akku tauschen. Das hab ich schon mehrfach gemacht.
Wenn hier die Konstruktion so gemacht werden würde, dass man den Akku ohne löten einfach tauschen könnte, würden die Zahnbürsten weit länger halten.

kleinerChemiker

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Also bei meinen Akkuzahnbürsten hat der Akku gefühlt ewig gehalten. Irgendwann mal wollte ich eine neue, wie sie in Aktion war. Die jetzige ist auch schon einige Jahre alt und putzt wie neu. Was macht ihr mit euren Zahnbürsten bzw. deren Akkus?
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